Außenhandel ausbauen - Marktchancen erweitern

01.03.2017, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dulig: „Freihandel verspricht Wachstum“

Die sächsischen Unternehmen exportierten 2016 Waren im Wert von rund 37 Milliarden Euro. Das ist der zweithöchste Wert seit der Erfassung im Jahr 1991. Im Vergleich zu 2015 bedeutet dies einen leichten Rückgang um 4,1 Prozent. Rd. 43 Prozent der Ausfuhren der neuen Flächenländer kamen 2016 aus Sachsen.

„Export schafft zusätzliche Marktpotentiale und kann besonders für kleine und mittlere Unternehmen zum Wachstumsmotor werden. Deshalb möchte ich noch mehr Unternehmer im Land ermutigen: Nutzen Sie die Chancen, die Ihnen der Export bieten kann. Gute Absatzchancen bietet bereits der EU-Binnenmarkt einschließlich der sächsischen Nachbarländer“, appelliert Wirtschaftsminister Martin Dulig an die sächsischen Unternehmen.

Die Zahlen für den Außenhandel Sachsens 2016 zeigen, dass sich insbesondere die Ausfuhren in EU-Länder gegenüber dem Vorjahr positiv entwickelt haben: Die Exporte nach Österreich und in die Tschechische Republik sind um knapp 5 Prozent, die Ausfuhren nach Schweden und Belgien um 5,2 Prozent bzw. 5,5 Prozent gestiegen. Die Exporte nach Spanien und in die Slowakei haben von 2015 zu 2016 sogar um 7,3 bzw. 8,7 Prozent zugenommen. Demgegenüber sind die Exporte in Nicht-EU-Länder ohne Freihandelsabkommen zum Teil sehr deutlich gegenüber dem Vorjahr gesunken: Die Ausfuhren nach China sind um über 2 Prozent, die Exporte in die USA um knapp 23 Prozent und die Ausfuhren nach Russland um 29 Prozent zurückgegangen. Die Ursachen für positive bzw. negative Entwicklungen im Außenhandel sind vielfältig. Das amerikanische Wirtschaftswachstum sank 2016 auf weit unter 2 Prozent, was zu weniger Konsum-Ausbau und somit zu niedrigerer Nachfrage nach Importen geführt hat. Dies bekam vor allem die Automobilindustrie deutschlandweit zu spüren. Ihr Exportvolumen sank innerhalb nur eines Jahres um mehr als 13 Prozent. Hauptgrund für den Rückgang der Exporte nach Russland ist die Schwäche der russischen Wirtschaft aufgrund des niedrigen Ölpreises und des damit einhergehenden Rubelverfalls, die Sanktionen spielen eine nachgeordnete Rolle.

Einen positiven Aspekt lassen die Außenhandelszahlen im Binnenmarktansatz erkennen. Dazu Minister Dulig: „Die erfolgreiche Entwicklung sächsischer Exporte in EU-Länder zeigt, dass Freihandel und der Abbau von Handelshemmnissen unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken: Ein vereinfachter Zugang zu ausländischen Märkten durch einheitliche Standards vergrößert die Absatzmöglichkeiten sächsischer Unternehmen und fördert Produktion und Beschäftigung im Freistaat Sachsen. Gerade jetzt müssen wir deutlich machen: Freihandel, der über Verträge klare Spielregeln umfasst, verspricht Wachstum, schafft und sichert Arbeitsplätze und ist gut für Sachsen.“

Da der Weg ins Ausland gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine besondere Herausforderung darstellt, unterstützt sie der Freistaat Sachsen mit gezielten Angeboten. Dazu gehören neben der finanziellen Förderung außenwirtschaftlicher Aktivitäten und dem Landesmesseprogramm auch Unternehmerreisen. „Das politisch begleitete Delegationsreisen den Unternehmen Türen im Ausland öffnen können, habe ich im vergangenen Jahr besonders in China und im Iran erfahren“, so Wirtschaftsminister Martin Dulig.
Besonders in Staatswirtschaften nehmen persönliche Beziehungen und damit besonders die „Türöffnerfunktion“ eines Politikers einen viel höheren Stellenwert ein als bei uns.

Nach der kürzlich beendeten Japan-Reise, plant Minister Dulig in diesem Jahr weitere Reisen, u.a. nach Südafrika und Mosambik im April und im Herbst in die Niederlande und nach China. Dulig weiter: „Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist es ein großer Schritt, nach Afrika zu gehen. Mit meiner Reise nach Südafrika und Mosambik im April möchte ich die Unternehmen dabei unterstützen, auf diesen lukrativen Märkten Partner zu finden.“

Um die sächsischen Unternehmen zu Export und Internationalisierung zu ermutigen, startet am 3. April zum nunmehr fünften Mal die Sächsische Außenwirtschaftswoche. Fünf Tage lang können Unternehmen dann bei einer Vielzahl von Veranstaltungen Informationen zu strategischen und praktischen Fragen des Auslandsgeschäfts sammeln und Erfahrungen austauschen. Die Veranstaltungsangebote in Chemnitz, Dresden und Leipzig richten sich nicht nur an bereits im Export tätige Unternehmen, sondern gerade auch an Einsteiger.

Hintergrund:
Die Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) bündelt seit 2008 die wesentlichen außenwirtschaftlichen Akteure und Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft in Sachsen. Um die Bedeutung des Außenhandels und der Internationalisierung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen darzustellen und für das internationale Geschäft zu werben, richten die AWIS-Partner einmal im Jahr die Sächsische Außenwirtschaftswoche aus. Das Programm zur Außenwirtschaftswoche 2017 ist bei den sächsischen Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern, der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, dem VDMA Ost sowie im Internet unter www.aussenwirtschaftswoche.de verfügbar.

Kurzzusammenfassung der Außenhandelsergebnisse 2016
Die wichtigsten Ausfuhrländer Sachsens waren erneut China (15 Prozent), die USA (9,7 Prozent) und das Vereinigte Königreich (6 Prozent). 48,9 Prozent der Ausfuhren gingen 2016 in die Länder der EU, im Jahr davor waren es 45,2 Prozent. Deutlich rückläufig waren die Ausfuhren in die USA (-22,9 Prozent). Auch die Ausfuhren nach China sanken leicht (-2,4 Prozent). Die Ausfuhren in die Russische Föderation nahmen 2016 weiter stark ab (-29,0 Prozent). Unter den wichtigsten Handelspartnern stiegen die Ausfuhren besonders stark nach Taiwan (+34,0 Prozent), in die Slowakei (+8,7 Prozent), in die Republik Korea (+7,5 Prozent) und Spanien (+7,3Prozent). Bedeutendste Ausfuhrgüter Sachsens waren die Erzeugnisse des Kraftfahrzeugbaus mit einem Anteil von 46 Prozent an den gesamten Ausfuhren (Vorjahr: 47,8 Prozent), Erzeugnisse des Maschinenbaus (10,5 Prozent, Vorjahr: 10,8 Prozent) und elektrotechnische Erzeugnisse (10,3 Prozent, Vorjahr: 10,5 Prozent).

Die sächsischen Einfuhren sanken 2016 um 1,3 Prozent auf rund 21,8 Milliarden Euro. Wichtigste Einfuhrländer waren die Tschechische Republik (20 Prozent), Polen (8,6 Prozent) und China (6,2 Prozent). 68,6 Prozent der Einfuhren kamen aus der EU (2015: 65,3 Prozent). Wichtigste Einfuhrgüter sind neben den auch die Ausfuhr bestimmenden Gütergruppen Erdöl und Erdgas.

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

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