Kulturlandschaften müssen erhalten bleiben

06.11.2013, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

10. Ideenbörse für den ländlichen Raum

Die Bedeutung der Kulturlandschaft für die Menschen in den sächsischen Regionen war heute (6. November 2013) Thema bei der zehnten Ideenbörse für den ländlichen Raum in Thum (Erzgebirgskreis). „Unsere Wälder, Wiesen, Felder, Flüsse und Seen beherbergen eine riesige Anzahl von Tier- und Pflanzenarten“, so Umweltminister Frank Kupfer. „Doch diese biologische Vielfalt ist bedroht. Sie kann nur gesichert werden, wenn wir unsere Kulturlandschaften nicht nur als Lebensraum für uns Menschen, sondern auch für Tiere und Pflanzen erhalten. Dazu brauchen wir die Mithilfe aller Akteure vor Ort: Bürger, Vereine, Landbewirtschafter und Kommunen. Schließlich sind wir alle auf eine nachhaltig nutzbare und erlebenswerte Landschaft und Umwelt angewiesen“

Der Naturschutz müsse als wichtiger Teil der ländlichen Entwicklung gesehen werden, sagt Kupfer. „Der Naturschutz kann einen Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raumes leisten. Dafür gibt es einige Möglichkeiten. Ich denke da an die natur- und umweltgerechte Landbewirtschaftung, die Europäische Union und Freistaat über das Agrarumweltprogramm finanziell unterstützen. Im vergangenen Jahr erhielten rund 3 000 Unternehmen unter anderem für die naturschutz- und umweltgerechte Grünland-, Acker- und Teichbewirtschaftung 38,3 Millionen Euro Fördermittel.“

Einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Kulturlandschaft leistet auch die regionale Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte. Im Freistaat gibt es insgesamt 60 Initiativen, die auf diesem Weg regionale Wirtschaftsstrukturen erhalten oder wieder aufbauen. So haben sich zum Beispiel in der ILE-Region Dübener Heide 27 landwirtschaftliche Unternehmen für den Vertrieb ihrer Produkte unter dem Motto „Bestes aus der Dübener Heide“ zusammengeschlossen. In der Erzeugergemeinschaft Koberland kooperieren neun Erzeuger und Verarbeiter beim Verkauf ihrer landwirtschaftlichen Produkte an Hofläden und Gastronomie in ihrer Region. „Diese Initiativen bewirtschaften die Kulturlandschaft im eigenen Interesse nachhaltig, machen damit offensiv Werbung und überzeugen unter anderem damit die Menschen vor Ort, Produkte aus der Region zu kaufen“, so der Minister.

Dem Naturschutz komme schließlich auch zugute, wenn sich die Menschen mit ihrer Heimat identifizieren und die Bedeutung der Landschaft und der biologischen Vielfalt kennen. „Bei der Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen, wie zum Beispiel Wanderungen, Exkursionen oder Bildungsangeboten, können sie den Wert der Natur erfahren“, sagt Kupfer. „Nur wer weiß, dass der landschaftliche Reichtum nicht selbstverständlich ist, wird sich dafür einsetzen.“

Zehn Ideenbörsen für den ländlichen Raum haben seit Januar 2013 stattgefunden, je eine Veranstaltung in jedem sächsischen Landkreis. Die Themen der Ideenbörsen haben sich an den Leitlinien zur Entwicklung des ländlichen Raums orientiert, die die Sächsische Staatsregierung im Oktober des vergangenen Jahres beschlossen hat: Es ging unter anderem um die Bereiche Sicherheit, medizinische und pflegerische Versorgung, Wirtschaft und Tourismus, Kultur und Ehrenamt, Bildung und Betreuung sowie um die Themen Hochwasser-, Gewässer- und Naturschutz.

Am Frühjahr 2014 soll in Limbach-Oberfrohna als Höhepunkt der Veranstaltungsreihe der „Kongress Ländliche Entwicklung“ mit Ministerpräsident Stanislaw Tillich als Hauptredner stattfinden. Neben einer prominent besetzten Podiumsdiskussion werden sich dort die sächsischen Leader- und ILE-Regionen präsentieren.

Informationen zu den Leitlinien „Vielfalt leben“, den zehn Ideenbörsen, zur „Integrierten Ländlichen Entwicklung“ und zu den ILE- und LEADER-Gebieten gibt es im Internet unter www.laendlicher-raum.sachsen.de.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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