Start für Bodenschutzkalkung in Sachsens Wäldern

14.07.2016, 11:08 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Bis Ende des Jahres werden rund 5 500 Hektar Staats-, Privat- und Körperschaftswald im Freistaat gekalkt

Landesforstpräsident Prof. Dr. Hubert Braun hat heute (14. Juli 2016) in Hammerbrücke (Forstbezirk Adorf, Vogtlandkreis) den Startschuss für die diesjährige Bodenschutzkalkung in den sächsischen Wäldern gegeben. Neben den Waldflächen im Forstbezirk Adorf werden in diesem Jahr auch ausgewählte Bereiche in den Forstbezirken Eibenstock, Neudorf, Marienberg, Bärenfels und Neustadt gekalkt. Insgesamt 16 500 Tonnen Magnesiumkalk werden dabei mit Hubschraubern auf rund 5 500 Hektar Wald ausgebracht. Das entspricht etwa drei Tonnen Kalk pro Hektar.

„Jahrzehntelange Säureeinträge aus der Luft machen die jährliche Bodenschutzkalkung auch heute noch nötig“, erläutert Staatsminister Thomas Schmidt. „Vor allem Schwefeldioxid, aber auch andere Luftschadstoffe wie Stickstoffverbindungen, haben in der Vergangenheit zu einer tiefgründigen Versauerung des Waldbodens geführt. Auch wenn heute dank moderner Filtertechnologien fast kein Schwefeldioxid mehr aus der Luft eingetragen wird, wirkt sich die Bodenversauerung noch immer ungünstig auf das Wachstum der Waldbäume aus“. Die Bodenschutzkalkung ermöglicht die langsame Regeneration der Waldböden.

„Lebens- und Erholungsraum, Rohstoffproduzent sowie Wasserspeicher - nur vitale Wälder können diese wichtigen Funktionen erfüllen. Gesunde Waldböden sind dafür die Voraussetzung. In den letzten Jahrzehnten haben wir mit der Bodenschutzkalkung immense Anstrengungen unternommen, um den Zustand der Waldböden zu verbessern“, so Staatsminister Thomas Schmidt. „Heute können wir auf diesen Leistungen aufbauen und den dringend notwendigen Waldumbau weiter vorantreiben. Gerade die in den Mittelgebirgen heimischen Baumarten Buche und Weißtanne haben hohe Ansprüche an intakte Böden“.

Die Bodenschutzkalkung wird - wie in den Vorjahren - eigentumsübergreifend durchgeführt, d. h. private und körperschaftliche Waldbesitzer profitieren ebenfalls davon (Kalkungsfläche im Nichtstaatswald: 1 100 Hektar). Der diesjährige Gesamtaufwand der Kalkung liegt bei etwa 1,5 Millionen Euro. Die Kosten werden vollständig aus Mitteln der EU und des Freistaates Sachsen finanziert.

Die Bodenschutzkalkung wird in Sachsen bereits seit 1986 durchgeführt. Knapp 375 000 Hektar Waldfläche wurden seitdem gekalkt. Die Wirkungen der jährlichen Bodenschutzkalkung werden mithilfe forstlicher Umweltbeobachtungsprogramme genau dokumentiert. „Der Erfolg der Kalkung auf den Bodenzustand und auf das Baumwachstum lässt sich bei mehrfach gekalkten Flächen bereits eindeutig nachweisen. Mithilfe unseres forstlichen Umweltmonitorings können wir die Ergebnisse der Bodenschutzkalkung exakt analysieren und ableiten, welche Mengen und welche Kalkungsintensität erforderlich sind, damit die Ressource Boden auch in Zukunft nachhaltig und leistungsfähig erhalten werden kann“, erläutert Landesforstpräsident Prof. Dr. Braun.

Die Waldbesucher in den betroffenen Regionen werden gebeten, die Hinweise zur Bodenschutzkalkung in der lokalen Presse und die ortsüblichen Aushänge zu beachten, da während der Arbeiten die Waldgebiete nicht betreten werden dürfen. Sobald die Kalkung beendet ist, werden die gesperrten Wälder sofort wieder freigegeben. Eventuelle Kalkauflagerungen auf Pilzen oder Beeren sind gesundheitlich unbedenklich und sollten vor dem Verzehr mit Wasser abgespült werden.

Weitere Informationen zur Bodenschutzkalkung und zur räumlichen Verteilung in Sachsen finden Sie im Internet unter www.sachsenforst.de.


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Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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