Vortrag: 5000 Jahre Weißes Gold – Archäologie des Salzes in Mitteldeutschland
27.10.2015, 13:20 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
im smac - Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Am kommenden Donnerstag, 29. Oktober 2015, sprechen Torsten Schunke und Florian Michel im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) über archäologische Nachweise zu Salzproduktion und –handel in Mitteldeutschland. Der Vortrag ist Teil der Reihe Das Salz. Der Bergbau. Die Menschen., die zur aktuellen Sonderausstellung SALZ BERG WERK. Schatzkammer der Alpen alle zwei Wochen stattfindet.
- Vortragstitel: 5000 Jahre Weißes Gold – Archäologie des Salzes in Mitteldeutschland
- Referenten: Torsten Schunke und Florian Michel
- Termin: Do 29.10.2015 um 18.00 Uhr
- Ort: Vortragssaal des smac, 5. Etage
- smac | Stefan-Heym-Platz 1 | 09111 Chemnitz
- Eintritt: 3 € | Für Inhaber einer smac-Jahreskarte und Mitglieder der Freunde des smac e.V. ist der Eintritt frei.
Museumsdirektorin Sabine Wolfram: „Wie Oberösterreich war auch Mitteldeutschland, und vor allem die Region um Halle, seit der Steinzeit vom Salz geprägt. Als Ware wurde das Salz gegen andere Rohstoffe, vor allem Bronze oder Bernstein getauscht. Auf welche Weise Mitteldeutschland in seiner kulturellen Entwicklung von diesem Tausch profitierte und inwieweit vielleicht auch die Himmelsscheibe von Nebra in diesem Kontext zu sehen ist, davon werden Torsten Schunke und Florian Michel in ihrem Vortrag berichten.“
- Inhalt des Vortrags
„Ohne Salz ist das Leben nicht süß“... und auch das des Archäologen in der Region nördlich des Thüringer Waldes wäre um Vieles ärmer. Denn der Reichtum und die außergewöhnliche Vielfalt der archäologischen Hinterlassenschaften seit der Jungsteinzeit sind ohne das Salz nicht denkbar. Anhand von wichtigen neuen Ausgrabungen wird die Geschichte der Salznutzung für die schriftlosen Zeiten umrissen. Nicht nur Produktion und Handel sind erfassbar, sondern auch die Auswirkungen auf das menschliche Zusammenleben, die sich aus den komplexen Organisationsstrukturen und den erzielten Gewinnen ergaben.
- Über die Referenten
Torsten Schunke, M.A., ist seit 2009 als Referent am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Halle), zuständig für archäologische Landesaufnahme und geografische Informationssysteme. Er befasst sich seit seinem Studium mit der Jungsteinzeit und der Bronzezeit Mitteldeutschlands.
Florian Michel schreibt derzeit seine Masterarbeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zu einem rezent ausgegrabenen, vorgeschichtlichen Salinenbetrieb aus Halle (Saale).
- Zur Vortragsreihe „Das Salz. Der Bergbau. Die Menschen.“
In sieben Vorträgen beleuchten namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zahlreiche Aspekte, die sich aus dem Thema der aktuellen Sonderausstellung SALZ BERG WERK. Schatzkammer der Alpen ergeben. Sie schlagen den Bogen von der Hallstattkultur und der eisenzeitlichen Bevölkerung Europas über die antiken Salzabbaugebiete Österreichs bis zu lokalen Facetten des Bergbaus und des Salzhandels. Abschließend reisen die Zuhörer mit dem Journalisten und Buchautor Fred Lange zu den größten Salzabbaugebieten dieser Erde.
- Weitere Termine der Vortragsreihe
Jeweils donnerstags um 18 Uhr | Eintritt: 3 €
12.11.2015
Das 1. Berggeschrey im Erzgebirge im Fokus grenzüberschreitender montanarchäologischer Forschung
Dr. Christiane Hemker, Dresden
26.11.2015
Reise zu den Salzabbaugebieten unserer Erde
Fred Lange, Hamburg
- Sonderausstellung SALZ BERG WERK. Schatzkammer der Alpen
Seit dem 3. Juli präsentiert das smac sensationelle Funde aus dem österreichischen Hallstatt – dem ältesten Salzbergwerk der Welt. Die Ausgrabungen in den 100 Meter tief in die Erde reichenden Stollen erbrachten wertvolle archäologische Hinweise auf frühe Bergwerkstätigkeit. Faszinierend sind die Funde aus organischem Material wie ein originaler Tragesack aus Fell, ein Unikat in der archäologischen Forschung. Zahlreiche hochwertige Bronze- und sogar Goldobjekte zeigen zudem, dass der Salzabbau im 1. Jahrtausend v. Chr. ein gutes Geschäft war. Dieser Reichtum schlug sich in der reichen Ausstattung der Gräber nieder.
Die Sonderausstellung ist noch bis zum 03. Januar 2016 im smac zu sehen.