Neustart der Kampagne »behindern.verhindern« soll öffentliche Wahrnehmung für Inklusion erhöhen

27.09.2023, 12:55 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsministerin Köpping: »Gleichberechtigte Teilhabe aller ist für uns eine Daueraufgabe«

Das Sozialministerium startet seine Kampagne »behindern.verhindern – Barrierefrei in Sachsen« neu. Aktuell werden sachsenweit fünf Motive platziert, die für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen sensibilisieren sollen. Ziel der Kampagne ist es, der Verbesserung der Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen eine breitere öffentliche Wahrnehmung zu verschaffen. Die Kampagne soll dabei insbesondere auf die vielfältigen Potentiale der Menschen mit Behinderungen hinweisen. Der Freistaat Sachsen setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen in unserem Land selbstbestimmt leben und gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Um das Ziel einer inklusiven Gesellschaft zu erreichen, bedarf es der Zusammenarbeit aller relevanten gesellschaftlichen Akteure, aber auch der konkreten Unterstützung der Menschen mit Behinderungen in der jeweiligen Lebenssituation. Entsprechend des neuen Designs der Kampagne sind auch der Siebte Bericht zur Lage der Menschen mit Behinderungen im Freistaat Sachsen neugestaltet worden. Auch das Internetportal zur Kampagne wurde inhaltlich aktualisiert und neugestaltet. Die Inhalte des Siebten Berichts sind dort auch in Leichter Sprache und als Videos in deutscher Gebärdensprache eingestellt. Im Freistaat Sachsen leben rund 812.000 Menschen mit einer anerkannten Behinderung, also jeder fünfte Mensch in Sachsen ist ein Mensch mit Behinderungen.

»Wir müssen uns bewusst sein: Behinderungen können jeden treffen. Sie können mit steigendem Alter auftreten oder von Geburt an, plötzlich durch einen Unfall oder eine Erkrankung«, betont Sozialministerin Petra Köpping. Sie ergänzt: »Menschen mit Behinderungen sollen gleichberechtigt und selbstbestimmt an allen Bereichen des Lebens teilhaben und gleichberechtigte Chancen verwirklichen können. Das ist eine Daueraufgabe für uns. Wir wollen und wir müssen uns gemeinsam dafür einsetzen, dass sie uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, ohne aufgrund von Barrieren oder Vorurteilen benachteiligt zu werden. Darauf möchten wir mit den neuen Kampagnenmotiven hinweisen und damit auch stärker für unsere Förderungen und Maßnahmen für mehr Inklusion und Teilhabe werben. Doch staatliche Maßnahmen zur Schaffung von Barrierefreiheit sind nur ein Aspekt der Inklusion. Noch viel grundlegender ist das Verständnis, bei allen Belangen unseres gesellschaftlichen Lebens die Bedürfnisse aller Menschen gleichberechtigt mitzudenken und zu erfüllen. Dieses Verständnis soll die Kampagne fördern.«

Mit der Erstellung des Siebten Berichts sowie der Fortschreibung des Aktionsplans der Staatsregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention hat die Staatsregierung in diesem Jahr die inklusionspolitischen Leitplanken für die kommenden Jahre gesetzt. Insgesamt 131 neue Maßnahmen sollen in den nächsten fünf Jahren bearbeitet und umgesetzt werden.

Seit Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2011 wurden im Haushalt des Sozialministeriums rund 325 Millionen Euro veranschlagt. In diesem und im kommenden Jahr stehen rund 29 Millionen Euro für Maßnahmen zur Verbesserung der Inklusion zur Verfügung. Die wichtigsten Förderprogramme sind die Richtlinie »Selbstbestimmte Teilhabe«. Insgesamt sechs Millionen Euro werden unter anderem als Zuschüsse für Projekte zur Förderung der selbstbestimmten Teilhabe, als Assistenzleistungen für ehrenamtlich tätige Menschen mit Behinderungen sowie als Zuschüsse an die »Stiftung Sächsische Behindertenselbsthilfe – Otto Perl« verwendet. Im Rahmen der Förderrichtlinie »Investitionen Teilhabe« stehen in diesem Jahr rund 23 Millionen Euro zur Verfügung. Daraus werden unter anderem Investitionen für Einrichtungen, Dienste und Angebote für Menschen mit Behinderungen, Vorhaben in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und Tagesstruktur, Maßnahmen zur Schaffung von Barrierefreiheit sowie das Investitionsprogramm »Barrierefreies Bauen – Lieblingsplätze für alle« gefördert.

Die Motive der Kampagne »behindern.verhindern – Barrierefrei in Sachsen« sind gegenwärtig sachsenweit auf Großwerbeflächen, digitalen Werbetafeln sowie Anzeigen im Internet und in den sozialen Medien präsent. Die Motive symbolisieren fünf gesellschaftliche Bereiche und formulieren Kernsätze einer gleichberechtigten Teilhabe. Begleitet wird die Kampagne zudem von einer zentralen Kampagnen-Website. Das neuentwickelte Logo wird in Zukunft bei allen Marketingmaßnahmen des Sozialministeriums beim Thema Inklusion verwendet. Entwickelt wurde die Neugestaltung der Kampagne in Zusammenarbeit mit Origo Agentur für Marketing GmbH aus Leipzig.

Die Kampagnenmotive leiten auf eine Themenseite im Internet. Dort sind Informationen über die aktuellen Handlungsfelder und Angebote der Staatsregierung, als auch über Förderungen und gesetzliche Regelungen zu finden.


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