12. Sächsischer Radontag: Bauen im Fokus

15.11.2018, 13:59 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sachsen fordert Unterstützung des Bundes beim radonsicheren Bauen

Experten aus ganz Deutschland informieren heute (15. November 2018) und morgen im Rahmen des „12. Sächsischen Radontages“ rund 150 Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Baubranche sowie der Öffentlichkeit über radonsicheres Bauen. Umweltstaatssekretär Dr. Frank Pfeil eröffnete in Bad Schlema (Erzgebirgskreis) den diesjährigen Radontag der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW Dresden). Der Radontag wird mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft von der HTW Dresden gemeinsam mit Bad Schlema organisiert. Bad Schlema konnte in den vergangenen Jahrzehnten bereits Erfahrungen mit radongeschütztem Bauen und Sanieren sammeln.

Gerade die Erzgebirgsregion und die angrenzenden Gebiete werden durch neue rechtliche Regelungen zum Radonschutz in den nächsten Jahren vor neue Herausforderungen gestellt. „Wir haben seit gut einem Jahr ein neues Strahlenschutzgesetz, in dem erstmals verbindliche Regelungen zum Radonschutz enthalten sind. Die Regelungen, die die Bevölkerung am meisten betreffen, kommen allerdings erst ab 2021 zum Tragen“, sagte Staatssekretär Dr. Pfeil. Dabei handelt es sich einerseits um die Verpflichtung des Arbeitgebers, Radon an Arbeitsplätzen im Keller und im Erdgeschoss zu messen. Die davon betroffenen Gebiete müssen noch vom Freistaat Sachsen ausgewiesen werden. Andererseits werden Bauplaner verpflichtet, bereits ab dem 31. Dezember 2018 Radonschutzmaßnahmen an Neubauten vorzusehen.

„Wir wollen die tatsächlich Betroffenen erreichen. Eine notwendige Gebäudesanierung muss für alle bezahlbar sein – auch, damit zu hohe Kostensteigerungen im Baubereich verhindert werden, die die Schaffung bezahlbaren Wohnraums erschweren würden“, sagte Staatssekretär Dr. Pfeil. „Daher setzen wir uns gegenüber dem Bund für eine finanzielle Unterstützung Betroffener bei Radonschutzmaßnahmen an Gebäuden ein.“ Erst in der vergangenen Woche hatten die Umweltminister der Länder auf Initiative Sachsens ihre Bitte an die Bundesregierung erneuert, Fördermöglichkeiten für einen wirksamen Radonschutz beim Neubau sowie bei der Sanierung von privaten Gebäuden zu prüfen. Angesichts der finanziellen Mehrbelastungen, die durch hohe Anforderungen an den Radonschutz bei gleichzeitig hohen Baupreisen entstehen, sei eine Förderung gerechtfertigt, so Staatsminister Thomas Schmidt nach der Umweltministerkonferenz Anfang November.

„Wir tun alles, um die Bevölkerung und die betroffenen Kommunen aufzuklären und weiterzubilden. Unsere Radonberatungsstelle in Bad Schlema und die landesweiten kostenlosen Messprogramme sollen die Betroffenen unterstützen,“ sagte Staatssekretär Dr. Pfeil. „Darüber hinaus würden wir uns freuen, wenn sich noch mehr Kommunen als bisher dazu entschließen würden, an unseren kostenlosen Messprogrammen teilzunehmen. Für private Hauseigentümer besteht die Möglichkeit der kostenlosen Messung in den Gemeinden mit Grubenhohlräumen ebenfalls.“


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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