Klosterbuch besser gegen Hochwasser geschützt

24.04.2019, 13:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Weitere Hochwasserschutzmaßnahme an Freiberger Mulde fertiggestellt

Erstmals in seiner 800-jährigen Geschichte kann Klosterbuch vor einem Hochwasserereignis der Freiberger Mulde geschützt werden, wie es statistisch bisher einmal in einhundert Jahren eintreten und bis zu zwei Meter hohe Überschwemmungen verursachen kann. Staatsminister Thomas Schmidt übergab die Anlage heute (24. April 2019) im Leisniger Ortsteil Klosterbuch (Landkreis Mittelsachsen) feierlich. Seit Herbst 2014 wurde an der ringförmigen Hochwasserschutzanlage um den Ortsteil Klosterbuch gebaut. Die Anlage umfasst 1 060 Meter Deich und 370 Meter Hochwasserschutzmauer einschließlich Überfahrten sowie eine Pumpstation zur Grundwasser-Binnenentwässerung.

„Der Weg zu einer fertigen Hochwasserschutzanlage für Klosterbuch war steinig und kurvig. Daher freue ich mich umso mehr, dass die Anlage nunmehr fertiggestellt ist“, sagte Staatsminister Schmidt. „Mein Dank gilt hier vor allem der Bürgerinitiative und dem Förderverein Klosterbuch, die nicht nur über viele Jahre hartnäckig und unverdrossen für den Hochwasserschutz von Klosterbuch gekämpft haben, sondern sich außerdem in sehr vielfältiger Weise für die Entwicklung des Ortsteiles Klosterbuch einsetzen.“

Dem Bau gingen aufgrund der komplizierten Randbedingungen langjährige Planungen und Abstimmungen voraus. „Die Landestalsperrenverwaltung hat mit ihren Planern umfangreiche Variantenuntersuchungen und Umweltplanungen, zahlreiche Abstimmungen mit den Anwohnern, der Stadtverwaltung, dem Förderverein, dem Denkmalschutz und den Archäologen durchgeführt und es mit viel persönlichem Einsatz geschafft, dass wir hier heute am Ziel sind. Dafür gebührt ihnen mein großer Dank“, sagte Staatsminister Schmidt. Das Landesamt für Archäologie hat im Vorfeld der Bauarbeiten den gesamten Trassenbereich mehrere Wochen untersucht und mit archäologischen Funden belegt. Der Bereich des historischen Zisterzienserklosters ist aus wichtigen Gründen des Denkmalschutzes und archäologischer Relevanz nicht vor Hochwasser geschützt, da hier kein einvernehmlicher technischer Hochwasserschutz möglich war. Die Begrünung der Deiche erfolgt mit einer speziellen „Klosterbucher Mischung“ aus regionalen und lokalen Saatgut.

Insgesamt vier Millionen Euro aus Landesmitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und aus Mitteln der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung wurden in die Anlage investiert. Sachsenweit wurden seit dem Jahr 2002 bereits über 2,9 Milliarden Euro in den öffentlichen Hochwasserschutz und die nachhaltige Schadensbeseitigung an Gewässern investiert. Weitere 540 Millionen Euro sind bis zum Jahr 2022 dafür vorgesehen. „Dennoch wird es keinen absoluten Schutz vor jeder nur denkbaren Naturkatastrophe geben können“, so Staatsminister Schmidt weiter. „Daher bleiben ein ausreichender Versicherungsschutz und bauliche Eigenvorsorge auch weiter wichtig. Eine Gelegenheit, sich dazu zu informieren, gibt es am 15. Juni 2019 beim zweiten Sächsischen Hochwasserschutztag auf der Landesgartenschau in Frankenberg.“


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

Themen

zurück zum Seitenanfang