Luchsweibchen Freya im Westerzgebirge ausgewildert

02.09.2025, 12:46 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Am heutigen Dienstag, 2. September 2025, ist ein weiterer Luchs im Rahmen des Projektes »RELynx Sachsen« im Forstbezirk Eibenstock/Westerzgebirge ausgewildert worden. Das teilte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden mit.

Bei dem Tier handelt es sich um die einjährige Luchsin Freya. Sie wurde im Wildnispark Zürich in einem speziellen Zuchtgehege des Karpatenluchs-Erhaltungsprogramms geboren. Die letzten Monate verbrachte Freya in einem Koordinierungsgehege des Wildkatzendorfs Hütscheroda in Thüringen, in dem sie gezielt auf ein Leben in der »Wildnis« vorbereitet wurde.

Freya hat die vom Expertinnen- und Expertennetzwerk Linking Lynx entwickelten Verhaltenstests erfolgreich bestanden. Sie zeigt eine ausgeprägte Scheu gegenüber Menschen und hat im Gehege gelernt, ganze Wildkörper zu nutzen. Das ist ein wichtiger Schritt für ihre Eigenständigkeit in der Natur.

Die Auswilderung eines weiteren weiblichen Luchses ist ein bedeutender Beitrag zum Aufbau der noch kleinen Population in der Region. Mithilfe ihres Halsbandsenders kann künftig nachvollzogen werden, ob Freya im Forstbezirk Eibenstock auf andere Luchse trifft und wie sie sich in ihrem neuen Lebensraum zurechtfindet.

Erst gestern wurde Luchs Charlie ausgewildert, der aus dem Zoo Karlsruhe stammt und jetzt durch den Eibenstocker Forst streift. Mit diesen beiden Tieren sind die Auswilderungen für das Jahr 2025 abgeschlossen. 2026 sind weitere Auswilderungen von zwei bis maximal drei Luchsen geplant.

Fachlicher Hintergrund zu »RELynx Sachsen«

»RELynx Sachsen« ordnet sich in eine deutschlandweite Strategie ein. Mit den Auswilderungen im Erzgebirge leistet der Freistaat Sachsen einen Beitrag, dass Luchse ihre ursprünglichen Lebensräume in Deutschland wieder dauerhaft besiedeln können. Den in Sachsen ausgewilderten Tieren kommt dabei eine besondere Aufgabe zu: Sie sollen zu einer Vernetzung der nach wie vor empfindlichen mitteleuropäischen Luchspopulation beitragen und langfristig vor allem zwischen dem Harz, Bayern und Osteuropa für einen genetischen Austausch sorgen. Auswilderungen des Karpatenluchses finden aktuell in Projekten in Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg statt.

Das RELynx-Projekt arbeitet in enger Kooperation mit dem Expertennetzwerk Linking Lynx. Das Ziel von Linking Lynx ist es, Populationen miteinander zu verbinden und eine überlebensfähige Luchs-Metapopulation zu etablieren, die sich von den Karpaten über die deutschen Mittelgebirge bis in den Jura und die Westalpen erstreckt. Dafür braucht es eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, weitere Wiederansiedlungen sowie die genetische Stärkung bedrohter Populationen. Die Experten entwickeln gemeinsam Protokolle und Standards, unter anderem für die Eignung von Gehegeluchsen für Auswilderungen.

Fotos von der Auswilderung sind auf Anfrage erhältlich: falk.hofer@lfulg.sachsen.de


Kontakt

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Pressesprecherin Karin Bernhardt
Telefon: +49 351 2612 9002
Telefax: +49 351 4511 9283 43
E-Mail: karin.bernhardt@smekul.sachsen.de
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