Forstminister Georg-Ludwig von Breitenbuch besucht das Waldbrandgebiet Gohrischheide
11.07.2025, 10:34 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Am Freitag (11.07.) informierte sich Staatsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch in einer Lageberatung über die aktuelle Situation in der Gohrischheide. Mit einem Ausmaß von geschätzten 2.400 Hektar handelt es sich um das bisher größte Waldbrandereignis in Sachsen. Eine besondere Herausforderung für die Löscharbeiten stellt die Munitionsbelastung dar. Diese ist jedoch auch der Grund, weshalb sich das Gebiet in den vergangenen Jahren weitgehend unberührt zu einem einzigartigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere entwickelte. Nach Aufhebung des Katastrophenalarms und des schrittweisen Endes der akuten Brandbekämpfung steigen die örtliche Feuerwehr und Sachsenforst in die Brandnachsorge ein.
Staatsminister von Breitenbuch nach der Lageberatung: »Das Ausmaß des Brandes bestürzt mich. Das Wort ›Danke‹ erscheint mir angesichts dessen, was hier geleistet wurde, beinahe zu klein. Die hohen Temperaturen, die Munitionsbelastung und die wechselnden Winde haben eine äußerst dynamische Lage entstehen lassen. Dieser wurde hochprofessionell begegnet. Ich danke allen Beteiligten vor Ort ausdrücklich für ihr Engagement und ihre Ausdauer im Kampf um die Flächen. Nun beginnen die Nachsorgearbeiten und die Besonderheiten des Gebiets sind dabei eine zusätzliche Erschwernis. Nach der Lageberatung bin ich aber umso überzeugter, dass auch hier die Arbeiten von Feuerwehr und Sachsenforst wie Zahnräder ineinandergreifen. Welche Auswirkungen das Feuer auf diesen einzigartigen Lebensraum hat, lässt sich zur Stunde leider noch nicht ermessen.«
Landesforstpräsident Utz Hempfling ergänzt die nächsten Schritte: »Sachsenforst unterstützt die Feuerwehren bei den letzten Maßnahmen zur Brandbekämpfung und wird auf den staatseigenen Flächen anschließend die Brandwache übernehmen. Dabei bleiben die Forstleute in engem Kontakt mit der Feuerwehr, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern. Derzeit lassen sich die Folgen des Brandes für die Gohrischheide nur erahnen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schutzgebietsverwaltung werden in den nächsten Tagen und Wochen das genaue Ausmaß des Brandes und die Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt ermitteln.«
Nach der Lagenberatung verschaffte sich Staatsminister von Breitenbuch einen Eindruck vom Geschehen im Waldbrandgebiet. Es wird erwartet, dass sich die Vegetation nach Abklingen des Feuers in nicht allzu langer Zeit langsam erholt. Gleichwohl wird sich der Lebensraum Gohrischheide über eine lange Zeit verändern. Diese Erkenntnisse stammen aus früheren Waldbrandereignissen und unterstreichen den Appell des Ministers: »Eine Unachtsamkeit genügt! Sei es eine weggeworfene Zigarette oder ein Lagerfeuer. Die aktuelle Dürre und die Waldbrandgefahr in Sachsen müssen uns allen bewusst sein. Der jetzige Großbrand mahnt uns, vorsichtig und umsichtig zu agieren. Achten Sie auf unsere Wälder und achten Sie damit auch auf sich und Ihre Mitmenschen!«
Im Anschluss an die Begehung des Waldbrandgebietes traf sich der Umwelt- und Landwirtschaftsminister mit Landwirtinnen und Landwirten aus der Region, um sich für ihren besonderen Einsatz zu bedanken. Neben der unmittelbaren Unterstützung der Waldbrandbekämpfung waren sie auch gefragt, ihre Felder – teils noch mit Frucht – umzubrechen, um den Flammen keinen Vorschub zu leisten. Gemeinsam mit dem 2. Beigeordneten des Landkreises Meißen, Tilo Lindner, und dem Vizepräsidenten des Sächsischen Landesbauernverbandes, Tobias Pelz, unterstrich Staatsminister von Breitenbuch diese besondere Unterstützung aus der Landwirtschaft und sicherte auch eine unkomplizierte Prüfung von Fällen höherer Gewalt in der Agrarförderung zu. Er verwies dabei auf die nötige Einhaltung der individuellen Mitteilungspflicht Betroffener binnen 15 Werktagen nach dem Brand gegenüber dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie als zwingende Grundlage für diese Prüfung.