Sachsen gestaltet seine Industrie der Zukunft

12.11.2018, 14:40 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

„StrategieWerkstatt“ legt Empfehlungen vor – Martin Dulig: „Wir müssen die industrielle Wertschöpfung durch mehr Innovationen steigern.“

Die vom sächsischen Wirtschaftsministerium initiierte „StrategieWerkstatt: Industrie der Zukunft“ hat heute ihre rund dreijährige Arbeit beendet. Das deutschlandweit bisher einzigartige Verfahren zur Erarbeitung einer Industriestrategie zielte auf eine breite Beteiligung ab: Alle wesentlichen Industrieakteure aus Sachsen waren in diesen partizipativen Prozess eingebunden. Es ging dabei darum, die technologischen, wettbewerblichen, organisatorischen und sozialen Herausforderungen zu beleuchten, die auf die sächsische Industrie mit Perspektive 2030 zukommen werden. An den rund 30 Veranstaltungen in Sachsen, Berlin und Brüssel nahmen rund 1.000 Vertreter aus Industrie, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung teil.

Nun liegen konkrete Handlungsempfehlungen vor, die sich an diesen Kreis richten. „Die StrategieWerkstatt hat deutlich gemacht, dass die sächsische Industrie ihr Wertschöpfungsniveau steigern muss. Dafür müssen wir viel stärker als bisher bei der Innovationsfähigkeit ansetzen und deutlich machen, dass industrielle Wertschöpfung künftig mehr sein wird als nur Produktion“, so der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig bei der Abschlussveranstaltung in Leipzig.

Hierauf zielen die vorgeschlagenen Maßnahmen der StrategieWerkstatt ab. Sie nehmen die Stärkung der Innovationspotenziale in den sächsischen Industrieregionen sowie die Erhöhung des Transfers wissenschaftlicher Exzellenz in die industrielle Wertschöpfung in den Fokus. Konkret sehen die Handlungsempfehlungen unter anderem folgende Maßnahmen vor:

  • die Weiterentwicklung von Technologie- und Gründerzentren zu Austauschplattformen und Experimentierräumen („TGZ 4.0“),
  • die Einrichtung von Transformationslaboren für Industrie und Nachhaltigkeit,
  • Workshops in globalen Innovations-Hotspots („InnoCamps Saxony“),
  • die Gründung einer Software Service Cloud,
  • die Unterstützung einer Plattform „Additive Fertigung“ und
  • die Einführung von „InnoSlam“-Touren der sächsischen Hochschulen in den Regionen.

„Ich bin sehr dankbar für diese Vorschläge, in die Kenntnisse und Ideen aller Mitwirkenden eingeflossen sind“, würdigte Minister Dulig die Ergebnisse der StrategieWerkstatt. „Sie ergänzen unsere bisherigen Instrumente und schaffen gleichzeitig Experimentierräume, die insbesondere den sächsischen Regionen einen Schub in Richtung Industrie der Zukunft geben können“, so Dulig. „Sowohl die Handlungsempfehlungen als auch die bereits im Frühjahr 2018 vorgelegten strategischen Leitlinien sind für uns die Grundlage für die Erarbeitung einer sächsischen Industriestrategie, die wir im Frühjahr 2019 vorlegen wollen. Daran anknüpfend werden wir ein operatives Programm entwickeln. Aufgrund der sehr positiven Resonanz auf die Arbeit der StrategieWerkstatt planen wir außerdem, dieses partizipative Format weiterzuentwickeln und fortzuführen“, kündigte Dulig an.

Darüber hinaus soll ein Agendaprozess „Industrie der Zukunft“ eingeführt werden, um künftig weitere industriepolitische Handlungsansätze zu identifizieren und gemeinsam umzusetzen. Hierzu sollte die Staatsregierung gemeinsam mit Gewerkschaften, Arbeitgebern und Kammern ins Gespräch kommen. Die StrategieWerkstatt regt zudem an, dass innerhalb der Staatsregierung eine Koordination industriepolitisch relevanter Strategien unter Federführung des Wirtschaftsministeriums erfolgen soll.

Als erstes konkretes Projekt geht die internationale Industriekonferenz „Industry‘s Hidden Champions – Wege zur Marktführerschaft“ aus der StrategieWerkstatt hervor. Sie findet am 5. Februar 2019 im Rahmen der Leipziger Messen Z/intec statt.

Hintergrund: „StrategieWerkstatt: Industrie der Zukunft“ des SMWA

Wie kann sich die Industrie in Sachsen bis 2030 entwickeln? Welchen Herausforderungen werden sich die Unternehmen in den kommenden Jahren stellen müssen? Welche Rahmenbedingungen sind für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der sächsischen Industrielandschaft erforderlich? Die vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr eingerichtete „StrategieWerkstatt: Industrie der Zukunft“ entwickelte seit Anfang 2016 gemeinsam mit den Akteuren der sächsischen Industrie Antworten auf diese Fragen, die in Struktur und Grundzügen einer Industriestrategie für Sachsen mit konkreten Handlungsempfehlungen münden werden. Darüber hinaus sollen sächsische Akteure stärker vernetzt und Projektideen entwickelt werden. Mit der Durchführung der StrategieWerkstatt wurde die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH beauftragt.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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