Brunnen der Jungsteinzeit gibt vollständige Gefäße frei!
04.09.2017, 11:36 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Einladung zum Pressestermin
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir laden Sie herzlich ein zum Pressetermin:
»Brunnen der Jungsteinzeit gibt vollständige Gefäße frei:
7.000 Jahre alte Gefäße und Rindenbastbeutel wurden im Füllsediment eines Brunnens aus der Jungsteinzeit entdeckt«
- am 07.09.2017
- um 10:00 Uhr
- in 04536 Groitzsch-Großstolpen, B176 1 – Gewerbehalle direkt an der Bundesstraße
Der 2014 im Tagebauvorfeld Peres geborgene jungsteinzeitliche Brunnen zeichnet sich durch die gute Erhaltung seines aus Eichenbohlen gefertigten Brunnenkastens aus. Er datiert in das Jahr 5134 v. Chr. und gehört damit zu ältesten Holzbauwerken Europas. Als kompletter Block gehoben, wird er derzeit in einer Gewerbehalle in Großstolpen unter Laborbedingungen freigelegt.
In diesem außergewöhnlichen Befund haben sich über die Jahrtausende sogar organische Materialien erhalten. Nachdem im letzten Jahr das Skelett eines Rehkitzes entdeckt wurde, fanden die Archäologen des Landesamtes für Archäologie Sachsen nun auch komplett erhaltene Gefäße. Schon jetzt erkennt man, dass sie trotz ihres Alters außergewöhnlich gut erhalten sind. Zur großen Freude der Ausgräber stieß man auch noch auf einen Beutel aus Rindenbast, dessen Form sich im Füllsediment bereits abzeichnet.
Diese ausgesprochen seltenen und empfindlichen Objekte dienten zum Wasserschöpfen und erhalten sich nur unter besonders günstigen Bedingungen.
Wir freuen uns, den Medienvertretern diese sensationellen Neufunde vorab präsentieren zu können und laden Sie herzlich zum Pressetermin ein.
Für Ihre Fragen stehen Ihnen vor Ort zur Verfügung:
Dr. Harald Stäuble (Referatsleiter Braunkohle und lineare Bauvorhaben)
Dr. Saskia Kretschmer (Projektleiterin)
Frank Schell M.A. (Örtlicher Grabungsleiter)
Die Öffentlichkeit hat am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, den 10. September 2017 von 10:00 bis 15:00 Uhr Gelegenheit, diese neuen Funde aus der Nähe in Augenschein zu nehmen und den Archäologen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Eine Begleitausstellung in der Halle informiert zudem über die Jungsteinzeit in Sachsen und Europa sowie über weitere Brunnenfunde aus der Umgebung Leipzigs.