Japanische Automobil-Unternehmen setzen verstärkt auf Sachsen

03.11.2003, 12:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

/
Seisakusyo Corp (© Japan)

Einblicke bei Togo Seisakusyo Corp � das Unternehmen ist in Japan Marktführer für Schlauchfedern Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo

Seisakusyo Corp (© Japan)

Einblicke bei Togo Seisakusyo Corp � das Unternehmen ist in Japan Marktführer für Schlauchfedern Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo

Einblicke bei Togo Seisakusyo Corp � das Unternehmen ist in Japan Marktführer für Schlauchfedern
Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo
/
Großes Interesse (© Japan)

Großes Interesse und viel Sympathie für den Besuch aus Sachsen: Hitachi-Ingenieure blättern gespannt den Delegations-Katalog durch. Darin haben sich die 14 mitgereisten Automobilzulieferer mit einem Kurz-Profil vorgestellt.

Großes Interesse (© Japan)

Großes Interesse und viel Sympathie für den Besuch aus Sachsen: Hitachi-Ingenieure blättern gespannt den Delegations-Katalog durch. Darin haben sich die 14 mitgereisten Automobilzulieferer mit einem Kurz-Profil vorgestellt.

Großes Interesse und viel Sympathie für den Besuch aus Sachsen: Hitachi-Ingenieure blättern gespannt den Delegations-Katalog durch. Darin haben sich die 14 mitgereisten Automobilzulieferer mit einem Kurz-Profil vorgestellt.
/
Tokio (© Japan)

Die 12-Millionen-Metropole Tokio lockt mit vielen Geschäftschancen. Den Dschungel zu lichten ist auch für sächsische Unternehmen nicht leicht. Doch die Beharrlichkeit der vergangenen Jahre zahlt sich zunehmend aus.

Tokio (© Japan)

Die 12-Millionen-Metropole Tokio lockt mit vielen Geschäftschancen. Den Dschungel zu lichten ist auch für sächsische Unternehmen nicht leicht. Doch die Beharrlichkeit der vergangenen Jahre zahlt sich zunehmend aus.

Die 12-Millionen-Metropole Tokio lockt mit vielen Geschäftschancen. Den Dschungel zu lichten ist auch für sächsische Unternehmen nicht leicht. Doch die Beharrlichkeit der vergangenen Jahre zahlt sich zunehmend aus.
/
Besichtigung von Hitachi Automotive Systems in Tokio (© Japan)

Besichtigung von Hitachi Automotive Systems in Tokio (im Bild von links nach rechts: Prinz Alexander von Sachsen, Taiji Hasegawa, President und Executive Officer von Hitachi Automotive Systems, Karl Nolle (MdL) und Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo. Der Minister saß �Probe� im Modell eines Hybrid-Fahrzeugs der Japaner. Hitachi startet am 7. November in Roßwein mit einem feierlichen ersten Spatenstich den Bau seines neuen Werks für Bezindirekteinspritzpumpen. Die Japaner investieren dort 15 Millionen Euro. Bis 2007 werden in Roßwein 70 Mitarbeiter tätig sein.

Besichtigung von Hitachi Automotive Systems in Tokio (© Japan)

Besichtigung von Hitachi Automotive Systems in Tokio (im Bild von links nach rechts: Prinz Alexander von Sachsen, Taiji Hasegawa, President und Executive Officer von Hitachi Automotive Systems, Karl Nolle (MdL) und Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo. Der Minister saß �Probe� im Modell eines Hybrid-Fahrzeugs der Japaner. Hitachi startet am 7. November in Roßwein mit einem feierlichen ersten Spatenstich den Bau seines neuen Werks für Bezindirekteinspritzpumpen. Die Japaner investieren dort 15 Millionen Euro. Bis 2007 werden in Roßwein 70 Mitarbeiter tätig sein.

Besichtigung von Hitachi Automotive Systems in Tokio (im Bild von links nach rechts: Prinz Alexander von Sachsen, Taiji Hasegawa, President und Executive Officer von Hitachi Automotive Systems, Karl Nolle (MdL) und Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo. Der Minister saß �Probe� im Modell eines Hybrid-Fahrzeugs der Japaner.
Hitachi startet am 7. November in Roßwein mit einem feierlichen ersten Spatenstich den Bau seines neuen Werks für Bezindirekteinspritzpumpen. Die Japaner investieren dort 15 Millionen Euro. Bis 2007 werden in Roßwein 70 Mitarbeiter tätig sein.
/
Besichtigung von Hitachi Automotive Systems (© Japan)

Besichtigung von Hitachi Automotive Systems in Tokio Der Minister saß �Probe� im Modell eines Hybrid-Fahrzeugs der Japaner. Hitachi startet am 7. November in Roßwein mit einem feierlichen ersten Spatenstich den Bau seines neuen Werks für Bezindirekteinspritzpumpen. Die Japaner investieren dort 15 Millionen Euro. Bis 2007 werden in Roßwein 70 Mitarbeiter tätig sein.

Besichtigung von Hitachi Automotive Systems (© Japan)

Besichtigung von Hitachi Automotive Systems in Tokio Der Minister saß �Probe� im Modell eines Hybrid-Fahrzeugs der Japaner. Hitachi startet am 7. November in Roßwein mit einem feierlichen ersten Spatenstich den Bau seines neuen Werks für Bezindirekteinspritzpumpen. Die Japaner investieren dort 15 Millionen Euro. Bis 2007 werden in Roßwein 70 Mitarbeiter tätig sein.

Besichtigung von Hitachi Automotive Systems in Tokio Der Minister saß �Probe� im Modell eines Hybrid-Fahrzeugs der Japaner. Hitachi startet am 7. November in Roßwein mit einem feierlichen ersten Spatenstich den Bau seines neuen Werks für Bezindirekteinspritzpumpen. Die Japaner investieren dort 15 Millionen Euro. Bis 2007 werden in Roßwein 70 Mitarbeiter tätig sein.
/
Von Japan lernen... (© Japan)

Von Japan lernen: Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo im Gespräch mit dem Chef des weltweit größten Eisenbahn-Gesellschaft, Japan Railway East, Masashi Matsuda (in der Mitte eine Dometscherin).

Von Japan lernen... (© Japan)

Von Japan lernen: Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo im Gespräch mit dem Chef des weltweit größten Eisenbahn-Gesellschaft, Japan Railway East, Masashi Matsuda (in der Mitte eine Dometscherin).

Von Japan lernen: Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo im Gespräch mit dem Chef des weltweit größten Eisenbahn-Gesellschaft, Japan Railway East, Masashi Matsuda (in der Mitte eine Dometscherin).

Ergebnisse der zweiten Japan-Reise von Wirtschaftsminister Gillo

Japans Automobil-Industrie blickt mit großem Interesse nach Sachsen. Nicht nur Unternehmen, die bereits im Freistaat investiert haben, sondern auch viele andere namhafte japanische Firmen wollen künftig verstärkt im Freistaat nach Zulieferern Ausschau halten. „Sachsen ist mit seiner zentralen Lage in der künftig größeren Europäischen Union für viele japanische Unternehmen auch als Einstieg in den europäischen Markt von großer strategischer Bedeutung“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo nach Rückkehr von seiner zweiten Japan-Reise gestern in Dresden. „Toyota Industries will beispielsweise den Anteil seiner Zulieferer aus der Region für sein Kompressoren-Werk in Straßgräbchen so schnell wie möglich von 20 auf 50 Prozent erhöhen.“ Bei dem Gemeinschaftswerk mit Denso sind derzeit 330 Mitarbeiter beschäftigt. „Tendenziell sind bereits im Freistaat aktive japanische Unternehmen an einer Ausweitung ihres Engagements interessiert“, sagte Gillo.

Das Wirtschaftsministerium und die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH hatten zu der fünften „Werbetour“ sächsischer Automobil-Zulieferer nach Japan eingeladen. Die 14 mitgereisten Unternehmen konnten dabei ihre Produkte und Leistungen vor den Einkaufschefs der wichtigsten japanischen Automobil-Zulieferer u.a. Toyota Industries, Mitsubishi, Denso, Hitachi präsentieren. Neben dem gemeinsamen Besuchsprogramm hatten die Sachsen zudem Gelegenheit, individuell Kontakte zu für sie interessanten Unternehmen aufzubauen bzw. weiter zu vertiefen. Zudem führte Wirtschaftsminister Gillo in Tokio und Nagoya Gespräche mit möglichen weiteren Investoren. „Wir sind weit gekommen, aber es wird nicht gegackert, bevor das Ei gelegt ist“, meinte Gillo mit Hinweis auf gebotene Diskretion. Zudem versicherte sich die sächsische Delegation der Unterstützung von seiten der wichtigsten Handelsverbände, Banken und Handelshäuser in Japan für ein weiteres Engagement in Sachsen.

Er sei optimistisch, dass das Autoland Sachsen weiteren Zuwachs aus Japan gewinnen wird, so Gillo. „Die mitgereisten Unternehmen selbst waren die besten Werbeträger, die wir uns für die Automobil-Industrie des Freistaats wünschen konnten“, lobte Gillo das Engagement der Firmen, die sich zum Teil seit Jahren hartnäckig darum bemühen, einen besseren Zugang zum japanischen Markt zu gewinnen.

Eine Hartnäckigkeit, die sich zunehmend auszahlt: So hat beispielsweise die Fahrzeug-elektrik Pirna GmbH (FEP) einen Millionen-Auftrag in Aussicht. Dabei geht es um Öldruck-Schalter für den Motor eines neuen japanischen Fahrzeugtyps. „Wir sind klarer Favorit und hoffen, dass wir in den nächsten Wochen den Auftrag bekommen“, sagte FEP-Chef Wolfgang Osterode. Bis 2013 würde FEP dann jährlich etwa eine halbe Million Öldruckschalter für die Japaner liefern. Keine Angst vor der tschechischen Konkurrenz, ermutigt Osterode zudem sächsische Unternehmen. „Uns hat man versichert, dass wir etwa mit tschechischen Unternehmen durchaus wettbewerbsfähig sind und ohne weiteres auch preislich mithalten können.“

Auch die Meißner UKM Umformtechnik und Kraftfahrzeugkomponenten Meissen GmbH, die sich erstmals im Rahmen einer Unternehmerreise nach Aufträgen in Japan umschaute, hofft den Fuß in die Tür des fernen, aber lukrativen Marktes gesetzt zu haben. „Toyota Motors hat sehr konkret nach technischen Details unserer Produkte gefragt. Wir sind optimistisch, dass wir zum Zug kommen“, sagte UKM-Chef Wolfgang Jungnickel. Dabei geht es um kaltumgeformte Stahlteile für das tschechische Toyota-Werk.

In diesen Tagen läuft zudem bei der Togo Scherdel GmbH in Marienberg, einem deutsch-japanischen Joint-Venture, die Produktion von Schlauchfedern an. Die beiden Familienunternehmen, die Federnwerke Marienberg GmbH und die Togo Seisakusho Ltd in der Nähe von Nagoya haben sich bereits vor drei Jahren in einem Joint Venture zusammen getan. Zunächst sollte nur in Japan das gemeinsame Know-How der Federn-Spezialisten zum Einsatz kommen. Doch inzwischen wird auch in Sachsen produziert. Damit wird den Japanern über Marienberg der Marktzugang nach Europa gesichert.

Auch wenn japanische Unternehmen sich in den vergangenen Monaten für den Aufbau von Werken in Tschechien, Ungarn oder Polen entschieden hätten, könne Sachsen dennoch auch von diesen Ansiedlungen profitieren. „Viele japanische Unternehmen klagen über schlechte Qualität ihrer Zulieferer in diesen Ländern“, so Gillo. „Hier haben Sachsens Automobil-Zulieferer gute Chancen, über Grenzen hinweg ins Geschäft zu kommen.“ Ganz gezielt präsentierten beispielsweise die Einkaufschefs von Denso, dem Hauptzulieferer für Toyota Motor Co von Bauteilen für Klimaanlagen, Heizungen und Sicherheitstechnik, die Bedürfnisse für ihre Werke in Ungarn und Tschechien. „Wir brauchen Sie“ – lautete dort die klare Botschaft an die sächsischen Unternehmen.

Das größte Ansiedlungshemmnis sehen japanische Unternehmen in den gegenüber Osteuropa höheren Lohnkosten und der mangelnden Flexibiliät in Arbeitszeit und tarifrechtlichen Fragen. „Wir halten vor allem mit der höheren Produktivität, einem hervorragenden Fachkräfte-Angebot und unser guten Infrastruktur dagegen“, so Gillo.
Neben den Unternehmensgesprächen besichtigte die Minister-Delegation auch das Gelände der EXPO in Nagoya (Aichi) 2005. „Wir werden prüfen, ob und wie sich Sachsen bei dieser wichtigen Leistungsschau angemessen präsentieren kann“, kündigte Gillo an. Eventuell werde sich der Freistaat am Stand der Bundesrepublik Deutschland engagieren.

Weitere Gespräche führte der Minister u.a. mit dem Chef der Japan Railway East, Masashi Matsuda, der die größte Eisenbahn-Gesellschaft der Welt mit täglich 16 Millionen Passagieren und 80 000 Mitarbeitern leitet. Zu dem Unternehmen, das beständig gute schwarze Zahlen schreibt, gehören auch zahlreiche Hotels, Restaurants und Reisebüros. Matsuda sicherte dem Freistaat zu, bei der Belebung des sächsisch-japanischen Tourismus behilflich zu sein. Auch der größte öffentlich-rechtliche Fernsehsender NHK will die Berichterstattung über Sachsen intensivieren.

Teilnehmer der Unternehmer-Delegation:

–Dr. Sabine Boller, IAV GmbH – Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (Chemnitz), Tel.: 0371/2373 4111
–Wolfgang Osterode, Fahrzeugelektrik Pirna GmbH (Tel.: 03501/514 200)
–Peter Andres, Zarnack Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG (Wennigsten), Tel.. 05103/927-213
–Ludger Droege, dmb metallverarbeitung GmbH & Co. KG (Beierfeld), Tel.: 03774/1514-0
–Andreas Seibel, Steffen Soehner GmbH (Glashütte-Schlottwitz), Tel.: 035053/417-13
–Ray Wünsche, ACTech GmbH (Freiberg), Tel.: 03731/169-120
–I2s Intelligente Sensorsysteme Dresden GmbH, Tel.: 0351/885-9636
–Fabian Rauschenberger u. Kai Müller, Hock Sachsen GmbH, Tel.: 03774/268-0
–Dirk Uwank u. Carsten Oertel, Hutz Seidewitztal GmbH (Liebstadt), Tel.: 035025/563-0
–Volkmar Sauer, SUSA Siegbert Sauer OHG Automatendreherei (Dresden), Tel.: 0351-281-6691
–Wolfgang Jungnickel, UKM Umformtechnik und Kraftfahrzeugkomponenten Meißen GmbH, Tel.: 03521/721-444
–Dietmar Arndt, ADZ Nagano GmbH (Dresden), Tel.: 0351/889-2130
–Dr Hartmut Freitag, XENON Automatisierungstechnik GmbH (Dresden), Tel.: 0351/4020-930
–Stefan Roth, Togo Scherdel GmbH (Marienberg), Tel.: 03735/710-950
–Michael Stopp (IHK Zwickau)


zurück zum Seitenanfang