Inbetriebnahme der Fischaufstiegsanlage am Muldestausee

26.05.2010, 14:14 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ökologische Durchgängigkeit am Muldestausee wieder hergestellt

Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt und des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft.

Die ökologische Durchgängigkeit am Muldestausee in Sachsen-Anhalt ist wiederhergestellt. Seit 2008 entstanden am Einlauf des Muldestausees eine Sohlgleite und eine Fischaufstiegsanlage am Auslauf. Hierzu fand heute in Friedersdorf (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) die Inbetriebnahme der Fischaufstiegsanlage statt.

Der Einladung der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), die für dieses Vorhaben als Projektträger fungierte, war neben Sachsen-Anhalts Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens auch Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Frank Kupfer gefolgt.

Aeikens informierte, dass die Kosten für die Fischaufstiegsanlage 4,9 Millionen Euro betragen; 3,65 Millionen Euro haben sich der Bund und das Land Sachsen-Anhalt im Rahmen der Braunkohlesanierung geteilt. Weitere 1,25 Millionen Euro sind vom Land aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" gezahlt worden. Er sagte, dass die noch zu DDR-Zeiten völlig verschmutzte Mulde heute Pflanzen und Tieren wieder einen intakten Lebensraum bietet. Die mäandrierende Mulde gilt damit wieder als einer der naturnahesten Flüsse in Deutschland. Aeikens: „Die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit über den Muldestausee wird auch wesentlich den ökologischen Verbund der in der Region vorhandenen Gewässer positiv beeinflussen und auch erst umfassend ermöglichen.“ Damit werden die Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie grenzüberschreitend umgesetzt.

Sachsens Umweltminister Frank Kupfer verwies auf die gemeinsame, länderübergreifende Verantwortung für den guten Zustand der Gewässer als Lebensraum für Fische und andere Wasserbewohner: „Sowohl in Sachsen als auch in Sachsen-Anhalt sind durch Bergbau und Industrialisierung zahlreiche Querbauwerke in der Mulde entstanden, die den Lachs von seinen ursprünglichen Laichplätzen trennten und die wir heute mit hohem Aufwand beseitigen“. Sachsen habe in den vergangenen Jahren knapp eine halbe Million Lachsbrütlinge in der Chemnitz sowie mehreren ihrer Zuflüsse ausgesetzt. „Mit der Durchgängigkeit des Muldestausees ist nun auch das größte Hindernis für ihre Rückkehr beseitigt“, so Kupfer.

Mit dem Aufschluss des Tagebaus Goitsche wurde 1975 die auch in der Goitsche mäandrierende Mulde auf einer Länge von neun Kilometern durch den Bergbautreibenden verlegt. Als neue Trasse wurde die kürzeste Verbindung durch das ehemalige Tagebaurestloch Muldenstein, den heutigen Muldestausee, gewählt. Dafür wurde sowohl am Einlaufbauwerk als auch am Auslauf aus dem Muldestaussee der Oberlauf der Mulde sowie der Muldestausee angestaut. Es wurden damals keine Fischtreppen angelegt, so dass die Fischdurchgängigkeit nicht gewährleistet war.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Dr. Frank Bauer
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: presse@smul.sachsen.de
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