Umweltminister Günther: »Schutz und Stärkung des Leipziger Auwalds gelingen nur gemeinsam«

04.10.2021, 18:31 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Expertinnen und Experten beraten fachübergreifende Kooperation zur Revitalisierung des Leipziger Auwalds

Am Montagabend (4.10.) haben mehr als 80 Expertinnen und Experten in der Leipziger Konsumzentrale beim »Forum Leipziger Auwald« den aktuellen Arbeitsstand und Pläne für die Revitalisierung und naturnahe Auenentwicklung im Großraum Leipzig diskutiert. Das Forum ist der Auftakt zu einer fachübergreifenden Zusammenarbeit aller Interessenvertreterinnen und -vertreter, um die Revitalisierung des ökologisch bedeutsamen Gebiets zu erreichen. Eingeladen hatte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther.

Der Minister hob hervor: »Der Auwald ist eine einzigartige Landschaft inmitten einer wachsenden Großstadt. Klimawandel und umfangreiche wasserbauliche Maßnahmen der zurückliegenden Jahrzehnte bedrohen dieses wertvolle Ökosystem. Wir müssen handeln. Darüber besteht Einigkeit. Verbände, beteiligte Kommunen, Landkreise, Landestalsperrenverwaltung, forstliche Nutzer, Landwirtschaft und die vielen anderen Nutzerinnen und Anrainer in und um den Auwald bringen unterschiedliche Sichtweisen und verschiedene Interessen mit – von Naturschutz über Hochwasserschutz und Waldbewirtschaftung bis Naherholung, um nur einige zu nennen. Schutz und Stärkung dieses einzigartigen Ökosystems können nur gelingen, wenn alle Interessenträger gemeinsam einen Weg zur Revitalisierung des Auwalds verabreden. Ich sehe es als Erfolg, dass die Akteurinnen und Akteure seit einigen Monaten wieder neu im Gespräch sind und heute beim ersten Auwald-Forum den Beginn dieses Wegs abstecken. Wir haben eine große, sehr schöne und lohnenswerte Aufgabe vor uns.«

Das »Forum Leipziger Auwald« setzt die bisherigen Aktivitäten fort, mit denen verschiedene Nutzungsansprüche und Schutzanforderungen im Bereich des Auwalds gebündelt werden. Im November 2020 hatten Fachleute aus Wissenschaft, Behörden und Verbänden unter Federführung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung einen gemeinsamen Strategieplan veröffentlicht.

Das Papier beschreibt in zehn Thesen die ökologischen Grundprinzipien für den Erhalt der Leipziger Auenlandschaft und ihrer Ökosystemleistungen. Zudem diskutiert es spezifische Herausforderungen für einzelne Lebensräume und formulierte Bedingungen für eine erfolgreiche Revitalisierung.

Die Entwicklung des Leipziger Auwalds ist zudem im Sächsischen Auenprogramm sowie im sächsischen Koalitionsvertrag verankert. Ziel der verschiedenen Aktivitäten und Maßnahmen ist es, ein Naturschutzgroßprojekt inmitten einer Großstadtregion zu entwickeln.

Der Leipziger Auwald hat aufgrund seiner Größe, Lage und biologischen Vielfalt eine besondere ökologische Bedeutung. Das Vorkommen der Wildkatze und zahlreicher weiterer Tier- und Pflanzenarten im Leipziger Auwald haben einen herausgehobenen Stellenwert. Es sind Arten nationaler Verantwortung. Viele dort lebende Tier- und Pflanzenarten sind an eine intakte Flussaue und einen naturnahen Auwald gebunden. Das Waldgebiet ist außerdem wichtig für das Stadtklima in Leipzig und ein Naherholungsgebiet der Region.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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