Wiederinbetriebnahme der Talsperre Einsiedel

23.01.2019, 15:04 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sedimentberäumung und Instandsetzung sind abgeschlossen

Ab sofort ist die Talsperre Einsiedel (bei Chemnitz) nach zweijähriger Bauzeit wieder in das System für Wasserversorgung der Stadt Chemnitz und Umgebung eingebunden. Mitte Dezember 2018 wurde planmäßig damit begonnen, Wasser in die Talsperre einzuleiten. Mittlerweile ist der Vollstau erreicht und steht sowohl aus technischer Sicht als auch hinsichtlich der Wassergüte wieder zur Verfügung.

Seit Juni 2017 wurden die teilweise über 100 Jahre alten Armaturen im Wasserentnahmeschacht umfangreich instand gesetzt. Gleichzeitig wurden etwa 18.000 Tonnen Sedimente aus dem Stauraum beräumt und entsorgt. Im Vorfeld der Arbeiten musste dafür eine Rohrleitung insbesondere zur bauzeitlichen Wasserhaltung der Talsperre verlegt werden.

Die Versorgung des Wasserwerkes Einsiedel konnte, trotz großer Trockenheit 2018, aus dem Talsperrenverbundsystem „Mittleres Erzgebirge“, zu dem die Trinkwassertalsperren Saidenbach, Neunzehnhain I und Neunzehnhain II gehören, unterbrechungsfrei abgesichert werden.

Die Baumaßnahmen wurden vom Bund und dem Land Sachsen mit 2,9 Millionen Euro finanziert.

Hintergrundinformationen zur Talsperre Einsiedel:
Die Trinkwassertalsperre Einsiedel wurde zwischen 1891 und 1894 gebaut. Sie ist die erste Talsperre mit Bruchsteinmauer in Sachsen und zählt zu den ältesten in Deutschland. Während der Industrialisierung erfuhr Chemnitz Ende des 19. Jahrhundert einen enormen Bevölkerungsanstieg.

Bereits wenige Jahre nach ihrer Fertigstellung konnte die Talsperre Einsiedel den explodierenden Chemnitzer Wasserbedarf nicht mehr decken. Sie wurde deshalb mit den anschließend errichteten Talsperren Neunzehnhain I und Neunzehnhain II zu einem Verbundsystem zusammengeschlossen. Die Ingenieurplanungen für dieses System wurden auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

Als Erweiterung kam 1933 die Talsperre Saidenbach hinzu. Die vier Talsperren bilden heute gemeinsam das Talsperrenverbundsystem „Mittleres Erzgebirge“, wobei die Talsperre Einsiedel als „Pufferspeicher“ für das Wasserwerk Einsiedel dient, welches etwa ein Drittel des Chemnitzer Stadtgebietes mit Trinkwasser versorgt.

Technische Daten:
Lage: Einsiedel, Stadt Chemnitz
Bauzeit: 1891-1894
Gestautes Gewässer: Stadtguttalbach
Einzugsgebiet: 1,8 km2
Kapazität Rohwasserabgabe zur Trinkwasseraufbereitung: 20 Mio. m3 / Jahr aus dem Talsperrenverbundsystem
Gesamtstauraum: 0,32 Mio. m3
davon Betriebs- und Reserveraum: 0,30 Mio. m3
Stauoberfläche bei Vollstau: 0,04 km2
Höhenlage der Mauerkrone: 385 m üNN
Höhe über Gründungssohle: 29 m
Höhe über Talsohle: 22 m
Kronenlänge: 180 m
Kronenbreite: 4 m
Krümmungsradius: 400 m
Bauwerksvolumen: 23.600 m3


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Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
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