Arbeitsschutztag Sachsen thematisiert Arbeitsschutz 4.0
08.11.2017, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Minister Dulig: „Wir stärken betrieblichen Arbeitsschutz“
Die etwa 90 Teilnehmer des achten Arbeitsschutztages Sachsen diskutieren heute (8. November 2017) in Chemnitz über Herausforderungen und künftige Entwicklungen im Arbeitsschutz. Das Motto lautet „Gute Arbeit gesund gestalten“. Die Fachtagung wird vom Wirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Verein Deutscher Gewerbeaufsichtsbeamter (VDGAB) im Turnus von zwei Jahren veranstaltet. Sie ist Bestandteil der Kampagne „Gute Arbeit für Sachsen.“
Arbeitsminister Martin Dulig betonte bei der Eröffnung: „Die Arbeitswelt befindet sich in einem tiefgreifenden und sehr dynamischen Wandel. Fachkräfte werden gesucht und können heute wählerischer sein. Sie erwarten nicht nur gut bezahlte Arbeit, sondern auch gute Arbeitsbedingungen – und das zu Recht.“
Gesunde und motivierte Mitarbeiter liegen nicht zuletzt im Interesse der Unternehmen. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat festgestellt, dass sich aus der durchschnittlichen Arbeitsunfähigkeit von 15,2 Tagen je Arbeitnehmer im Jahr 2015 insgesamt 587,4 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage ergeben. Dadurch entstehen Produktionsausfälle von insgesamt 64 Milliarden Euro oder ein Ausfall an Bruttowertschöpfung von 113 Milliarden Euro.
„Betriebliche Gesundheitsförderung muss sich eng mit Arbeitsschutz verzahnen“, so Minister Dulig weiter. „Wir finanzieren daher im nächsten Jahr eine Informationsstelle zur betrieblichen Gesundheitsförderung, die sich insbesondere an die Verbände oder Multiplikatoren für den Mittelstand richtet. Wir wollen gemeinsam mit den Krankenkassen dafür sorgen, dass auch in kleineren Betrieben die Gesundheit der Beschäftigten gefördert wird. Damit stärken wir den betrieblichen Arbeitsschutz. “
Minister Dulig kündigte ebenfalls an, sich für mehr Personal bei der für Kontrollen im Bereich Arbeitsschutz zuständigen Landesdirektion Sachsen einzusetzen.
Im 1. Halbjahr 2017 wurden in Sachsen neun tödliche und 87 schwere Arbeitsunfälle gemeldet. Damit liegt die Zahl der tödlichen und schweren Arbeitsunfälle um 21 Prozent niedriger als im 1. Halbjahr des Vorjahres (121 Fälle). Eine Tendenz für das gesamte Kalenderjahr lässt sich daraus noch nicht ableiten.