Internationaler Frauentag am 8. März

07.03.2017, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Gleichstellungsministerin Köpping: „Ungleichbehandlung von Frauen thematisieren“

(Dresden, 7. März 2017) Anlässlich des morgigen Internationalen Frauentages macht die sächsische Gleichstellungsministerin Petra Köpping auf die besondere Situation von Frauen in Ostdeutschland aufmerksam: „Ostdeutsche Frauen gelten auch mehr als 25 Jahre nach dem Mauerfall als emanzipierter und fortschrittlicher als westdeutsche Frauen. In der Tat gehört die Idee der Gleichberechtigung zur Identität der Ostdeutschen.“
Die Nachwendezeit ging mit grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen einher. Über 61 Prozent der Arbeitslosen waren damals Frauen. Sie mussten zwangsweise zu Hause bleiben, eine Arbeit unter ihrer Qualifikation annehmen oder in Teilzeit arbeiten. Viele dieser einschneidenden Wendeerfahrungen und Folgen sind bis heute weitestgehend tabuisiert. Und gerade die Frauen sind es, die wenig darüber sprechen.
Petra Köpping: „In den zahlreichen Gesprächen, die ich in den vergangenen Monaten mit Bürgerinnen und Bürgern geführt habe, waren es vor allem die Männer, die mich aktiv angesprochen und von den Kränkungen, Demütigungen und Ungerechtigkeiten der Nachwendezeit erzählt haben.“
Viele junge, gut ausgebildete Frauen sind in den 1990er Jahren nach Westdeutschland gegangen und haben dort ihre Chancen ergriffen. Für die Frauen, die in Ostdeutschland geblieben sind, stellt sich in Zukunft vor allem die Frage einer auskömmlichen Rente. Denn die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen scheint im Osten zwar weniger relevant, dies liegt aber vor allem an dem niedrigeren Lohnniveau der Männer. Kommen dann noch Ausfallzeiten durch Erwerbslosigkeit oder Kindererziehung hinzu, steigt die Bedrohung durch Altersarmut.
„Zentrale gleichstellungspolitische Zukunftsthemen sind die soziale Anerkennung der Arbeitslebensleistung und die Einführung einer Solidarrente, die Unterstützung partnerschaftlicher Arbeitsteilung von Müttern und Vätern in Familie und Beruf, sowie die Stärkung von Alleinerziehenden. Und weiterhin gilt es zu verhindern, dass rechtspopulistische Parteien mit ihrer rückständigen Politik die bereits erreichten Ziele im gleichstellungspolitischen Bereich zunichtemachen und der Gesellschaft ihr antiquiertes Familienbild aus den 1950er Jahren überstülpen“, warnt Gleichstellungsministerin Petra Köpping.
Der Internationale Frauentag sei kein überflüssiges Relikt aus alten Zeiten, sondern ein wichtiger Anlass, um auf die Situation von Frauen in historischer und globaler Perspektive aufmerksam zu machen. Der 8. März diene auch immer wieder dazu, die eigenen gleichstellungspolitischen Ziele zu bekräftigen und den vielen engagierten Frauen für ihren Einsatz zu danken.

Veranstaltungen anlässlich des Internationalen Frauentages:

  • 8. März, 15.45 Uhr, Café und Restaurant Alte Meister, Theaterplatz 1a, 01067 Dresden

Gleichstellungsministerin Petra Köpping empfängt eine Delegation politisch und gesellschaftlich engagierter Frauen aus dem Libanon.

  • 8. März, 18 Uhr, art’otel Dresden – Kunsthalle Dresden, Ostra-Allee 33, 01067 Dresden

Gleichstellungsministerin Petra Köpping verleiht den Frauenpreis der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Programm und Anmeldung: http://www.spd-fraktion-sachsen.de/frauenpreis/

  • 11. März, 10 Uhr Plenarsaal im Sächsischen Landtag, Bernhard-von-Lindenau-Platz 1, 01067 Dresden

Festveranstaltung zum Internationalen Frauentag „Die Rolle der Frauen in der DDR – von der Nachwendezeit bis heute“
Programm und Anmeldung: http://www.gleichstellung.sachsen.de/download/Crystal/Einladung%20Frauentag_F.pdf

Hintergrund:
Seit dem 8. März 1911 wird jährlich der „Internationale Tag der Frauen“ begangen. Der Weltfrauentag bietet dabei die Gelegenheit, auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam zu machen. Das Motto des Frauentages 2017 lautet: „Women in the Changing World of Work: Planet 50-50 by 2030“.


Kontakt

Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration

Pressesprecherin Alexandra Kruse
Telefon: +49 351 564 54910
Telefax: +49 351 564 54909
E-Mail: pressegi@sms.sachsen.de
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