Grenzregion Sachsen - Tschechien weiter stärken

14.09.2016, 14:39 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

25 weitere grenzübergreifende Projekte bestätigt

Im Rahmen des Kooperationsprogramms Freistaat Sachsen – Tschechische Republik 2014 - 2020 können weitere 25 Projekte umgesetzt werden. Der Begleitausschuss des Programms bestätigte die sächsisch-tschechischen Gemeinschaftsprojekte, die mit insgesamt 27 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert werden, auf seiner Sitzung in Nový Oldřichov in der Tschechischen Republik.

„Die Vielzahl der grenzübergreifenden Vorhaben zeigt, welche Bedeutung das Kooperationsprogramm für die Entwicklung unseres gemeinsamen Grenzraums hat“, sagte Staatsminister Thomas Schmidt zu den Ergebnissen des Begleitausschusses.

15 der bestätigten Projekte befassen sich mit grenzübergreifendem Natur- und Kulturtourismus. Die beteiligten Einrichtungen werden mit ihren Vorhaben verstärkt für den sächsisch-tschechischen Grenzraum werben und seine Entwicklung zu einer Destination für nachhaltigen Natur- und Kulturtourismus unterstützen.

So planen die Gemeindeverwaltung Breitenbrunn und die tschechische Stadt Boží Dar in ihrem Projekt „Kennenlernen des Natur- und Kulturerbes einschließlich der begleitenden Infrastruktur in der Region Zentrales Erzgebirge“ den Ausbau der Rad- und Wanderwege auf den Kammlagen des Erzgebirges rund um den Keilberg (CZ), den Spitzberg (CZ) und den Fichtelberg. Damit werden die dortigen Bergbaudenkmäler besser für Besucher erschlossen. Die Europäische Union unterstützt das Vorhaben mit rund 2,5 Millionen Euro.

Der Verein futurum vogtland e. V. aus Mylau, die Technische Universität Chemnitz, die Euroregion EUREGIO EGRENSIS - Arbeitsgemeinschaft Sachsen/Thüringen e. V., der Tourismusverband Vogtland e. V. Plauen, die Oelsnitzer Kultur GmbH sowie die Städte Weida, Greiz, Plauen, Aš (CZ), Cheb (CZ) und Františkový Lázně (CZ) kooperieren in dem Projekt „Kulturweg der Vögte“. Dabei werden in Bezugnahme auf die historisch in der Region ansässigen Vögte zahlreiche Informationsmaterialien veröffentlicht, historische Objekte beschildert sowie aufgewertet und damit zu einer grenzübergreifenden touristischen Route im thüringisch-sächsischen Vogtland und dem Bezirk Karlovy Vary vernetzt. Die Europäische Union fördert das Vorhaben mit rund 1,7 Millionen Euro.

Die beiden Vereine Portal e. V. aus Dresden und UFFO o.s. aus Ústí nad Labem (CZ) wollen mit ihrem Projekt „Fotofestival Sandstein“ die Tourismusregion Sächsisch-Böhmische Schweiz als fototouristische Destination überregional bekannt machen. Insbesondere in der Nebensaison sollen begeisterte Hobbyfotografen zu Fotokursen, -wanderungen, -seminaren und -workshops in die Region gelockt werden. Ihre Fotografien werben später in verschiedenen Ausstellungen für das sächsisch-böhmische Naturerbe. Die Europäische Union unterstützt das Vorhaben mit rund 194 000 Euro.

Weitere drei der bestätigten Projekte beschäftigen sich mit Bildung und lebenslangem Lernen. Die beteiligten Einrichtungen tragen mit ihren Vorhaben zu einer nachhaltigen positiven Entwicklung der Grenzregion durch bessere Bildungsmöglichkeiten bei.

Ein Vorhaben beschäftigt sich mit der Verbesserung der Sprach- und der interkulturellen Kompetenzen von Schülern. Im Projekt „Dialoge - gemeinsam lernen für Europa“ arbeiten der Jenaplanschule im Erzgebirge e. V. in Markersbach und die Sprachengrundschule in Karlovy Vary (CZ) zusammen. Sie möchten ihre Schüler mithilfe von innovativen Lehrmaterialien und Angeboten, Lehrerfortbildungen, Schülerbegegnungen und Begabtenförderung für das Erlernen der Nachbarsprache begeistern. Das Vorhaben wird von der Europäischen Union mit insgesamt rund 183 000 Euro gefördert.

Der Zusammenarbeit von Hochschulen und Bibliotheken widmet sich das Projekt „Lernraum - Bibliothekarische Informationsplattform“, in dem die Technische Universität Chemnitz, die Hochschulbibliothek der Hochschule Zittau/Görlitz, die Westböhmische Universität in Plzeň (CZ), die Wissenschaftliche Bezirksbibliothek Liberec und die Technische Universität Liberec (CZ) zusammenarbeiten. Die Hochschulen werden die beteiligten Bibliotheken zu einem grenzübergreifenden Lernraum vernetzen und ihn adäquat mit Medien und Technik ausstatten. Damit wird das wissensbasierte, wirtschaftliche Wachstum der Regionen unterstützt. Die Europäische Union fördert das Vorhaben mit rund 787 000 Euro.

Weitere sechs Projekte unterstützen mit ihren Aktivitäten die Verbesserung der institutionellen Kapazitäten von öffentlichen Behörden und Interessenträgern und eine effiziente öffentliche Verwaltung.

So streben der Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien GmbH (VON) in Bautzen und die Verkehrsgesellschaft KORID LK in Liberec (CZ) mit dem Projekt „Weiterentwicklung Euro-Neiße-Tickets - ENT future 2020“ eine tarifliche und organisatorische Weiterentwicklung des bereits seit dem Jahr 2004 existierenden grenzüberschreitenden Euro-Neiße-Tickets an. Die Europäische Union fördert das Vorhaben mit rund 565 000 Euro.

Ein Projekt zielt auf die Verbesserung der Sicherheit im gemeinsamen Grenzgebiet. Die Polizeidirektion Dresden und die Bezirksleitung der Polizei des Bezirks Ústí nad Labem (CZ) werden verstärkt gemeinsame Streifen und Kontrollen durchführen, grenzüberschreitende Fortbildungen und Großübungen absolvieren, ihre Fachsprachkenntnisse verbessern und in den Dienststellen im Nachbarland hospitieren. Zudem können Spezialfahrzeuge und Spezialausrüstung angeschafft werden. Das Projekt wird von der Europäischen Union mit insgesamt rund 1,4 Millionen Euro gefördert.

Bis zum Jahr 2020 stehen für grenzübergreifende Projekte in den Bereichen Hochwasser-, Brand- und Katastrophenschutz, Schutz und Erhaltung des gemeinsamen Natur- und Kulturerbes, Tourismus, Bildung, interkultureller Dialog und partnerschaftliche Zusammenarbeit insgesamt 186 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus nationalen Beiträgen der beiden Nachbarländer.

Seit Programmstart im Juli 2015 wurden damit bereits 70 grenzübergreifende Projekte mit rund 105 Millionen Euro aus den zur Verfügung stehenden Mitteln für eine Förderung bestätigt.


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Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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