Immer mehr „Stand der Technik“

Ende 2016 wurde das Abwasser von fast 98 Prozent der Einwohner Sachsens nach dem Stand der Technik gereinigt. Umweltminister Thomas Schmidt dankte heute (8. November 2017) bei der jährlichen Landeskonferenz „Kommunale Abwasserbeseitigung“ in der Dresdner Dreikönigskirche allen Beteiligten und forderte sie auf „Lassen Sie uns den Schwung nutzen und auch an den verbliebenen Anlagen, die noch nicht dem vorgeschriebenen Stand entsprechen, schnellstmöglich rechtmäßige Zustände herbeiführen.“

Der Minister verwies auf die beeindruckende Entwicklung bei der Abwasserentsorgung. „Sieben Milliarden Euro an Investitionen waren in den vergangenen 27 Jahren dafür notwendig. Der Freistaat Sachsen hat sie mit mehr als vier Milliarden Euro unterstützt. Bau bzw. Umrüstung von rund 79 000 Kleinkläranlagen wurden mit 140 Millionen Euro gefördert. Dieser Weg hin zu einer modernen Abwasserbeseitigung hat den entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass der Zustand der sächsischen Gewässer gegenüber dem Jahr 1990 um Welten verbessert werden konnte. Sachsen hat einen Stand erreicht, der mit den Altbundesländern vergleichbar ist“.

Für die verbleibenden 2,4 Prozent der Einwohner, deren Abwasserentsorgung noch nicht dem Stand der Technik entspricht, ist der ordnungsgemäße Zustand noch über den Anschluss an öffentliche Anlagen bzw. über die Nachrüstung, den Neubau von Kleinkläranlagen oder deren Umrüstung zu abflusslosen Gruben herzustellen. Neben etwa 14 000 Kleinkläranlagen oder abflusslosen Gruben ohne Stand der Technik, die noch durch öffentliche Erschließung abgelöst werden, gibt es noch weitere circa 20 000 Kleinkläranlagen oder abflusslosen Gruben, welche nicht dem Stand der Technik entsprechen und dauerhaft als dezentraler Bestand bestehen bleiben werden. Hier sind die privaten Betreiber in der Pflicht, die erforderlichen Umrüstungen vorzunehmen.