Umweltminister Günther nimmt am Start des Pilotprojekts »Leipziger Reparaturbonus« teil

20.05.2022, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

SMEKUL begleitet Reparaturbonus mit einem Forschungsprojekt, Erkenntnisse sollen in sächsisches Programm einfließen

Umweltminister Wolfram Günther hat am Freitag (20.5.) in Leipzig am Start des Pilotprojekts »Leipziger Reparaturbonus« teilgenommen. Das Vorhaben der Stadt Leipzig wurde von Bürgermeister Heiko Rosenthal, Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig vorgestellt. Ziel des Reparaturbonus ist es, Reparaturen attraktiver zu machen, die Lebensdauer von Gebrauchsgegenständen zu verlängern und somit Abfallvermeidung, Ressourcenschutz und letztlich Klimaschutz zu befördern.

Umweltminister Günther: »Ich freue mich, dass die Stadt Leipzig auf dem Weg zur ersten sächsischen ›Zero Waste City‹ ist. In diesem Rahmen hat Leipzig ein Pilotprojekt für einen Reparaturbonus in einem Quartier der Messestadt gestartet. Dieses Engagement ist sehr wichtig, denn für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz brauchen wir die Kommunen. Wir sind hoch interessiert daran, wie der Bonus ankommt, für welche Reparaturen er verwendet wird und wie wir damit den Lebenszyklus von Produkten verlängern können. Die Erkenntnisse wollen wir nutzen, um Optionen für einen sächsischen Reparaturbonus zu prüfen. Reparaturen vermeiden Ressourcenverschwendung, sie sind gut für Umwelt und Klima, denn die meisten CO2-Emissionen fallen bei der Herstellung eines Produkts an. Und auch örtliche Reparaturbetriebe profitieren von einem solchen Programm. Festzuhalten ist aber auch: Ein Reparaturbonus kann nicht lösen, was an ökologischen und volkswirtschaftlichen Belastungen durch mangelnde Reparierbarkeit oder den geplanten Verschleiß eines Produkts entsteht. Hier gibt es weiterhin einen großen Handlungsauftrag.«

»Mit der Reparatur wird die Lebensdauer von Gegenständen verlängert und es werden Abfälle vermieden. Das Projekt fügt sich also perfekt in das Langzeitziel der Zero-Waste-Strategie der Stadt Leipzig ein«, erläutert Heiko Rosenthal, Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig.

Das Landesumweltamt begleitet den Reparaturbonus wissenschaftlich im Rahmen eines Forschungsvorhabens. Dabei sollen unter anderem der Reparaturbedarf und die Reparatureignung verschiedener Produkte ermittelt werden. Zudem soll erhoben werden, welche verfügbare Reparaturinfrastruktur vorhanden beziehungsweise welche nötig ist, um die Bedarfe zu decken. Auch soll betrachtet werden, wie der Bonus von verschiedenen Altersgruppen genutzt wird und mit welchem Verfahren die maximale Teilhabe am Bonus ermöglicht wird. Und schließlich soll ermittelt werden, wie die Erkenntnisse von der Stadt Leipzig auf den ländlichen Raum übertragen werden können.

Leipziger Bürgerinnen und Bürger erhalten bei den acht teilnehmenden Reparaturbetrieben im Leipziger Osten einen Bonus von 50 Prozent auf Reparaturleistungen bis zu einem Maximalbetrag von 100 Euro bei Haushaltsgeräten und Mobiltelefonen beziehungsweise von 50 Euro bei Fahrrädern sowie Textil- und Lederwaren.

Das Pilotprojekt läuft vom 20. Mai bis längstens 31. August dieses Jahres, für das Programm stehen insgesamt 10.000 Euro zur Verfügung. Sollte das Budget vor dem 31. August erschöpft sein, endet die Pilotphase früher.

Die Realisierung des Reparaturbonus erfolgt im Rahmen eines Kooperationsvertrags zwischen der Stadt Leipzig und dem SMEKUL. Damit werden öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger bei der Umsetzung von Maßnahmen unterstützt, insbesondere im Rahmen des »Green Deal« der EU. Die entsprechenden Mittel werden auf der Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts bereitgestellt.

»Zero Waste« (englisch für »null Müll«/»null Verschwendung«) ist eine Strategie der nachhaltigen Entwicklung. Sie verfolgt das Ziel, möglichst wenig Abfall zu produzieren und Rohstoffe nicht zu verschwenden. Dies soll durch zahlreiche Maßnahmen – etwa durch Abfallvermeidung, Reparaturen, Wiederverwendung und Recycling – erreicht werden.

Weitere Informationen zum Verfahren und zu den beteiligten Betrieben sind unter www.stadtreinigung-leipzig.de/reparaturbonus zu finden.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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