RAINMAN sorgt vor

17.09.2018, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Starkregen kann auch abseits von Gewässern schwere Überflutungen verursachen. Solche Ereignisse treffen Städte, Dörfer oder ganze Landstriche meist mit sehr kurzer Vorwarnzeit. Aufgabe der Verwaltungen und der Betroffenen ist es, ihr Hochwasserrisiko zu bewerten, gefährdete Bereiche und Objekte zu identifizieren und aus den Erkenntnissen Vorsorge-Schutz- und andere Maßnahmen abzuleiten.

Wie diese Aufgabe in verschiedenen mitteleuropäischen Ländern in Bezug auf Starkregenrisiken derzeit bewältigt wird und wie es gelingen kann, das Starkregen-Risikomanagement zu verbessern, wird von zehn Partnern aus sechs europäischen Ländern seit einem Jahr im EU-Projekt RAINMAN untersucht. Lead Partner ist das Landesumweltamt Sachsen (LfULG).

RAINMAN hatte am 11. September 2018 zu einem Workshop nach Pillnitz eingeladen. Gemeinsam mit Vertretern aus Städten und Gemeinden, die für den Katastrophenschutz oder für Baufragen zuständig sind, wurde u. a. diskutiert, welche Bedeutung eine systematische Dokumentation von zurückliegenden (Starkregen-)Ereignissen und den verursachten Schäden hat. Sie sei einer der ersten Schritte überhaupt, um die Gefährdung abschätzen zu können, so die Experten. Weitere Erhebungen, wie zur Topografie des Geländes oder die Kapazität des ober- und unterirdischen Entwässerungssystems, gehen in detaillierte Analysen mit höherer Aussagekraft ein. In Starkregen-Gefahren- und Risiko-Karten lässt sich visualisieren, welche Gebiete in einer Gemeinde im Falle eines Ereignisses besonders gefährdet sind. Solche Karten bilden die Basis, konkrete Maßnahmen zu planen und damit das Risiko zu mindern. Erste Kartenentwürfe wurden auf dem Workshop vorgestellt und diskutiert.

Die Entwicklung solcher praxistauglicher Ansätze zur Bewertung des Risikos aus Starkregen und zu dessen Verminderung ist eines der Hauptziele im EU-Projekt RAINMAN. Werkzeuge, die RAINMAN zu diesem Zweck entwickelt, sollen an die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Nutzer angepasst sein und auf die verschiedenen rechtlichen Instrumente Bezug nehmen. Dafür kooperiert das LfULG in Sachsen unter anderem mit den Pilotgemeinden Oderwitz und Leutersdorf in der Oberlausitz sowie mit der Stadt Meißen.

Zwei gerade dazu veröffentlichte Projekt-Studien sind auf der Website von RAINMAN in englischer Sprache veröffentlicht worden. Für beide Studien liegt auch eine deutsche Kurzfassung vor, damit sich jeder darüber informieren kann.

Hintergrund zu den Studien:

Eine Studie stellt methodische Ansätze zur Bewertung des Risikos und zur Erstellung von Gefahren- und Risikokarten vor, die in die behördliche Praxis verschiedener europäischer Länder Eingang gefunden haben. Eine zweite Studie setzt sich mit dem Stand der Umsetzung risikomindernder Maßnahmen auseinander.


Kontakt

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Pressesprecherin Karin Bernhardt
Telefon: +49 351 2612 9002
Telefax: +49 351 4511 9283 43
E-Mail: karin.bernhardt@smekul.sachsen.de

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