Wert(holz)schöpfung mit eingebautem Klimaschutz

20.01.2022, 12:57 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Diese Eiche aus dem Landeswald im Forstbezirk Leipzig erzielte mit fast 1.500 Euro je Kubikmeter das höchste Gebot auf der diesjährigen Submission von Sachsenforst (© Hendrik Scholz, Sachsenforst)

Diese Eiche aus dem Landeswald im Forstbezirk Leipzig erzielte mit fast 1.500 Euro je Kubikmeter das höchste Gebot auf der diesjährigen Submission von Sachsenforst (© Hendrik Scholz, Sachsenforst)

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Stamm an Stamm reihen sich die wertvollen Kohlenstoffspeicher in der Dresdner Heide, um von allen Seiten für die Weiterverarbeitung begutachtet zu werden (© Hendrik Scholz, Sachsenforst)

Stamm an Stamm reihen sich die wertvollen Kohlenstoffspeicher in der Dresdner Heide, um von allen Seiten für die Weiterverarbeitung begutachtet zu werden (© Hendrik Scholz, Sachsenforst)

23. Säge- und Wertholzsubmission mit hervorragender Bilanz

Starker Klimaschützer aus regionaler Produktion: Heute (20. Januar) haben 688 besonders wertvolle Holzstämme aus Sachsen in der Dresdner Heide bei der 23. Säge- und Wertholzsubmission von Sachsenforst den Besitzenden gewechselt. Die beeindruckenden Exemplare stammen von 82 unterschiedlichen Waldbesitzenden aus privaten, kommunalen, kirchlichen oder staatlichen Forstbetrieben. Die erzielten Einnahmen in Höhe von 439.246 Euro sind für sie eine wichtige Unterstützung bei der Bewältigung der Waldschäden und der Wiederbewaldung. Was den Waldbesitzenden hilft, schützt auch das Klima: Die teuren Stämme werden zu hochwertigen und landjährigen Holzprodukten wie Furnier, Möbeln, Fußböden oder Instrumenten verarbeitet.

»Holz ist ein echter Klimaschützer«, betont Landesforstpräsident Utz Hempfling. »In ihm ist der Kohlenstoff gespeichert, den die Waldbäume zuvor aus der Atmosphäre gefiltert haben. Insbesondere in hochwertigen Holzprodukten, wie sie aus den Stämmen der Submission entstehen, bleibt er lange gebunden.« Zudem ersetzt Holz andere, weniger klimafreundliche Baustoffe. Noch besser sieht es bei regionaler Verwertung aus: »Holz aus Sachsen, das hier verarbeitet wird, hat eine unschlagbare Klimabilanz: Denn es stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft mit kurzen Transportwegen«, so Hempfling.

Die 925 Kubikmeter Holz, die in diesem Jahr auf der Submission angeboten wurden, speichern in etwa ebenso viele Tonnen CO2. Die Wertschöpfung endet nicht bei der Klimaschutzleistung: Durchschnittlich erzielte jeder Kubikmeter Holz 483,50 Euro. Ein Ergebnis, das deutlich über den Vorjahren liegt (2021: 380 €/m3; 2020: 344 €/ m3), und Geld, das vor allem in ländliche Regionen fließt und mittelständische Unternehmen unterstützt. Den höchsten Holzerlös je Kubikmeter erzielte mit 1.469 Euro eine Eiche. Der Baum stammt aus dem Landeswald im Forstbezirk Leipzig und wird zukünftig in Unterfranken unter anderem zu hochwertigem Furnier verarbeitet. Der wertvollste Einzelstamm ist eine Eiche aus einem Privatwald im Forstbezirk Taura. Für ihre 2,93 Kubikmeter zahlt ein Bieter insgesamt 3.150 Euro.

Ergebnisübersicht

Zum Angebot standen insgesamt 702 Stämme mit einem Holzvolumen von insgesamt 925 Kubikmetern. 47 % der Holzmenge stammt aus sächsischen Privatwäldern. Ergänzt wird das Angebot durch Stämme aus dem Körperschafts- (15 %), Kirchen- (14 %) und Landeswald (24 %). Von den unterschiedlichen Baumarten, die in diesem Jahr zum Verkauf standen, sind es vor allem Eichen, die mit 545 Kubikmetern (davon 423 m3 Stieleiche, 100 m3 Roteiche, 22 m3 Traubeneiche) das Angebot dominieren.

Weiterhin voll im Trend liegt das Eichenholz: Mit durchschnittlich 692 Euro stieg der durchschnittliche Erlös je Kubikmeter Stieleiche im Vergleich zu den Vorjahren weiter an. Andere nachgefragte Holzarten sind Lärche, Fichte, Esche und Bergahorn. Bei den Nadelhölzern, für die grundsätzlich weniger stark geboten wird, liegt die Lärche mit 322 Euro je Kubikmeter vorn. Die Käuferinnen und Käufer sind vielfältig: 35 Sägewerke, Furnierwerke, Handwerksbetriebe und Holzhändler aus ganz Deutschland, Frankreich, Österreich und Tschechien haben erfolgreich auf die edlen Stämme geboten.

Hintergrund

Die überwiegende Mehrheit der rund 85.000 Menschen, die Wald in Sachsen besitzen, nennen nur sehr kleine Fläche ihr Eigen. Dadurch fehlt ihnen die Möglichkeit, wertvolles Holz, das oft über Generationen hinweg gepflegt wurde, einem breiten Publikum anzubieten. Diese Lücke schließt Sachsenforst mit der jährlichen Submission, bei der Waldbesitzende aus Sachsen und Holzinteressierte aus ganz Deutschland zusammengebracht werden.

Bei der Submission − einer Art der Versteigerung − erhält das höchste Gebot nach Auswertung aller Angebote den Zuschlag für einen Stamm. Potenzielle Kunden hatten seit Dezember vergangenen Jahres die Möglichkeit, die angebotenen Stämme in der Dresdener Heide zu begutachten und schriftlich verschlossene Angebote einzureichen.


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