Probestau am Hochwasserrückhaltebecken Glashütte

19.05.2014, 13:20 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Betriebs- und Messeinrichtungen werden überprüft

Das Hochwasserrückhaltebecken Glashütte (Lkr. Sächsische Schweiz – Osterzgebirge) wird seit dem Wochenende angestaut. Dabei handelt es sich um eine Funktionsprobe, die zugleich den Beginn des Probestaus darstellt. Bei diesem ersten Einstau werden sämtliche Betriebs-, Mess- und Überwachungseinrichtungen auf ihre Funktionstüchtigkeit unter Wasserdruckbelastung getestet und eingestellt. Dafür werden zunächst etwa 50.000 Kubikmeter Wasser angestaut. Das entspricht in etwa dem Volumen des kleinen Beckens vor der Vergrößerung. Verkehrsbehinderungen wird es dadurch nicht geben.

Wie lange es dauert, bis der Wasserstand erreicht ist, hängt von den Niederschlägen bzw. den Zuflüssen ab. Ist der gewünschte Inhalt von 50.000 Kubikmeter Wasser erreicht, wird dieser eine Woche gehalten. In dieser Zeit werden Tests an den Steuer- und Regelorganen sowie Überwachungsmessungen am Staudamm durchgeführt. Außerdem werden die Ergebnisse ausgewertet und gegebenenfalls messtechnische und steuertechnische Einstellungen nachjustiert. Danach wird das Wasser wieder abgelassen, damit der gesamte Stauraum des Hochwasserrückhaltebeckens im Falle eines Hochwassers zur wieder Verfügung steht.

Ab Frühjahr 2015 soll dann die gesamte Anlage im Probestau auf Herz und Nieren geprüft werden. Dabei soll in Abhängigkeit von Schneeschmelze und Niederschlägen das große Becken in drei Stufen möglichst bis zum Vollstau eingestaut werden, wenn nicht schon vorher ein Hochwasser einen Einstau erforderlich macht.

Hintergrundinformationen
In Glashütte gibt es seit Jahrhunderten immer wieder schadensträchtige Hochwasser. Um die Überschwemmungsgefahr zu verringern, wurde zwischen 1951 und 1953 vor den Toren der Stadt in das Prießnitztal ein Hochwasserrückhaltebecken gebaut. Der Damm war etwa zehn Meter hoch, der Stauraum konnte rund 50.000 Kubikmeter Wasser aufnehmen. Beim Augusthochwasser 2002 wurde die Dammkrone des Beckens überströmt. Der Damm brach und die Prießnitz richtete in der Stadt enorme Schäden an.

Nach diesem Jahrhunderthochwasser wurde zwischen 2005 und 2006 das Becken in der ursprünglichen Größe auf dem aktuellen Stand der Technik wieder aufgebaut. Zwischen 2010 und 2013 wurde der Damm auf die jetzige Höhe von 30 Metern erhöht. Das Becken kann nun rund eine Million Kubikmeter Wasser zurückhalten.


Kontakt

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Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
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