Forstminister Günther: »Durch Dürre geschädigte Buchen und Eichen können Gefahr darstellen«

18.08.2023, 14:24 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

In letzter Zeit kommt es bei starken beziehungsweise älteren Laubbäumen deutlich vermehrt zum Abbrechen toter Äste bis hin zum plötzlichen Umstürzen ganzer Bäume. Betroffen sind vor allem Buchen und Eichen, die seit 2018 unter Trockenstress stehen. Bei Esche und Ahorn kommen noch spezielle Schaderreger dazu. Dieser Trend ist in den letzten Jahren zu beobachten. Damit steigt auch die Gefahr von Personen- oder Sachschäden in Wäldern oder Parks.

Sachsens Forstminister Wolfram Günther rief die Besucherinnen und Besuchern von Wäldern und Parks deshalb zur Vorsicht auf. Günther: »Die Klimakrise führt bei uns in Sachsen zu zunehmenden Dürren. Das Grundwasser sinkt. Damit haben Bäume weniger Wasser zur Verfügung. In Folge dessen sterben Bäume teilweise ab. Abbrechende Äste oder zusammenbrechende Bäume können dann zur Gefahr werden. Das betrifft nun sogar Buchen und Eichen. Deshalb appelliere ich, auf eventuelle Gefahren durch tote Äste oder Bäume zu achten und den Wald nicht bei stärkerem Wind oder Sturm zu betreten. Außerdem dürfen Waldwege und -einfahrten nicht zugeparkt werden, denn sie sind auch wichtige Rettungswege. Die Schäden zeigen, wie wichtig der Waldumbau hin zu klimastabilen, arten- und strukturreichen sowie leistungsfähigen Mischwäldern ist.«

Das Phänomen eines verstärkten Abbrechens toter Äste oder des Zusammenbruchs von Bäumen infolge der Dürre ist auch in den Angaben des so genannten Forstschutzkontrollbuchs zu erkennen, in dem Sachsenforst sowie die unteren Forstbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte Waldschäden im sächsischen Wald erfasst.

Laut den Erhebungen von Sachsenforst war die Schadfläche mit abgestorbenen Birken, Buchen oder Eichen im Jahr 2022 mit annähernd 2.400 Hektar fast doppelt so hoch wie in den Jahren nach den Trockenjahren 2003 und 2005.

In Folge langanhaltender Trockenperioden können vor allem ältere Bäume nicht mehr mit stärkerem Wurzelwachstum in Richtung noch wasserführender Bodenschichten reagieren. Vom Absterben betroffen sind dann oft stärkere Äste in den Kronenbereichen oder gar ganze Baumkronen und Bäume.

Besonders berührt ist der nordwestliche Teil Sachsens. Hier kommen eine überdurchschnittliche Trockenheit sowie ein hoher Anteil an Laubbäumen zusammen.

Alle Waldbesitzenden haben Verkehrssicherungspflichten an öffentlich gewidmeten Wegen und Straßen oder bei baulichen Einrichtungen im Wald wie Schutzhütten oder Bänken. Diese besteht auf den anderen nicht öffentlich gewidmeten Wegen im Wald und im Waldbestand jedoch nicht. Das Betreten des Waldes geschieht daher immer auf eigene Gefahr.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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