Von der Idee zum Produkt
26.05.2017, 08:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Wirtschaftsminister Dulig: „Gründer sind Frischzellenkur für die Wirtschaft“
Was braucht es, um aus einer guten Idee ein erfolgreiches Produkt zu machen? Auf jeden Fall Mut, Beharrlichkeit und eine Portion Idealismus. Für die allermeisten Gründerinnen und Gründer ist auch die passende Förderung eine wichtige Unterstützung auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit.
„Die Gründerszene ist vielfältig und heterogen“, erklärt Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig. „Wir unterstützen sie deshalb passgenau und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse zugeschnitten. Startups, junge Unternehmen sowie Existenzgründungen sind eine Frischzellenkur für unsere Wirtschaft. Neben neuen Arbeitsplätzen fördern sie auch die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit.“
Sachsen bietet ideale Startbedingungen für Unternehmensgründer. Ein besonderer Vorteil ist die enge Zusammenarbeit von Hightech-Unternehmen mit den sächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Dazu kommt ein gutes Gründungsklima, besonders die Zentren Leipzig, Dresden, Chemnitz und ihr Umland sind attraktiv für Start-ups.
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. hat in seinem Ländervergleich festgestellt, dass Sachsen dreimal punktet: mit der höchsten Fördermittelquote pro Student, mit der höchsten Anzahl an Gründungs- und Ideenwettbewerben sowie mit der höchsten Bewilligungsquote bei Förderanträgen. Mit futureSAX gibt es außerdem eine etablierte Innovationsplattform. Kein anderes Bundesland unterstützt Forscher, die Unternehmer werden wollen, mit solchem Engagement.
Von diesem Engagement sind auch die beiden jungen Gründerinnen der Texlock GmbH aus Leipzig überzeugt. Geschäftsführerin Alexandra Baum und Produktentwicklerin Suse Brand arbeiten seit mehr als zwei Jahren an ihrem „Fahrradschloss der Zukunft“. Das tex–lock ist ein mehrlagiges Seil aus High-Tech- Fasern und wiegt leichte 350 Gramm pro Meter. Die verwendeten Materialien, die auch im Automobilbau oder in der Raumfahrt genutzt werden, sind im Verbund besonders widerstandsfähig. So hält das System Schnitt- und Schlagwerkzeugen stand und übersteht auch mehrminütige Angriffe mit Feuer schadlos. In Zukunft sollen leitfähige Fasern das Produkt um smarte Funktionen wie Alarm oder schlüsselloses Schließen ergänzen. Tex-lock wurde von den Gründerinnen weltweit zum Patent angemeldet.
Die beiden Frauen kommen aus der Textilbranche, besitzen dadurch ein ausgeprägtes textiltechnisches Know-how und haben Zugriff auf ein interdisziplinäres Netzwerk.
Beim Aufbau ihres Unternehmens hat Sachsen beide Gründerinnen mit einem Technologiegründerstipendium von jeweils 30.000 Euro unterstützt. Das Stipendium gibt es für die Dauer von 12 Monaten für technologieorientierte, wissensbasierte Unternehmensgründungen. Die Höhe ist dabei gestaffelt: von bis zu 12.000 € für Studenten, über 30.000 € für Absolventen bis zu. 36.000 € für Promovierte. Es dient der Finanzierung des Lebensunterhaltes in der Anfangsphase der Unternehmensgründung.
Für die „Entwicklung eines integrierten Schließmechanismus für textile Diebstahlsicherung“ und für die „Verbesserung der Schnittfestigkeit des Texlock-Seilaufbaus“ kamen jeweils 5.000 Euro „InnoPrämie“ hinzu. Diese Innovationsprämien gewährt der Freistaat Sachsen kleinen und mittleren Unternehmen seit 2010. Als besonders unkompliziertes Förderinstrument hilft die „InnoPrämie“ KMU bei der Umsetzung innovativer Ideen oder der Verbesserung von Produkten und erfreut sich großer Beliebtheit.
Im Frühjahr 2017 wurde der Texlock GmbH außerdem eine stille Beteiligung der Sächsischen Beteiligungsgesellschaft in Höhe von 500.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Die Rahmenbedingungen für innovative Gründungen stimmen. Das zeigte zum wiederholten Mal der 4. Deutsche Startup Monitor aus dem Jahr 2016. Dort erhielt Sachsen gemeinsam mit Hamburg und Thüringen die beste Bewertung für seine Gründerpolitik.