In aller Freundschaft: Prag-Reise von Wirtschaftsminister Martin Dulig festigt sächsisch-tschechische Beziehungen

16.05.2018, 16:03 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

10. Wirtschaftskonferenz der IHK Dresden findet zum ersten Mal in der tschechischen Hauptstadt statt

Grenzüberschreitende Wirtschaftskontakte und politische Gespräche stehen im Mittelpunkt der am Mittwoch gestarteten Prag-Reise von Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig. „Tschechien ist nicht nur unser Nachbar, sondern einer unserer wichtigsten Handelspartner – nach China gleich auf Rang zwei. Dass wir gerade mit unserem direkten Nachbarn freundschaftliche Beziehungen pflegen sollten – auch im Interesse unserer Wirtschaft – liegt auf der Hand“, so Dulig.

Zum Auftakt seines zweitägigen Aufenthaltes in der tschechischen Hauptstadt hat er am Vormittag das europäische Laser-Zentrum ELI Beamlines besucht. Dort informierte sich Dulig über neueste Anwendungen und Technologien im Bereich der Laser-Forschung. Das Forschungsinstitut (300 Mitarbeiter aus über 20 Nationen) arbeitet u. a. mit dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf zusammen.

„Der Lasertechnik kommt in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen – etwa in der Medizin bei Krebstherapien – eine hohe Bedeutung zu. Sie hat einen ganz konkreten Nutzen für die Menschen“, sagte Martin Dulig und ergänzte: „Im digitalen Zeitalter spielen Entfernungen nur noch eine untergeordnete Rolle. ELI Beamlines ist ein Best-Practice-Beispiel für ein grenzüberschreitendes Innovationscluster, in dem die besten Köpfe zusammenarbeiten. Für Sachsen ist es spannend, nicht nur nach innen zu schauen, sondern das Blickfeld zu erweitern. Wir müssen dabei nicht immer ganz in die Ferne schweifen, sondern können uns viele Anregungen bei unseren direkten Nachbarn holen.“

Am Mittag wurde Minister Dulig in der Deutschen Botschaft von Christiana Markert, Gesandte der Bundesrepublik Deutschland, zu einem Arbeitsgespräch empfangen. Anschließend traf er sich im Parlamentsgebäude mit dem Vize-Parlamentspräsidenten und Vorsitzenden der ČSSD, Jan Hamáček. In den Gesprächen ging es um die neue tschechische Regierung, die europäische Zusammenarbeit und die Intensivierung des besonderen Verhältnisses von Tschechien zu Sachsen.

Am Nachmittag eröffnete Martin Dulig im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen die 10. Wirtschaftskonferenz der IHK Dresden. Dieses Treffen findet zum ersten Mal in Prag statt. 80 Firmenvertreter und Multiplikatoren – insbesondere aus Sachsen – sind zusammengekommen, um Erfahrungen zu Fragen des Exports und Imports auszutauschen. Informationen aus erster Hand – z. B. praktische Messetipps und Fördermöglichkeiten – erhielten die Teilnehmer von Vertretern der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer, der Sächsischen Aufbaubank (SAB), Germany Trade Invest (Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing) und der Wirtschaftsuniversität Prag.

Martin Dulig: „Der Mittelstand bildet sowohl in Sachsen als auch in Tschechien das Rückgrat der Wirtschaft. Beidseits der Grenze müssen wir uns auf Chancen und Herausforderungen wie Innovation, Digitalisierung, Internationalisierung und Fachkräftebedarf einstellen. Um im Wettbewerb zu bestehen ist es unerlässlich, in Forschung und Produktion noch intensiver grenz- und branchenübergreifend zu kooperieren. Die von der IHK Dresden organisierte Konferenz bietet die große Chance, dass sächsische und tschechische Unternehmen ihre Zusammenarbeit ausloten können.“

Am Abend erhalten die sächsischen Unternehmer die Gelegenheit, bei einer Schiffsrundfahrt auf der Moldau neue Kontakte zu knüpfen oder bestehende zu vertiefen. An dem Netzwerktreffen nehmen insgesamt 40 tschechische Unternehmer teil. In diesem Rahmen trifft sich Minister Dulig mit dem tschechischen Botschafter in Deutschland, Tomáš Jan Podivínský.

Ausblick

Am Donnerstag sind Gespräche mit den Ministern Dan Ťok (Verkehr) und Tomáš Hüner (Industrie und Handel) geplant. Außerdem besichtigt der sächsische Wirtschaftsminister die Zentrale für das Europäische Satellitennavigationssystem GNSS Galileo und den Elektrobushersteller SOR.

Hintergrund

Im Jahr 2017 kam ein Fünftel aller sächsischen Importe aus Tschechien. Mit Einfuhren im Wert von 4,7 Milliarden Euro lag das Nachbarland unangefochten auf Platz 1 der Importpartner des Freistaates. Der Export sächsischer Waren nach Tschechien ist seit 1993 um das fast 16-fache auf einen Wert von rund zwei Milliarden Euro gestiegen.

In diesem Jahr sind wieder zahlreiche gemeinsame Projekte, Messen und Kooperationsforen mit tschechischen Akteuren vorgesehen. Hervorzuheben sind das Projekt „ArchaeoMontan 2018“ zur Erforschung des mittelalterlichen Bergbaus im Erzgebirge, der Sächsisch-Bayerisch-Tschechische Innovationstag am 15. November in der Deutschen Botschaft in Prag sowie die weiteren Planungen für die Eisenbahnneubaustrecke Dresden – Prag.

Auch die trilaterale Zusammenarbeit wird im Dreiländereck gelebt: Im Oktober 2018 findet die 25. Polnisch-Tschechisch-Deutsche Kooperationsbörse für Unternehmen in Jelenia Góra statt. Veranstalter sind die Riesengebirgsagentur für Regionale Entwicklung (KARR) und die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS).


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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