Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig unterstützt Forderung nach Industriestrompreis

03.05.2023, 15:07 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

»Sächsische Unternehmen brauchen jetzt Planungssicherheit!«

»Der Industriestrompreis muss kommen! Damit unsere energieintensiven Industrien im internationalen Standortwettbewerb konkurrenzfähig bleiben und die tiefgreifende wirtschaftliche Transformation gelingt, benötigen sie bezahl- und kalkulierbare Strompreise. Ihr Strombedarf ist deutlich größer als der Verbrauch anderer Unternehmen. So benötigt etwa ein großes Chemiewerk wie die Wacker Chemie AG in Nünchritz ungefähr die Menge an Energie, die eine Großstadt wie Chemnitz verbraucht. Daher setze ich mich auch im Bundesrat für einen Industriestrompreis ein, der eine Höhe von vier Cent pro Kilowattstunde haben sollte.

Gegenwärtig sind die Strompreise in Deutschland zu hoch, um energieintensive Produktionsstätten langfristig wirtschaftlich zu betreiben, Produktionsprozesse zu dekarbonisieren und zukunftsfähige Industriezweige neu anzusiedeln. Noch sind die Strompreise durch die im vergangenen Jahr aufgrund der Energiepreiskrise eingeführte Strompreisbremse gedeckelt. Doch diese läuft 2024 aus.

Damit die weitere Modernisierung des Industriestandorts Sachsen gelingt, benötigt die mittelständisch geprägte sächsische Wirtschaft einen speziellen Industriestrompreis. Realistisch ist dafür eine Übergangsphase von mindestens zehn Jahren. Wichtig ist es, durch den Industriestrompreis die Bestandteile der Stromkosten zu reduzieren und den Einkaufspreis zu subventionieren. Zudem sollten bestimmte Netzentgelte rabattiert und der Zugang zu erneuerbaren Energien subventioniert werden.

Grundsätzlich muss der Ausbau der erneuerbaren Energien viel schneller vorangehen, damit Energie ausreichend und möglichst kostengünstig zur Verfügung steht. Das ist die zentrale Herausforderung sächsischer Wirtschaftspolitik. Künftig werden viele Industriebetriebe ihre Standorte dort aufbauen oder erweitern, wo sie die Möglichkeit haben, emissionsarm zu produzieren. Das ist eine riesige Chance auch für Sachsen! Wer die Modernisierung unserer Industrie als Deindustrialisierung schlechtredet, setzt aus durchschaubaren Motiven die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Sachsen aufs Spiel.«


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

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