Sächsischer Verlagspreis 2020 geht an Mark Lehmstedt und den Lehmstedt Verlag
10.04.2020, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Freiheit des Wortes ist Grundlage unserer Gesellschaft und Voraussetzung für künstlerisches und publizistisches Schaffen. Buchhandlungen und Verlage verbreiten das freie Wort, stoßen Debatten an und fördern den gesellschaftlichen Dialog.
Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen e. V. haben den Sächsischen Verlagspreis als Ehrung für besondere verlegerische Leistungen in diesem Jahr bereits zum dritten Mal ausgelobt. Preisträger 2020 ist: Mark Lehmstedt aus Leipzig mit seinem Lehmstedt Verlag.
Mit dem Sächsischen Verlagspreis wird der Beitrag der unabhängigen Verlage für die kulturelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Vielfalt im Freistaat Sachsen gewürdigt. Darüber hinaus geht es um die Anerkennung des unternehmerischen Idealismus und persönlichen Engagements in dieser Branche. Im Zeitalter der Digitalisierung soll mit dem Verlagspreis auch der öffentliche Fokus auf die besondere Qualität hochwertiger Bücher gelenkt werden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Meine herzlichsten Glückwünsche gehen an Mark Lehmstedt. Unser Verlagspreis würdigt seine hervorragende Arbeit in einem unabhängigen Verlag und präsentiert eine erfolgreiche Unternehmerpersönlichkeit aus der sächsischen Kultur- und Kreativwirtschaft. Die Stärke der kleinen Verlagsunternehmen in Sachsen ist die gezielte Erschließung von Nischenmärkten. Gerade da liegt auch Lehmstedts verlegerischer Schwerpunkt. Kulturgeschichte Mitteldeutschlands, Schwarzweiß-Fotografie des ostdeutschen Alltags sowie Reisebücher werden als Qualitätsprodukte nicht nur vom Fachpublikum geschätzt, sondern laden interessierte Leserinnen und Leser nach Mitteldeutschland ein. Gerade in der aktuellen Krisenlage wünschen wir unserem Preisträger, aber auch allen anderen Verlegern und Mitarbeitern in der Branche viel Kraft und Mut für die kommenden Herausforderungen und den sprichwörtlich langen Atem.«
Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch ergänzt: »Der Sächsische Verlagspreis richtet die Augen nicht nur auf eine Branche, die es in heutigen Zeiten nicht leicht hat. Sie widmet sich mit den Verlegern insbesondere wichtigen kulturellen Persönlichkeiten in Sachsen, die Grundlegendes zum Gedeihen von Kultur und Literatur beitragen, indem sie Autorinnen und Autoren und andere Kunstschaffende in die Öffentlichkeit bringen. Mark Lehmstedt mit dem Lehmstedt Verlag ist hierfür ein herausragendes Beispiel. Die Bücher seines Verlages, insbesondere die Fotobände und die kulturgeschichtlichen Werke, stehen für Gediegenheit und geistige Nachhaltigkeit und regen zum ästhetischen Genuss ebenso an wie zum Nachdenken. Herzlichen Glückwunsch!«
Hintergrund:
• Ursprünglich war ein Pressegespräch auf der Leipziger Buchmesse mit Mark Lehmstedt und Wirtschaftsminister Martin Dulig geplant. Doch leider durchkreuzte die Corona-Pandemie mit der Absage der Leipziger Buchmesse - um Gäste, Aussteller und Veranstalter zu schützen – diese Pläne. Der Preisträger und alle Beteiligten wurden am 8. April darüber informiert, dass die ursprünglich für den 11. Mai 2020 avisierte feierliche Preisverleihung in der Alten Handelsbörse Leipzig abgesagt werden musste.
• Die Jury bestand in diesem Jahr aus folgenden Mitgliedern:
Julia Blume, Institut für Buchkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB), Leipzig
Angelika Bock, Leipziger Kommissions- und Großbuchhandels-GmbH
Prof. Dr. Thomas Bürger, ehemaliger Generaldirektor der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
Janina Fleischer, Leipziger Volkszeitung
Karin Großmann, Sächsische Zeitung
Dr. Klaus Kowalke, Buchhandlung Lessing und Kompanie, Chemnitz
Prof. Hans-Ulrich Treichel, ehemals Deutsches Literaturinstitut Leipzig/ Uni Leipzig
• Sachsens Verlagslandschaft besteht aus 133 (Stand 2018) engagierten Klein- sowie Großverlagen. Sie bieten ein breites Spektrum an Veröffentlichungen im Bereich Belletristik, Sachbuch und Kunstbuch. Das Verlagsangebot sächsischer Unternehmen bietet vielen regionalen Autoren und Publizisten eine verlässliche Basis für ihre Veröffentlichungen. Dabei sind immer wieder herausragende verlegerische Leistungen zu beobachten, bei denen mit großem Engagement und viel Ideenreichtum entwickelte Produkte entstehen. Leipzig liegt als erste mitteldeutsche Stadt mit 933 Titeln im Jahr 2018 im Ranking der deutschen Städte auf Platz 9.
Dresden ordnet sich mit 306 Titeln auf Platz 28 ein. Auch für die Sächsischen Verleger ist aktuell noch nicht abzusehen, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie langfristig haben wird. Die geschnürten Hilfen von Bund und Freistaat Sachsen sind dabei sicher nur ein erster Schritt.