10. Jahrestagung Kommunaler Energie-Dialog Sachsen

06.11.2017, 13:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Schmidt verleiht zehn European Energy Awards für erfolgreiche Klimaschutzarbeit; zwei Kommunen für Klimaanpassung geehrt

Umweltminister Thomas Schmidt hat heute (6. November 2017) auf der 10. Jahrestagung des „Kommunalen Energie-Dialog Sachsen“ im Dresdener Hygienemuseum zehn sächsische Kommunen mit dem European Energy Award (EEA) für erfolgreiche Klimaschutzarbeit ausgezeichnet. Darüber hinaus wurden erstmalig zwei Modellkommunen für ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Klimaanpassung geehrt und erhielten die Anerkennungsurkunden des European Climate Award (ECA).

Auf der Auszeichnungsveranstaltung der Sächsischen Energie Agentur - SAENA GmbH lobte der Minister die Kommunen im Freistaat: „Die Bedeutung der Kommunen beim Klimaschutz kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Dass sich so viele sächsische Städte, Gemeinden und Landkreise erfolgreich am European Energy Award beteiligen, ist der beste Beweis dafür, dass unsere Kommunen ihrer Verantwortung gerecht werden und ihren Bürgern beim Klimaschutz ein Vorbild sein wollen. Der Freistaat unterstützt sie daher gern bei der Teilnahme“, sagte Minister Schmidt.

In diesem Jahr wurde zudem der European Energy Award GOLD verliehen. Diesen Preis erhielten die Stadt Leipzig sowie die Gemeinde Rietschen. „Der European Energy Award GOLD steht für ein überdurchschnittlich aktives Energiemanagement. Dieser Preis ist die höchste Auszeichnung für energiesparende Kommunen. Ich bin stolz, zwei weitere sächsische Kommunen unter den Besten der Besten zu wissen“, sagte Minister Schmidt. Mit der Gemeinde Rietschen erhält erstmals eine kleine Kommune diese Auszeichnung.

Neu unter den Ausgezeichneten für den EEA sind die Städte Ebersbach-Neugersdorf und Reichenbach im Vogtland. Die Gemeinde Zschorlau erhält die Auszeichnung bereits zum zweiten, die Städte Pirna, Plauen und Rothenburg/O.L. zum dritten Mal. Spitzenreiter mit vier Auszeichnungen sind in diesem Jahr die Stadt Bad Düben sowie die Gemeinde Hohendubrau.

Im Rahmen des EEA hat die Stadt Leipzig beispielsweise über 50 Dienstkraftfahrzeuge durch Car-Sharing-Fahrzeuge ersetzt und den eigenen Fuhrpark mit über 20 Elektroautos ausgestattet. Für die „Betankung“ von E-Autos ist eine CO2-Einsparung von circa 37,5 Prozent (deutscher Strommix) erzielbar; bei Nutzung erneuerbaren Stroms ist die Mobilität nahezu CO2-frei.

In der Gemeinde Rietschen wurden seit dem Jahr 2012 durch ein lokales Förderprogramm 41 energetische Sanierungen und 26 Kleinmaßnahmen durchgeführt, die zu Energieeffizienzsteigerungen von 30 Prozent führten.

In der Gemeinde Zschorlau konnte durch eine umfassende energetische Sanierung der Oberschule der prozentuale Strombezug aus dem Netz auf etwa 20 Prozent des Gesamtbedarfes reduziert werden. Dafür wurde die komplette Heizungsanlage erneuert, ein wärmegeführtes Blockheizkraftwerk eingebaut sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Schuldach installiert.

Eine weitere Besonderheit dieser Jahrestagung ist die erstmalige Übergabe von zwei Anerkennungsurkunden des European Climate Award (ECA) für Klimaanpassungsmaßnahmen an die sächsischen Modellkommunen Delitzsch und Chemnitz. „Der Klimawandel ist präsent und spürbar. Auch der Freistaat ist betroffen und unsere sächsischen Modellkommunen zeigen, was auf lokaler Ebene getan werden kann, um sich auf Klimaveränderungen wie beispielsweise Starkregenereignisse oder Dürreperioden vorzubereiten“, sagte Schmidt. Der ECA (vormals EEA-plus) hat zum Ziel, die Anforderungen der Klimafolgenanpassung in die kommunalen Strukturen und Planungen systematisch zu integrieren und kontinuierlich die individuell erforderlichen Aktivitäten anzuregen. Bundesweit nehmen am Modellversuch zwölf Kommunen teil, davon die zwei sächsischen Städte.

„Mein ausdrücklicher Dank gilt den kommunalen Mitarbeitern, die mit Leidenschaft den European Energy Award umsetzen und dabei viel Überzeugungsarbeit bei Bürgern, Unternehmen und in der Verwaltung leisten. Lokales Handeln zeigt globale Wirkung“, so Schmidt abschließend.

In Sachsen erfassen und bewerten aktuell 31 Kommunen und drei Landkreise den eigenen Energieverbrauch mit dem European Energy Award-Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsverfahren.

Hintergrund:

Der EEA ist ein europäisches Zertifizierungs- und Qualitätsmanagementsystem, das Kommunen dabei unterstützt, ihren Energieverbrauch zu erfassen und zu bewerten. Im Rahmen der Zertifizierung werden Stärken und Schwächen analysiert sowie Potenziale zur Energieeinsparung, der Energieeffizienz und des Einsatzes erneuerbarer Energien in kommunalen Einrichtungen und Liegenschaften identifiziert.

Den European Energy Award erhält eine Kommune, wenn sie mindestens 50 Prozent der Maßnahmen umsetzt, die seit Beginn des Prozesses von akkreditierten EEA-Beratern begleitet werden. Den EEA GOLD erhalten Kommunen, wenn sie mindestens 75 Prozent des Maßnahmenkataloges umgesetzt haben.

Das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) unterstützt die Teilnahme und fördert die Kosten zu 80 Prozent über die Richtlinie Klimaschutz aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

„Damit sich Wissen und Know-how noch schneller verbreitet, hat das SMUL im Sommer 2016 die Zukunftsinitiative simul+ gestartet. Mit dieser Initiative sollen Akteure aus der Wissenschaft und Praxis vernetzt und innovative Projekte aus den Bereichen Umwelt, Land- und Ernährungswirtschaft vorgestellt werden. Auch der European Energy Award ist dafür ein wichtiges Instrument.

European Energy Award:
www.saena.de/themen/european-energy-award.html

Zukunftsinitiative simul+:
www.simulplus.sachsen.de


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Dr. Frank Bauer
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: presse@smul.sachsen.de
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