Zu Gast bei Europas kleinster Fledermaus

29.08.2023, 15:06 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Nymphenfledermaus (© hochfrequent Leipzig)

Die Nymphenfledermaus bewohnt die Laubwälder an der Mulde

Nymphenfledermaus (© hochfrequent Leipzig)

Die Nymphenfledermaus bewohnt die Laubwälder an der Mulde

Die Nymphenfledermaus bewohnt die Laubwälder an der  Mulde
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Braunes Langohr (© hochfrequent Leipzig)

Auch das Braune Langohr fühlt sich in den Wäldern an der Mulde wohl

Braunes Langohr (© hochfrequent Leipzig)

Auch das Braune Langohr fühlt sich in den Wäldern an der Mulde wohl

Auch das Braune Langohr fühlt sich in den Wäldern an der Mulde wohl
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Fledermauskästen im Laubwald am Giksteich (© hochfrequent Leipzig)

Ansiedlungshilfen für kleine Fledermäuse am Giksteich

Fledermauskästen im Laubwald am Giksteich (© hochfrequent Leipzig)

Ansiedlungshilfen für kleine Fledermäuse am Giksteich

Ansiedlungshilfen für kleine Fledermäuse am Giksteich

Willkommen im Reich der Nymphenfledermaus

Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) hat auch in diesem Jahr ihre Aktivitäten im praktischen Artenschutz erfolgreich fortgesetzt. Ausgewählte stiftungseigene Flächen erhielten langlebige Nist- und Ansiedlungshilfen für geschützte Vogel- und Fledermausarten. So wurden am Giksteich bei Leißnig (Landkreis Mittelsachsen) zehn neue Ansiedlungshilfen für Kleinfledermäuse angebracht. Damit konnten zusätzliche Fortpflanzungsstätten für die streng geschützten Fledertiere geschaffen werden.
In den Wäldern und Bachtälern um die LaNU-Fläche befindet sich das Hauptvorkommen der geschützten Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe) in Sachsen. Die kleinste europäische Fledermausart, die etwa vier Gramm wiegt, wurde erst 2001 in Nordgriechenland entdeckt. 2008 gelang der erste Nachweis im Colditzer Forst (Sachsen).

»Aktivitäten zum praktischen Artenschutz sind ein wichtiger Bestandteilen unserer Arbeit. Wenn wir von Vorkommen besonders schützenswerter Tier- und Pflanzenarten erfahren, bemühen wir uns, deren Bestände zu stabilisieren oder zu erhöhen «, so Bernd-Dietmar Kammerschen, Direktor der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt. »Damit leisten wir unseren Beitrag, um das Artensterben zu stoppen«, ergänzt der Direktor.

Die rund sechs Hektar große LaNU Fläche »Giksteich und Feuchtwiesen Brösen« im Landkreis Mittelsachsen, zeichnet sich durch eine kleinteilige Bioptopvielfalt aus. Mosaike von Buchenwäldern, Wiesen, Gewässern und deren Uferbereichen wechseln sich ab. Sie sind ein Garant für eine hohe Artenvielfalt. Besonders hervorzuheben ist der hohe Totholzanteil der Wälder. Diese Lebensräume liegen im besonders geschützten europäischen Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Schutzgebiet »Muldetäler oberhalb des Zusammenflusses«.

Hintergrund

Die LaNU-Fläche »Giksteich und Feuchtwiesen Brösen« ist eine von 41 Flächen die sich im Eigentum der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt befinden. https://www.lanu.de/de/themen/natur-landschaft/uebersicht.html
Das Gebiet ist ein Eldorado für viele Fledermausarten, wie den Großen Abendsegler, die Wasserfledermaus, das Braune Langohr und die Nymphenfledermaus. Auch der Biber fühlt sich hier wohl. Ornithologen konnten über 66 Brutvogelarten in dem Gebiet nachweisen.

Ein besonderes Interesses bei den Naturschutzexperten erregt die Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe). Dieses nur vier Gramm schwere Fledertier hat eine Flügelspannweite von etwa 20 Zentimetern. Es ernährt sich von den immer seltener werdenden kleinen Nachtfaltern, aber auch von Mücken und Spinnen. Sein Sommerquartier befindet sich in Rindenspalten von Bäumen. Den Winter verbringt Myotis alcathoe in Höhlen und Stollen.
Die Fledermaus trägt den wissenschaftlichen Namen der Nymphe Alcathoe. Diese wurde in eine Fledermaus verwandelt, weil sie das Fest zu Ehren des Weingottes Dyonysos bewusst verpasste.

Der NABU Landesverband Sachsen hat gemeinsam mit dem Fledermausbüro hochfrequent aus Leipzig in den letzten Jahren mit Unterstützung des Freistaates Sachsen das Verhalten und die Aktivitäten der Fledermausart an der Zwickauer Mulde erforscht. Dazu stattet man die Tiere mit kleinen Sendern aus, um Quarteire zu finden und sich ein Bild vom Aktionsraum der hochmobilen Tiere zu verschaffen.Die Ergebnisse dieser Arbeit werden am 31. August 2023 im Kloster Buch bei Leißnig vorgestellt. Interessenten dieser Veranstaltung wenden sich bitte an die LaNU.


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