StrategieWerkstatt: Die Digitalisierung verändert die Arbeit. Aber wie?
06.11.2017, 09:45 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Anlage ergänzt.
Technologien, Wertschöpfungsstrukturen sowie Kooperations- und Geschäftsmodelle in der Industrie befinden sich in einem tiefgreifenden Wandel. Mit ihnen und über sie hinaus ändern sich auch die Anforderungen an die Mitarbeiter industrieller Unternehmen und die Kompetenzen, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden. Die StrategieWerkstatt: Industrie der ZUKUNFT des Sächsisches Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) beleuchtet in ihrem aktuellen Schlaglicht „Kompetenzen im gesellschaftlichen und technischen Wandel“, wie globale Trends mit neuen Kompetenzanforderungen gekoppelt sind, und welche Herausforderungen daraus auch für die sächsische Industrie erwachsen.
So wirft das aktuelle Schlaglicht den Focus auf die Bedeutung von individuellen Kompetenzen für die Arbeit in der Industrie der Zukunft - besonders vor dem Hintergrund technologischer und gesellschaftlicher Wandlungsprozesse. Neben technischen sowie sozialen und kognitiven Kompetenzen, werden künftig vor allem die sogenannten „soziotechnische Kompetenzen“ für Innovationen in industriellen Produktionszusammenhängen relevant werden. Hierbei kommt es darauf an, soziales, kulturelles und technisches Wissen miteinander zu verbinden. Kennzeichnend dafür sind Online-Souveränität, Antizipation und Bewertung technischer Trends, Kooperation in offenen Innovationsprozessen und gestalterische Fähigkeiten, insbesondere nutzerzentriertes Produktdesign.
„Die globalen technologischen und soziökonomischen Trends verändern weltweit, aber eben auch in Sachsen, den Charakter von Arbeit. Sie führen dazu, dass Menschen künftig zunehmend in der Lage sein müssen, Wissensbereiche miteinander zu verknüpfen und einen souveränen Umgang mit digitaler Technologie zu pflegen“, so Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig. „Darauf werden wir auch als Staatsregierung reagieren und entsprechende Angebote entwickeln. Ich bin dankbar, dass die StrategieWerkstatt in ihrem Schlaglicht bereits erste Vorschläge dazu skizziert hat.“
Die Autoren des Schlaglichts regen an, Wissenstransfer über bestehende Ansätze hinaus zu fördern und dazu die sozial- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen einzubeziehen. Auch das Potenzial gemeinschaftsbasierter Formate für die Vermittlung von gestalterisch-praktischen Kompetenzen sollte stärker genutzt werden. Vorbilder sind hier FabLabs, Makerspaces oder Einrichtungen wie die VDI GaraGe gGmbH in Leipzig. Ziel sollte nach Ansicht der Autoren sein, diese informellen Formen der Wissensvermittlung mit formellen Bildungsangeboten zu verbinden. Auf diese Weise könnten neue, kreative Produktionsformen in die klassische Kompetenzvermittlung aufgenommen, Ausstattungsdefizite formeller Bildungsangebote kompensiert und Kooperationen mit industriellen Partnern gestärkt werden.
Mit dem Schlaglicht hat die StrategieWerkstatt ein Format ins Leben gerufen, in dem besondere Aspekte aus ihrer Arbeit vorgestellt werden. Das Schlaglicht kann auf der Website der StrategieWerkstatt: Industrie der ZUKUNFT unter www.industrie.sachsen.de/strategiewerkstatt.html heruntergeladen werden.
- Hintergrund: StrategieWerkstatt: Industrie der ZUKUNFT des SMWA
Wie kann sich die Industrie in Sachsen bis 2030 entwickeln? Welchen Herausforderungen werden sich die Unternehmen in den kommenden Jahren stellen müssen? Welche Rahmenbedingungen sind für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der sächsischen Industrielandschaft erforderlich? Die vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) eingerichtete „StrategieWerkstatt: Industrie der ZUKUNFT“ entwickelt seit Anfang 2016 gemeinsam mit den Akteuren der sächsischen Industrie Antworten auf diese Fragen, die in Struktur und Grundzüge einer Industriestrategie für Sachsen mit konkreten Handlungsempfehlungen münden werden. Darüber hinaus sollen sächsische Akteure stärker vernetzt und Projektideen entwickelt werden. Mit der Durchführung der StrategieWerkstatt wurde die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH beauftragt. Materialien zum Projekt und zu den bisherigen Ergebnissen können auf der Website www.industrie.sachsen.de/strategiewerkstatt.html heruntergeladen werden.