Teile des sächsischen Staatswalds werden jetzt nach FSC-Standard bewirtschaftet

01.10.2023, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Modellprojekt in den Großschutzgebieten und drei Forstbezirken

Rund 74.000 Hektar des sächsischen Staatswaldes und damit rund ein Drittel der gesamten Staatswaldfläche sind ab sofort nach dem Deutschen FSC-Standard 3.0 (Forest Stewardship Council) zertifiziert. Die Zertifizierung erfolgte im Rahmen eines Modellprojekts, in dem gemäß dem sächsischen Koalitionsvertrag die Potenziale und Herausforderungen einer FSC-Zertifizierung für den Staatswald erprobt und untersucht werden. Das Projekt wurde durch die Technische Universität Dresden wissenschaftlich begleitet. Zertifiziert ist der Staatswald im Nationalpark Sächsische Schweiz, im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, in den Naturschutzgebieten Wildnisgebiet Königsbrücker Heide und Gohrischheide/Elbniederterrasse Zeithain sowie in den Forstbezirken Chemnitz, Neustadt und Marienberg. Vor Ablauf des fünfjährigen Zertifizierungszeitraums, wird Sachsenforst einen Evaluationsbericht vorlegen.

Forstminister Wolfram Günther: »Es ist von großer Bedeutung, dass wir mehr Waldflächen besonders nachhaltig bewirtschaften. Die FSC-Modellbetriebe im Sachsenforst erfüllen die hohen Anforderungen an die Zertifizierung und arbeiten nach sehr anspruchsvollen Standards, was Waldbau, Naturschutz und Forstbetrieb angeht. Unsere Wälder sind durch die Klimakrise und den Borkenkäfer extrem gestresst. Wir brauchen den Wald als Lebensraum für unzählige Arten, als CO2-Senke, als Wasserspeicher, Erholungsort und für die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz. Diese vielen Funktionen müssen wir für kommende Generationen sichern. Dabei hilft uns die nachhaltige Bewirtschaftung nach FSC-Standards. Aber auch immer mehr Verbraucherinnen, Verbraucher und Unternehmer legen Wert auf das FSC-Siegel, wenn sie Möbel oder Vorprodukte kaufen. Nicht zuletzt honoriert das Zertifikat die wertvolle Arbeit der Forstleute im Sachsenforst insbesondere beim Waldumbau.«

Das FSC-Zertifikat steht für die Absicherung wichtiger Umwelt- und Sozialstandards im Wald. Damit sollen bei Waldbewirtschaftung sowie der Nutzung des Waldes die sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedürfnisse heutiger und zukünftiger Generationen gesichert werden. In Deutschland sind rund 1,44 Millionen Hektar beziehungsweise 13 Prozent des Gesamtwaldes nach diesem Standard zertifiziert.

Der Zertifikatserteilung waren in den Jahren 2022 und 2023 die Erstellung eines Vor- und Hauptaudits vorangestellt, in deren Ergebnis in den Bereichen Waldbau, Waldschutz, Waldarbeit und Jagd Anpassungen erforderlich waren. Zudem wurde durch ein Zertifizierungsbüro ein umfassender Beteiligungsprozess unter Wald-, Naturschutz- und Jagdverbänden durchgeführt. Die Einhaltung der 10 Prinzipien und 70 Kriterien des FSC-Standards wird im Rahmen jährlicher Audits überprüft. Bereits seit 2001 ist der sächsische Staatswald nach den Standards des PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) zertifiziert, woran auch weiter festgehalten wird.

Informationen zum FSC Deutschland finden sich unter https://www.fsc-deutschland.de/was-ist-fsc/


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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