Vortrag: Das 1. Berggeschrey im Erzgebirge im Fokus grenzüberschreitender montanarchäologischer Forschung
10.11.2015, 08:17 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
im smac - Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Am kommenden Donnerstag, 12. November 2015, spricht Christiane Hemker im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) über aktuelle Erkenntnisse zum Beginn des Bergbaus in Sachsen im 12. Jh. – dem sogenannten 1. Berggeschrey. Der Vortrag ist Teil der Reihe Das Salz. Der Bergbau. Die Menschen., die zur aktuellen Sonderausstellung SALZ BERG WERK. Schatzkammer der Alpen alle zwei Wochen stattfindet.
- Vortragstitel: Das 1. Berggeschrey im Erzgebirge im Fokus grenzüberschreitender montanarchäologischer Forschung
- Referentin: Dr. Christiane Hemker
- Termin: Do 12.11.2015 um 18.00 Uhr
- Ort: Vortragssaal des smac, 5. Etage
- smac | Stefan-Heym-Platz 1 | 09111 Chemnitz
- Eintritt: 3 € | Für Inhaber einer smac-Jahreskarte und Mitglieder der Freunde des smac e.V. ist der Eintritt frei.
Museumsdirektorin Sabine Wolfram: „Im 12. Jh. wurde bekannt, dass das Erzgebirge über reiche Silbererzvorkommen verfügt. In dieser Zeit kam es zum massenhaften Zuzug von Menschen aus den Altsiedelgebieten West- und Ostdeutschlands. Man kann das „Berggeschrey“ – also die rasante Verbreitung der Kunde über Bergschätze – durchaus mit dem späteren Goldrausch auf dem amerikanischen Kontinent vergleichen. Das 2. Berggeschrey in Sachsen fand dann im 15. Jh. statt, als reiche Silbervorkommen weiter in Richtung der Kammlagen des Erzgebirges entdeckt wurden.“
- Inhalt des Vortrags:
Mit der sensationellen Entdeckung mittelalterlicher Silberbergwerke im Herbst 2008 in Dippoldiswalde änderte sich die Bedeutung der sächsischen Montanarchäologie in der europäischen Forschung schlagartig. Die Untersuchungen zeichnen das Bild einer nicht überprägten und gut erhaltenen Bergbaulandschaft unter Tage, deren Befund- und Fundkomplexe einmalig in der montanarchäologischen Forschung Europas sind. Der Vortrag stellt erste Überlegungen zur Organisation eines Bergwerksbetriebes während des 12./13. Jahrhunderts an und berichtet über die Arbeit des deutsch-tschechischen Forscherteams im ArchaeoMontan-Projekt, das sich aus Archäologen, Dendrochronologen, Geologen und Mineralogen, Geoinformatikern, Historikern, Restauratoren, Museologen, Paläobotanikern und Geophysikern zusammensetzt.
- Über die Referentin:
Dr. Christiane Hemker leitet das Referat Südwest-Sachsen der Abteilung Archäologische Denkmalpflege sowie den Forschungsschwerpunkt Montanarchäologie am Landesamt für Archäologie Sachsen. Seit 2012 ist sie Projektleiterin des deutsch-tschechischen Forschungsprojektes „ArchaeoMontan – Mittelalterlicher Bergbau in Sachsen und Böhmen“.
- Zur Vortragsreihe „Das Salz. Der Bergbau. Die Menschen.“:
In sieben Vorträgen beleuchten namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zahlreiche Aspekte, die sich aus dem Thema der aktuellen Sonderausstellung SALZ BERG WERK. Schatzkammer der Alpen ergeben. Sie schlagen den Bogen von der Hallstattkultur und der eisenzeitlichen Bevölkerung Europas über die antiken Salzabbaugebiete Österreichs bis zu lokalen Facetten des Bergbaus und des Salzhandels. Abschließend reisen die Zuhörer mit dem Journalisten und Buchautor Fred Lange zu den größten Salzabbaugebieten dieser Erde.
Letzter Termin der Vortragsreihe:
Do 26.11.2015 | 18.00 Uhr | Eintritt: 3 €
Reise zu den Salzabbaugebieten unserer Erde
Fred Lange, Hamburg
- Sonderausstellung SALZ BERG WERK. Schatzkammer der Alpen:
Seit dem 3. Juli präsentiert das smac sensationelle Funde aus dem österreichischen Hallstatt – dem ältesten Salzbergwerk der Welt. Die Ausgrabungen in den 100 Meter tief in die Erde reichenden Stollen erbrachten wertvolle archäologische Hinweise auf frühe Bergwerkstätigkeit. Faszinierend sind die Funde aus organischem Material wie ein originaler Tragesack aus Fell, ein Unikat in der archäologischen Forschung. Zahlreiche hochwertige Bronze- und sogar Goldobjekte zeigen zudem, dass der Salzabbau im 1. Jahrtausend v. Chr. ein gutes Geschäft war. Dieser Reichtum schlug sich in der reichen Ausstattung der Gräber nieder.
Die Sonderausstellung ist noch bis zum 03. Januar 2016 im smac zu sehen.