Kommunales Energiemanagement auf Erfolgskurs
23.04.2018, 11:45 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Umweltminister Schmidt zeichnet weitere Kommunen aus
Umweltminister Thomas Schmidt zeichnete heute (23. April 2018) fünf Kommunen für ihr Engagement im Klimaschutz aus. Die Auszeichnung der Gemeinden Gröditz, Lengenfeld (Vogtland), Klipphausen, Obergurig und Moritzburg fand im Rahmen der Fachtagung „Kommunales Energiemanagement in Sachsen (KEM)“ der Sächsischen Energieagentur (SAENA) statt.
„Klimaschutz geht uns alle an! Die erfolgreichen und ausgezeichneten Kommunen haben bewiesen, dass sich der zeitliche Aufwand und die Eigeninitiative sowohl für unser Klima als auch für die Kassen unserer Kommunen lohnen“, sagte Staatsminister Schmidt.
Die heute prämierten Pilotkommunen beteiligten sich erstmalig an einem neuen Energiemanagement-System, dem „Kom.Ems-System“. Das System wurde länderübergreifend von der SAENA und den Energieagenturen in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Thüringen entwickelt. Ziel ist die Optimierung des kommunalen Energiemanagements anhand objektiver Kriterien. Durch einen praxisnahen Fragen-, Nachweis- und Bewertungskatalog können die Umsetzung überprüft und die Kommunen anschließend in die drei Qualitätsstufen Basis, Standard und Premium eingeordnet werden. Die Liegenschaften aller heute ausgezeichneten Pilotkommunen erfüllen die Anforderungen der Basis-Qualitätsstufe.
„Die Auszeichnungen beweisen, wie viel schon erreicht wurde und wie gut Energie- und Klimaschutz auf der lokalen Ebene bereits verankert sind“, so Staatsminister Schmidt.
Der Erfolg des kommunalen Energiemanagements im Freistaat Sachsen und anderen Ländern hat den Bund bewogen, diese Förderung ab dem Jahr 2019 im Zuge der Novellierung der Kommunalrichtlinie aufzunehmen. Künftig werden daher sächsischen Gemeinden eine Förderung von Sach- und Personalkosten aus Bundesmitteln beantragen können. Damit kann Sachsen die Mittel für den kommunalen Klimaschutz aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) noch stärker auf die Förderung von investiven Vorhaben konzentrieren. So wird ein zusätzliches hohes CO2-Einsparpotenzial im Bereich der öffentlichen Infrastruktur einschließlich öffentlicher Gebäude möglich.
Rund 110 geschulte Energiemanager und -techniker helfen den sächsischen Kommunen derzeit, ein professionelles Energiemanagement aufzubauen, langfristig zu betreiben und den Liegenschaftsbestand kontinuierlich zu optimieren. Weitere 19 Energiemanager und -techniker wurden heute ebenfalls von Umweltminister Schmidt ausgezeichnet. Sie erhalten ihre Urkunden für die bestandene Fortbildung zum „Energiemanager kommunal“ bzw. „Energietechniker kommunal“.
Hintergrund:
Die insgesamt 47 Teilnehmer im Freistaat Sachsen (44 Kommunen und drei Landkreise) können nach den bisherigen Erfahrungen bei vollständiger Umsetzung des KEM etwa 18 000 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr einsparen. Mehr als 1 150 Gebäude wurden bislang analysiert, bewertet und der energetische Betrieb optimiert. Die Gesamtausgaben für die Durchführung eines KEM amortisieren sich teilweise schon nach einem Jahr und machen es damit fast zum Selbstläufer.
Beispielsweise lässt sich der Energieverbrauch kommunaler Liegenschaften um zehn bis zwanzig Prozent senken allein durch die Anpassung von Heizzeiten an die tatsächlichen Nutzungszeiten. Bis zu 30 Prozent Einsparungen sind möglich, wenn auch die Nutzer der Gebäude (Schüler und Lehrer, KiTa-Erzieher und Kinder, Angestellte der Verwaltung) für einen sparsamen Umgang mit Energie und Wasser sensibilisiert werden.
Weitere Informationen unter: http://www.saena.de/themen/energie-in-kommunen.html