2. Tag der China-Reise: Erste Vertragsabschlüsse in Wuhan

02.11.2016, 13:09 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die ersten beiden Tage ihrer China-Reise brachte die 25-köpfige Delegation von sächsischen Vertretern aus Politik und Wirtschaft in die chinesische Partnerregion Sachsens, Hubei (ca. 60 Millionen Einwohner), zu der der Freistaat seit mittlerweile neun Jahren einen enge Partnerschaft, einen regen Austausch und enge wirtschaftliche Beziehungen pflegt.

In Wuhan (mehr als 10 Millionen Einwohner), der Hauptstadt der chinesischen Provinz Hubei, besuchte ein Teil der Delegation am heutigen Mittwoch den Maschinenbauer Tri-Ring Group, während der andere Teil der Delegation zeitgleich den Wuhan BioLake Science Park und das dort ansässige Unternehmen Wuhan Yangsen Biotech Co. Ltd. besuchte, um die Kontakte im Bereich Medizintechnik zu intensivieren.

BioLake ist ein eigenes Stadtviertel mit 50-geschossigen Hochhäusern und Glasbauten, welches seit 2009 entsteht und schon in wenigen Jahren die Fläche von Dresden umfassen wird – samt diverser Hospitäler, Universitäten und Institute. Bereits heute leben dort mehr als 600.000 Menschen. Mehr als 20.000 Wissenschaftler forschen in BioLake, der „Wuhan National Bioindustry Base“. Sie entwickeln Medizingeräte, forschen in Bioenergie, biologischer Landwirtschaft und anderen Biotech-Branchen. Bis zum Jahr 2020 sollen sich über 1.000 Bio-Firmen in dieser Sonderzone, welche vom Staat ausgewiesen wurde, niederlassen.

Das anschließende „Technologieforum Sachsen-Hubei“ mit rund 100 Teilnehmern aus China bot 13 Unternehmern aus Sachsen eine weitere Möglichkeit, neue Wege der Zusammenarbeit auszuloten. Sachsen präsentierte Möglichkeiten der Investition im Freistaat und der Zusammenarbeit sowohl in Deutschland, als auch in China. In drei Workshops lernten sich sächsische und chinesische Unternehmer in den Bereichen Maschinenbau, Medizintechnik und Weiterbildung kennen.

Am Rande des Forums unterschrieb das Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft (BSW) eine Grundsatzerklärung mit dem Bildungsministerium Hubei. In Zukunft wollen die Einrichtung zum Beispiel beim Thema „duale Ausbildung“ und der Lehr- und Fachkräfteweiterbildung enger miteinander kooperieren. „Ohne gut ausgebildete Fachkräfte, wird es auch in Wuhan schwer, neue Technologien umzusetzen. Wenn es zu Investitionen kommen soll in den kommenden Jahren, ist das nur möglich, wenn es vor Ort gut ausgebildete Fachkräfte gibt“, so BSW-Geschäftsführer Ralf Hübner. Wirtschaftsminister Martin Dulig: „In China spielte Ausbildung bislang nicht so eine große Rolle, doch inzwischen haben die Menschen hier die Vorteile gut ausgebildeter Fachkräfte erkannt und setzen auf unsere Erfahrungen. Wir Sachsen helfen gern und freuen uns über diesen Auftrag.“

Eine engere Kooperation will das BSW künftig auch mit der in Wuhan ansässigen Berufsschule für Bio-Ingenieurwesen. In einer ersten Interessensbekundung einigte man sich zur Kooperation bei der Lehrkräfteausbildung und mögliche Rahmenbedingungen eines Schüleraustausches. „Es geht um Fragen der Berufsausbildung, nicht der akademischen Ausbildung. Gerade dabei hat China großen Nachholbedarf“, so Hübner. „Die duale Berufsausbildung ist ein Erfolgsschlager, gerade auch in China“, ergänzt Dulig.

Schon im vergangenen Jahr unterzeichnete das aus Dresden stammende BSW in Wuhan im Beisein von Wirtschaftsminister Dulig einen Kooperationsvertrag mit dem ortsansässigen Communication-College. Dazu Hübner: „Es ging um die Qualifikation von Lehrkräften. 20 Lehrerinnen und Lehrer waren inzwischen auch schon bei uns in Sachsen, wurde bei uns vier Wochen lang qualifiziert und weitergebildet, zu Fragen der Umsetzung dualer Ausbildungsmethoden.“

Am Donnerstag reist die Delegation von Wuhan weiter nach Shanghai.

Hintergrund:
Zwischen Sachsen und der Volksrepublik China bestehen bereits seit Anfang der 90er-Jahre intensive Beziehungen durch regelmäßige Delegationsreisen und Besuche von Messen und Konferenzen. Bereits im Vorjahr weilte Minister Dulig mit einer Delegation von Politikern und Unternehmern in Hubei.

Die Partnerschaft zwischen dem Freistaat Sachsen und der Provinz Hubei geht auf eine sächsische Initiative zurück. Ziel der Vereinbarung, die am 29. Juni 2007 unterzeichnet wurde, ist die politische Begleitung wirtschaftlicher Aktivitäten der sächsischen Unternehmen in Hubei/China. Gemeinsame Vorteile sollen dabei durch Kooperation und Austausch in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Umweltschutz, Forschung, Bildung, regenerative Energien, Energieeffizienz, Wissenschaft, Technologie und Fortbildung von Fach- und Führungskräften entstehen.

Derzeit gibt es in Sachsen 15 chinesische Investoren, die sächsische Unter-nehmen übernommen haben. Diese haben zusammen 3.650 Beschäftigte.

Über die Delegationsreise berichten wir kontinuierlich auf unserer Website http://www.smwa.sachsen.de/chinareise.htm. Medienvertreter können Fotos für Veröffentlichungen über die SMWA-Pressestelle kostenfrei erhalten. Fotos und Informationen finden Sie auch auf unserer Facebook-Seite (https://www.facebook.com/smwa.sachsen) und unserem Twitter-Account (http://www.twitter.com/SMWA_SN).


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