Hochwasserschutz für Penig fertiggestellt - Einweihung durch Umweltminister Wolfram Günther

20.06.2022, 14:39 Uhr — Erstveröffentlichung

Die 2,3 Kilometer lange neue Hochwasserschutzlinie in Penig (Landkreis Mittelsachsen) ist fertig. Die Arbeiten dafür begannen im Jahr 2011 und kosteten rund 21 Millionen Euro, finanziert aus Mitteln des Freistaates Sachsen, des Bundes und aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Damit ist die Stadt nun vor Durchflüssen von bis zu 683 Kubikmetern Wasser pro Sekunde geschützt. Das entspricht einem Hochwasser, wie es statistisch einmal in 100 Jahren vorkommen kann (HQ100). Bis zum Baubeginn hatte Penig lediglich einen 10-jährlichen Hochwasserschutz.

Die Hochwasserschutzmauer ist über dem Gelände maximal zwei Meter hoch. Um die Blickbeziehungen zur Zwickauer Mulde zu erhalten, wurden zudem in die Hochwasserschutzmauer Elemente aus Glas eingebaut. Neunzehn Hochwasserschutztore ermöglichen für Unterhaltungsarbeiten den Zugang zum Fluss. Bei Hochwasser werden diese geschlossen. Für die Binnenentwässerung wurde die lokale Wasserwehr mit fünf Pumpen und dem nötigen Zubehör wie Notstromaggregate ausgestattet. Die Einmündung des Dittmansdorfer Baches in die Zwickauer Mulde wurde hochwassersicher ausgebaut. Die Stadt Penig sanierte zudem den ehemaligen Mühlgraben.

Um den Eingriff in die Natur auszugleichen, erfolgten umfangreiche Kompensationsmaßnahmen. So wurden unter anderem auf 3.160 Quadratmetern ein Stieleichen-Laubmischwald angelegt. Zudem wurden In den verschiedenen Peniger Ortsteilen mehr als 60 standortgerechte Laubgehölze gepflanzt. Die Natursteinverblendung der Hochwasserschutzmauer erhielt Mauerspalten als Brutstandorte für verschiedene Vogelarten.

Umweltminister Wolfram Günther besuchte in der vergangenen Woche Penig und weihte die neue Hochwasserschutzanlage ein. Dabei bedankte er sich bei allen Beteiligten. »Extreme Wetterlagen treten in Sachsen infolge der Klimakrise häufiger auf. Darauf reagieren wir mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen. Wir bringen Flüsse und Auen wieder in einen naturnahen Zustand, um Gewässern mehr Raum zu geben und den Wasserrückhalt in der Fläche zu stärken. Innerorts wie hier in Penig sind Maßnahmen wie diese wirksam und helfen, Menschen und Sachwerte zu schützen. Eine zuverlässige Hochwasservorhersage, mehr Gefahrenbewusstsein und die Eigenvorsorge jedes Einzelnen sowie die Gefahrenabwehr durch die Wasserwehren – all das rettet im Ernstfall Menschenleben und Sachwerte.«

Hinweis an die Redaktionen
Im Anhang finden Sie eine Übersicht den Bauabschnitten der Hochwasserschutzmaßnahme.


Verlauf der Medieninformation

Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de

Themen

zurück zum Seitenanfang