Dresden würdigt Engagement der Familie Arnhold mit Festakt

24.09.2021, 14:26 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch nimmt morgen (25. September 2021) an der Festveranstaltung im Kulturpalast anlässlich des 100. Geburtstages von Henry Arnhold (1921-2018) teil. Die Stadt Dresden würdigt damit das vielfältige und seit über einem Jahrhundert andauernde Engagement der Familie Arnhold für das Wohl ihrer Heimatstadt. Am Festakt nehmen neben 46 Familienmitgliedern, die aus aller Welt anreisen, rund 500 geladene Gäste teil. Darunter sind einstige Weggefährten, Persönlichkeiten aus Politik, Diplomatie, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Stadtgesellschaft sowie Dresdner Schülerinnen und Schüler.

»Henry Arnhold hat als Stifter und Förderer von Kunst und Kultur maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Dresden zu der heutigen lebendigen Stadt mit reichem Kulturangebot entwickeln konnte. Genau dieses schätzen auch die Besucher der Stadt aus nah und fern. Dass Dresden zu diesem beliebten Kulturreiseziel werden konnte, ist auch dem Engagement der Familie Arnhold zu verdanken«, betont Staatsministerin Barbara Klepsch.

Bis zur Judenverfolgung in den 1930er Jahren hatte sich die Familie, die in Dresden eine der fünf größten deutschen Privatbanken führte, als Mäzen der Kunst und Kultur sowie als Förderer der Kinder und Jugendlichen Dresdens betätigt. Nach der friedlichen Revolution 1989 nahm Henry Arnhold stellvertretend für seine Familie die Verbindungen nach Dresden wieder auf und setzte die mäzenatische Familientradition fort.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert: »Der Leitgedanke der Familie Arnhold lautet: ‚Diejenigen, die mit Reichtum gesegnet sind, haben eine Verpflichtung, der Gemeinschaft etwas
zurückzugeben.‘ Auch Henry Arnhold fühlte sich diesem Ideal verpflichtet und vernetzte Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft. Es war sein Ansinnen, dass sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und Überzeugung austauschen und unsere Gesellschaft weltoffener und toleranter gestalten. Henry Arnhold ist uns ein großes Vorbild, dessen Andenken wir bewahren werden. Wir ehren heute die Familie Arnhold, weil sie bis heute Brücken über Kontinente, Religionen und politische Systeme hinweg baut.«

Das Verdienst der Familie Arnhold für Dresden

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts engagierten sich die Brüder Max und Georg Arnhold, die seit 1882 in Dresden ein erfolgreiches privates Bankhaus führten. Sie gründeten einen Pensionsverein für Angestellte und förderten viele soziale Vereine und Gesellschaften. Georg Arnhold unterstützte zudem die Technische Hochschule, die Kunstakademie und die Kunstgewerbeschule. Er finanzierte maßgeblich den Bau des nach ihm benannten Freibades sowie Räume und Ausstellungen im Deutschen Hygiene-Museum Dresden. Trotz der entsetzlichen Erfahrungen als Juden im nationalsozialistischen Dresden, der Enteignung des Bankhauses und der unumgänglichen Flucht vieler Familienangehöriger führte die Familie Arnhold nach 1989 ihr bürgerschaftliches Engagement und Mäzenatentum fort. Sie beteiligte sich finanziell an der Sanierung des Georg-Arnhold-Bades, am Wiederaufbau der Frauenkirche, an der Errichtung der Neuen Synagoge und am Ankauf der neuen Orgel für den Kulturpalast. Mit der Henry Arnhold Summer School an der Technischen Universität Dresden wird eine Brücke zur nächsten Generation geschlagen. Dasselbe gilt für das Esther-Arnhold-Seligmann-Stipendium für Studierende der Palucca Hochschule für Tanz Dresden.


Kontakt

Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus

Pressesprecher Jörg Förster
Telefon: +49 351 564 60620
E-Mail: presse.kt@smwk.sachsen.de
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