Innovationen nicht beschränken: Staatsminister Morlok mahnt wirtschaftspolitische Auswirkungen auf sächsisches Handwerk an
28.06.2014, 13:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Klares Bekenntnis zur Meisterausbildung
Staatsminister Sven Morlok hat heute im Rahmen der Vollversammlung der Handwerkskammer Chemnitz zur Lage und zu den Perspektiven für das Handwerk in Sachsen gesprochen.
„Wir verzeichnen wachsende Auftragseingänge, steigende Investitionen in den Betrieben und einen Rückgang der Handwerksinsolvenzen“, erklärte Morlok. „Diese Zahlen zeigen: Das sächsische Handwerk ist eine funktionierende Wachstumsbranche. Die Betriebe sorgen mit den kundenspezifischen Lösungen, die sie immer wieder realisieren, auch immer wieder für Wertschöpfung und Innovationen. Damit stärken sie nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit des Freistaats.“
Bei seinem Gastvortrag betonte Morlok die möglichen Auswirkungen von Energiewende und Mindestlohn auf die Situation des Handwerks in Sachsen:
„Die stetig steigenden Energiekosten sind für viele, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen eine ernsthafte Belastung, die zu einem Standortnachteil werden kann und damit Arbeitsplätze gefährdet. Dasselbe gilt für den flächendeckenden branchenübergreifenden gesetzlichen Mindestlohn. Er berücksichtigt nicht die regionalen Besonderheiten der produktivitätsorientierten Lohnfindung. Die Nahversorger, also der Bäcker oder der Fleischer um die Ecke, werden darunter leiden, vor allem im ländlichen Raum.“
Außerdem lobte der Minister das Engagement der Handwerksunternehmen als Ausbildungsbetriebe: „Die Staatsregierung macht sich für den Erhalt der Meisterausbildung stark, beispielsweise durch das Meister-Bafög. Auch weiterhin werden wir die Unternehmen bei ihrer wichtigen Aufgabe, nämlich der Berufsausbildung junger Menschen unterstützen.“
Derzeit gibt der Sächsische Handwerkstag die Zahl der registrierten Handwerksbetriebe in Sachsen mit 59.666 an. Bei etwa jedem fünften Betrieb handelt es sich um ein zulassungsfreies Handwerk. Sachsen hat mit fast 15 Betrieben pro 1.000 Einwohner eine höhere Handwerksdichte als der bundesdeutsche Durchschnitt.