Probestau Hochwasserrückhaltebecken Niederpöbel: Lebensgefahr auf Wasserfläche und Böschungen! Abstau des Beckens in der 9. Kalenderwoche

26.02.2021, 14:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen weist erneut darauf hin, dass die Böschungen des Hochwasserrückhaltebeckens Niederpöbel während des Probestaus nicht betreten werden dürfen. Der Boden ist durch das Wasser aufgeweicht und kann abrutschen. Zudem besteht die Gefahr, dass Bäume fallen. Auch die Wasserfläche darf nicht genutzt werden. Durch eingestaute Gegenstände wie Verkehrsschilder oder Jungbäume besteht hier Lebensgefahr. Bitte beachten Sie die Absperrungen und Warnschilder!

Das Becken soll in der 9. Kalenderwoche abgestaut werden. Danach erfolgen Kontrollen sowie Aufräumarbeiten im Stauraum und an der Straße. Erst wenn die Verkehrssicherheit der S183 gegeben ist, wird sie für den öffentlichen Verkehr wieder freigegeben. Das wird voraussichtlich Ende der nächsten Woche sein.

Derzeit sind rund 0,34 Millionen Kubikmeter Wasser im Becken eingestaut. Das entspricht in etwa einem Wasserstand von 16 Metern. Da alle bisherigen Beobachtungen und erhobenen Daten im erwarteten Bereich liegen und auch im Umfeld keine Auffälligkeiten festgestellt wurden, wird die andauernde Schneeschmelze weiter genutzt, um das Probestauziel von rund 75 Prozent der Vollstauhöhe zu erreichen.

Danach wird der Wasserstand für mehrere Tage möglichst auf konstanter Höhe gehalten. Diese Verharrungsphase dauert solange bis die nötigen Messungen zur Überwachung des Bauwerkes (z.B. Sickerwassermengen, Grundwasserstände, Setzungsverhalten) abgeschlossen sind.

Auch in der sich anschließenden Abstauphase wird weiter gemessen und beobachtet. Dazu gehören unter anderem Abflussmessungen, die zur Eichung des Abflusspegels unmittelbar unterhalb des Beckens nötig sind. In dieser Phase – voraussichtlich ab Montag, 1. März 2021 – ist mit schwankenden Wasserständen im Pöbelbach zu rechnen.

Hintergrundinformation
Das Hochwasserrückhaltebecken Niederpöbel schützt seit Ende 2019 die Bewohner des Osterzgebirges von Schmiedeberg bis Dippoldiswalde vor Überschwemmungen. Mit seiner Speicherkapazität von über einer Million Kubikmeter Wasser wirkt es bis zur Talsperre Malter und hat damit eine Schutzwirkung bis nach Freital und Dresden. Dafür investierten der Freistaat Sachsen und der Bund rund 50 Millionen Euro.

Technische Daten
Lage: Pöbeltal, südl. von Schmiedeberg, Osterzgebirge
Bauzeit: 2011 - 2019
Hydrologie
Flussgebiet: Rote Weißeritz
gestauter Wasserlauf: Pöbelbach
Einzugsgebiet: 11,8 km2
Staubecken
Art: grünes Becken ohne Dauerstau
Gesamtstauraum: 1,2 Mio. m3
Bauwerk
Art: Steinschüttdamm mit Asphaltbetonkerndichtung
Höhe über Talsohle: 28 m
Kronenlänge: 199 m
Kronenbreite: 5 m
Breite Dammfuß: 123 m
Bauwerksvolumen 175.000 m3
Hochwasserentlastungsanlage: Hangüberlauf mit Schussrinne, 146 m lang
Ökodurchlass: 5,8 m breit, 65 m lang, 2 Hubschütze
Straßendurchlass: 9 m breit, 65 m lang, 2 Hubschütze


Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de

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