Saisonale Zunahme von Wolfsrissen erwartet

31.08.2021, 10:46 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Symbolbild Wolf (© LfULG/Archiv Naturschutz/A. Gomille)

Symbolbild Wolf (© LfULG/Archiv Naturschutz/A. Gomille)

Fachstelle Wolf rät Tierhaltern in Sachsen zur Vorsorge

In Sachsen hat die Jahreszeit begonnen, in der vermehrt mit Wolfsrissen an Weidetieren gerechnet werden muss. Die Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie rät Tierhaltern zur Vorsorge.

Im Spätsommer und Herbst kommt es in Sachsen erfahrungsgemäß zu mehr Wolfsrissen an Weidetieren. Grund dafür ist zum einen ein erhöhter Nahrungsbedarf der Wolfswelpen, die zu dieser Jahreszeit etwa drei Monate alt sind. Zum anderen stellen unzureichend geschützte Weidetiere wie Schafe und Ziegen im Spätsommer und Herbst für Wölfe eine leichtere Beute dar als Wildtiere, die den Hauptanteil der Nahrung von Wölfen ausmachen.

Rehkitze, Hirschkälber und Frischlinge, die den Frühling und Sommer über eine besonders leichte Beute für Wölfe sind, wachsen ab dem Spätsommer zu reaktionsschnellen Wildtieren heran. Für Weidetierhalter ist damit besondere Achtsamkeit mit Blick auf den Herdenschutz geboten. Schlecht oder gar nicht geschützte Schafe und Ziegen sind eine vergleichsweise leichte Beute für Wölfe.

Tierhalter, die ihre Schafe und Ziegen nicht über Nacht in einem Stall unterbringen können, sollten die Schutzmaßnahmen auf mögliche Schwachstellen überprüfen und diese zeitnah beseitigen. Ein wirksamer Herdenschutz trägt dazu bei, dass sich Wölfe nicht an Weidetiere als leichte Beute gewöhnen. Zudem lernen Wölfe durch ein erfolgsreiches Überwinden von Herdenschutzmaßnahmen mit jedem Mal dazu.

Den größten Teil der Beute von Wölfen machen wildlebende Huftiere wie Rehe, Rothirsche, Damhirsche und Wildschweine aus. Wölfe jagen bevorzugt die Tiere, die sie am einfachsten erbeuten können. Dazu zählen junge, unerfahrene, alte und schwache Wildtiere. Im Beutespektrum des Wolfes machen Weidetiere mit weniger als zwei Prozent nur einen geringen Anteil der gesamten Nahrungszusammensetzung aus.

Herdenschutzmaßnahmen werden in Sachsen zu 100 Prozent gefördert. Tierhalter können eine kostenlose Herdenschutzberatung in Anspruch nehmen. Die Fachstelle Wolf bittet, Risse über die 24-Stunden-Hotline 0800 555 0 666 zu melden.


Kontakt

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Pressesprecherin Karin Bernhardt
Telefon: +49 351 2612 9002
Telefax: +49 351 4511 9283 43
E-Mail: karin.bernhardt@smekul.sachsen.de
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