Ausstellung „Geo-Akten. Erdgeschichte(n) im Lackprofil“ im Wissenschaftsministerium eröffnet

10.04.2017, 15:44 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dr. Eva-Maria Stange: „Harmonische Verbindung zwischen Wissenschaft und Kunst“

Wissenschafts- und Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange und der Rektor der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, haben heute im Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) die Ausstellung „Geo-Akten. Erdgeschichte(n) im Lackprofil“ eröffnet. Die Ausstellung mit dem sperrigen Titel, so Dr. Eva-Maria Stange, ermögliche „eine harmonische Verbindung des wissenschaftlichen mit dem künstlerischen Blick. Jahrmillionen alte Erde, Kohlen oder Sande besitzen mit ihren besonderen Formen, Strukturen und Farben eine ganz eigene künstlerische Ästhetik. “

Vom 11. April bis zum 30. Juni 2017 werden in den Fluren des Ministeriums 15 Lackprofile gezeigt, die aus den geowissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg und dem Büro für Bodenwissenschaften Freiberg stammen. Historisch besonders wertvoll ist einer der ältesten Lackprofile aus dem Jahr 1936, der zum Bestand der Brennstoffgeologischen Sammlung gehört. Außerdem zu sehen sind Lackprofile z.B. vom Dom in Bautzen, Waldboden aus Jöhstadt/Erzgebirge oder vom Senftenberger Elbeverlauf. Als künstlerische Geo-Akten bilden die Lackprofile eine Momentaufnahme der unbedeckten Erde ab. Stange: „Jedes Stück Erdhaut dient gleichzeitig als Träger geowissenschaftlicher Informationen und wirkt als unikates Kunstwerk, das zu individuellen Interpretationen inspiriert.“

„Jedes Stück ist ein Unikat unserer geowissenschaftlichen Geschichte - und nur ein winziger Ausschnitt der geowissenschaftlichen Sammlungen mit über 1,5 Millionen Objekten an der TU Bergakademie Freiberg, die der Ausbildung unserer Studierenden dienen und junge Wissenschaftler aus allen Teilen der Welt zu Forschungszwecken nach Freiberg ziehen“, so Rektor Prof. Barbknecht.

Ein Lackprofil ist ein naturgetreues Abziehbild von lockeren Sedimenten wie Kiesen, Sanden, Tonen, von Torfen und Kohlen sowie Böden und Kulturschichten. Vor mehr als 80 Jahren hatte der deutsche Geologe und Paläontologe Eberhard Voigt ein erstes Verfahren zur Bergung von Fossilien aus den zwischen 47 und 43 Millionen Jahren alten Braunkohlen im Geiseltal bei Halle entwickelt. Das Verfahren zur Bergung von Fossilien in der Braunkohle, von Professor Voigt selbst als Lackfilmmethode bezeichnet, bewährte sich schnell auch in anderen geowissenschaftlichen Disziplinen wie der Sedimentpetrographie, Kohlengeologie und Paläontologie, Archäologie oder Bodenkunde.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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