Sanfter Tourismus in geschützten Landschaften

26.08.2025, 13:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Grußwort des Landesforstpräsidenten Utz Hempfling zur gemeinsamen Veranstaltung von Sachsenforst und dem Landestourismusverband (© Landestourismusverband Sachsen e. V.)

Grußwort des Landesforstpräsidenten Utz Hempfling zur gemeinsamen Veranstaltung von Sachsenforst und dem Landestourismusverband (© Landestourismusverband Sachsen e. V.)

Forst und Tourismus im Dialog

Unter dem Motto »Natur erleben und bewahren: sanfter Tourismus in geschützten Landschaften« fand heute die jährliche gemeinsame Veranstaltung von Landestourismusverband Sachsen e.V. (LTV SACHSEN) und Sachsenforst mit Partnern im Haus der Tausend Teiche im UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft statt.

Die traditionsreiche Tagung bietet einen Rahmen für Austausch, Perspektivwechsel und Kooperation zwischen Forstwirtschaft und Tourismus – 2025 speziell auch zwischen sächsischen Schutzgebietsverwaltungen und UNESCO-Welterbestätten. Ziel ist es, tragfähige Strategien zu entwickeln, um die Balance zwischen Erleben und Erhalten, Schutz und Nutzung sicherzustellen.

»Unsere Großschutzgebiete stehen für ganz unterschiedliche Schwerpunkte im Naturschutz – von unberührter Wildnis in der Königsbrücker Heide über den intensiven Spagat zwischen Tourismus und Schutz im Nationalpark Sächsische Schweiz bis hin zur Verbindung von Natur- und Kulturlandschaft im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft«, erklärte Landesforstpräsident Utz Hempfling. »Gerade hier wird deutlich: Der Mensch ist nicht Störfaktor, sondern Mitgestalter.«

Unter der gemeinsamen Dachmarke Nationale Naturlandschaften vereinen sich Deutschlands Nationalparke, Naturparke und Biosphärenreservate. Die geschützten Gebiete stehen alle nicht nur für einzigartige Natur- und Kulturlandschaften, sondern leisten auch einen bedeutenden Beitrag zur regionalen Wirtschaft. Eine aktuelle Studie des Bundesamts für Naturschutz zeigt: Rund 700 Millionen Besuchstage in den Nationalen Naturlandschaften generieren jährlich einen wirtschaftlichen Effekt von 14 Milliarden Euro. »Diese Zahlen unterstreichen, dass nachhaltig ausgerichteter Tourismus eine stabile Wertschöpfung ermöglicht. Die enge Zusammenarbeit von Naturschutz und Tourismus ist damit ein wesentlicher Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus auch in Sachsen«, sagt die Direktorin des Landestourismusverbandes Sachsen, Andrea Kis.

Mit dem zunehmenden Wunsch nach Freizeit in und mit der Natur wächst allerdings auch der Druck auf ökologisch sensible Räume. Dies erfordert von allen Akteuren auch und gerade im Tourismus zunehmend einen verantwortungsvolleren Umgang.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten zentrale Fragen:

  • Wie können die Besonderheiten der Schutzgebiete bewahrt und gleichzeitig er-lebbar gemacht werden?
  • Wie lassen sich Wissen und Sensibilität für Natur- und Kulturlandschaften an Be-sucherinnen und Besucher vermitteln?
  • Welche Chancen bieten Digitalisierung, Besucherlenkung und nachhaltige An-gebote für eine bessere Balance von Naturschutz und Tourismus?

Fachvorträge und eine Podiumsdiskussion gaben Impulse, wie bestehende Netzwerke sichtbar gemacht, neue Kooperationen entwickelt und Synergien genutzt werden können.

»Damit sanfter Tourismus gelingt, braucht es Verständnis füreinander – bei Zielen, Er-wartungen und Herausforderungen«, betonte die Direktorin des Landestourismusverbandes Sachsen, Andrea Kis. »Tourismus kann ein verbindendes Element für die gemeinsame Zusammenarbeit sein.« Das Beispiel der Kooperation UNESCO 5 – Erbe der Lausitz zeigt bereits, wie das Miteinander zwischen Natur- und Kulturerbe und Tourismus gelingen kann: Mit nachhaltigen Partnerbetrieben, gezielter Besucherlenkung und dem klaren Anspruch, Natur erlebbar zu machen, ohne ihre Substanz zu gefährden.

Mit der Veranstaltung wurde erneut deutlich: Eine enge Zusammenarbeit zwischen Forst und Tourismus ist nicht nur möglich, sondern notwendig, um den Schutz einzigartiger Landschaften mit einem naturverträglichen Erleben für Gäste in Einklang zu bringen.

Kontakt LTV Sachsen:
Thaddäus Ziesch
Referent Tourismuspolitik / Projektsteuerung
Tel.: 0351 4919112
Mobil.: 0170 4810431
E-Mail: ziesch@ltv-sachsen.de
www.ltv-sachsen.de

Landestourismusverband Sachsen e.V. (LTV SACHSEN):
Als Dachverband repräsentiert der LTV SACHSEN rund 4.500 direkte und indirekte Mitglieder aus dem gesamten Dienstleistungssektor. Die breit gefächerte Mitgliederpalette unterstützt dabei seine Aufgabe, die Interessen des mittelständisch geprägten Tourismus in Sachsen zu vertreten. Wichtiges Anliegen: Eine Tourismuspolitik in Sachsen, die auf Wettbewerbsfähigkeit, Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Der Tourismus erwirtschaftet in Sachsen einen Jahresumsatz von 9,3 Mrd. Euro, der 189.000 Menschen Beschäftigung sichert.

Staatsbetrieb Sachsenforst:
Sachsenforst ist ein dezentral und flächendeckend organisierter Staatsbetrieb des Freistaates Sachsen und Teil der staatlichen Forstverwaltung.
Sachsenforst ist sowohl für die Bewirtschaftung des rund 205.400 Hektar umfassenden Staatswaldes des Freistaates Sachsen (das entspricht 39% der sächsischen Waldfläche) verantwortlich als auch für die Verwaltung und Entwicklung der drei sächsischen Großschutzgebiete, des Biosphärenreservates »Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft«, der Großnaturschutzgebiete »Königsbrücker Heide« und »Gohrischheide und Elbniederterrasse Zeithain« sowie des Nationalparks »Sächsische Schweiz« durch die Nationalpark- und Forstverwaltung. Daneben nimmt Sachsenforst seine Aufgaben als obere Forst- und Jagdbehörde wahr und entwickelt mit dem Kompetenzzentrum Wald und Forstwirtschaft kontinuierlich seine Wissens- und Informationsbasis.


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