Forschungspotenziale und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit sächsischer FuE betreibender Unternehmen

11.11.2015, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dulig: Innovation stärkster Motor für Wachstum und Beschäftigung in Sachsen

Die aktuelle Analyse der Forschungspotentiale der Forschung und Entwicklung (FuE) betreibenden sächsischen Unternehmen zeigt eine durchweg positive Entwicklung sämtlicher relevanter Kennziffern. Wirtschaftsminister Martin Dulig hat heute die Ergebnisse gemeinsam mit der EuroNorm GmbH präsentiert.
In 2014 beschäftigten die FuE betreibenden Unternehmen in Sachsen zum ersten Mal mehr als 100.000 Menschen, davon sind ca. 12.000 unmittelbar in FuE tätig. Damit sind fast fünf Prozent der sächsischen Erwerbstätigen in einem FuE betreibenden Unternehmen tätig. Mit 65,5 Prozent ist der überwiegende Anteil der FuE-Beschäftigten in KMU tätig. In Deutschland insgesamt entfallen aber nur 17 Prozent der FuE-Beschäftigten auf KMU.

Insgesamt betreiben 1123 Unternehmen FuE, davon 74 Prozent (831) kontinuierlich. Dabei haben die FuE betreibenden Unternehmen in 2014 insgesamt ca. 1,4 Milliarden Euro für Forschungsaufwendungen ausgegeben – so viel wie noch nie. 96 Prozent davon haben kontinuierlich FuE betreibende Unternehmen getragen. Im Vergleich zu 2012 haben sich die privatwirtschaftlichen Aufwendungen für FuE um rund 18 Prozent (203 Millionen Euro) erhöht.

Die Umsätze FuE betreibender Unternehmen in Sachsen stiegen zwischen 2012 und 2014 um 6,3 Prozent, die der FuE betreibenden KMU sogar um 12,3 Prozent. Beim Exportvolumen konnten KMU eine Steigerung um 24,6 Prozent verzeichnen, während die Steigerung für die Gesamtmenge der Unternehmen 9,2 Prozent betrug. FuE betreibende Unternehmen entwickeln sich damit deutlich besser als Unternehmen, die das nicht tun. FuE betreibende Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten erbrachten 25,6 Prozent des Gesamtumsatzes der Industrie.

Die FuE-Aufwendungen und die FuE-Beschäftigtenzahl Sachsens sind fast genauso hoch wie die der übrigen neuen Flächenländer zusammen. Beide Zahlen spiegeln auch zwei der wichtigsten Themen des SMWA wider: Arbeit und Innovation.

„Sachsen ist zu einem wichtigen Innovationsstandort in Deutschland geworden. Die vorliegende Analyse zeigt deutlich, dass Innovation der stärkste Motor für Wachstum und Beschäftigung in Sachsen ist. Forschung und Entwicklung sind die Grundlagen für neue Produkte und innovative Prozesse der Zukunft. Daher wollen wir vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen motivieren, noch stärker in Forschung und Entwicklung und damit in die Zukunft Sachsens zu investieren. Mit unserer Technologieförderung stellen wir dafür wichtige Förderinstrumente zur Verfügung“, so Wirtschaftsminister Martin Dulig. „Ende Januar haben wir den Startschuss für die neue Technologieförderung gegeben. Mit einer Gesamtsumme von rund 80 Millionen Euro haben wir seitdem bereits 24 einzelbetriebliche und 146 FuE-Verbund-Projekte gefördert sowie 116 kleine Vorhaben mit einer „InnoPrämie“ unterstützt. Außerdem hat der Freistaat Sachsen mit sieben Millionen Euro aus der neuen ESF-Technologieförderung bereits mehr als 100 Neueinstellungen in sächsischen Unternehmen gefördert. Dazu gehören neben den bewährten Innovationsassistenten auch Transferassistenten und „InnoManager.“

Der geschäftsführende Gesellschafter der EuroNorm GmbH, Dr. Karsten Koitz, sagt dazu: „Wir führen solche Untersuchungen seit vielen Jahren für den Bund und in einigen Ländern durch. In Sachsen hat uns die Arbeit immer besondere Freude gemacht, denn die Entwicklung hier ist eine beeindruckende Erfolgs-Story.“

Hintergrund:
Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) beauftragte die EuroNorm GmbH mit der Erstellung eines Datenreports sowie einer Kurzanalyse der Forschungs- und Entwicklungspotenziale im Wirtschaftssektor des Freistaates Sachsen für den Zeitraum 2012 bis 2014 einschließlich der Planungen der Unternehmen für 2015. Diese Analyse beruht auf einer Erhebung, die von EuroNorm im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Studie „Wachstumsdynamik und strukturelle Veränderungen der FuE-Potenziale im Wirtschaftssektor Ostdeutschlands und der neuen Bundesländer“ in den Jahren 2014 und 2015 durchgeführte wurde. Die FuE-Daten der im Freistaat Sachsen ansässigen Unternehmen hat EuroNorm einer vertieften Analyse unterzogen. Der Endbericht basiert auf dem Datenstand vom Oktober 2015.


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