Sächsischer Museumspreis 2013 und Sächsischer Industriekulturpreis verliehen
04.11.2013, 17:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Gemeinsame Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft e.V.
An das GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig hat heute Kunststaatssekretär Henry Hasenpflug den mit 20.000 Euro dotierten Sächsischen Museumspreis 2013 verliehen. Die beiden Spezialpreise zum Museumspreis im Wert von je 5.000 Euro gingen an die Kunstsammlungen Chemnitz sowie das Kleinbauernmuseum Reitzendorf. Preisträger des erstmals verliehenen Sächsischen Industriekulturpreises ist die Giesecke & Devrient GmbH.
„Mit großem Enthusiasmus sind Museen, Heimatvereine und mittelständische Unternehmen bei der Sache, wenn es darum geht, die eindrucksvollen Bestände an Kulturgütern zu pflegen, sich für ihren Erhalt einzusetzen und die weitere Entwicklung der sächsischen Museums- und Kulturlandschaft zu befördern. Mit dem Sächsischen Museumspreis und dem Sächsischen Industriekulturpreis ist ein Instrument geschaffen, diesen Enthusiasmus immer wieder neu zu stimulieren, aber vor allem auch öffentlichkeitswirksam anzuerkennen und beispielhafte Entwicklungen und Lösungen hervorzuheben“, so Sabine von Schorlemer, Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, heute anlässlich der Preisverleihung.
Das GRASSI Museum in Leipzig erhielt die Auszeichnung in Würdigung seiner langjährigen herausragenden Arbeit bei der Sammlung, Pflege, Bewahrung, Erforschung und Vermittlung des musealen kunst- und kulturgeschichtlichen Erbes des Freistaates Sachsen.
In herausragender Weise gelang es dem Museum, die denkmalgerechte Generalsanierung des Museumsgebäudes nicht nur zu begleiten, sondern entscheidend mit zu befördern und gleichzeitig eine äußerst ansprechende und wissenschaftlich auf dem neuesten Stand befindliche Dauerausstellung zu entwickeln. Auch in der Bauphase blieb das Museum ein aktives Kulturzentrum in der Stadt und führte mit großem Engagement die Erfassung, Dokumentation und Veröffentlichung der Museumsbestände weiter. Damit hat es sich einen national wie international geachteten Ruf erworben und setzt mit der in Neuausrichtung befindlichen Museumsgattung „Kunstgewerbemuseen“ Maßstäbe.
In Anerkennung eines besonders innovativen, erfolgreichen und beispielhaften Marketings zur Stärkung der Akzeptanz der Museen als Bewahrer und Vermittler erhielten die Kunstsammlungen Chemnitz einen der beiden Spezialpreise.
Das Kleinbauernmuseum Reitzendorf wurde für seine langjährige erfolgreiche und nachhaltige Kinder- und Jugendarbeit bei der Vermittlung des musealen kulturgeschichtlichen Erbes des Freistaates Sachsen ebenfalls mit einem Spezialpreis geehrt.
Die Vertreter der Giesecke & Devrient GmbH erhielten von Bodo Finger, Präsident der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft, den von der Johann-Andreas-Schubert Stiftung in Höhe von 10.000 Euro gestifteten Sächsischen Industriekulturpreis.
Ausgezeichnet wird damit das Engagement von Giesecke & Devrient im Rahmen der eigenen gemeinnützigen Stiftung, die die 1999 ins Leben gerufene Stiftung Werkstattmuseum für Druckkunst maßgeblich fördert und Betreiber des Museums für Druckkunst Leipzig ist.
„Der Preisträger des erstmals verliehenen Sächsischen Industriekulturpreises ist ein Leuchtturm sächsischer Industriekultur. Es gibt keine vergleichbare Einrichtung, die in so hoher Qualität für ein breites Publikum Technik und Handwerk erlebbar macht und darüber hinaus auch neue Anwendungen kreiert. Gekonnt werden Vergangenheit und Zukunft miteinander verbunden“, so VSW-Präsident Bodo Finger bei der Verleihung.
Mit dem Sächsischen Industriekulturpreis sollen Projekte und Konzepte mit Beispielcharakter ausgezeichnet werden, die nachhaltig zur Entwicklung einer zeitgemäßen sächsischen Industriekultur auf breiter gesellschaftlicher Basis beitragen. Gesucht wurden innovative Konzepte zum Erhalt, zur Pflege, zur Weiterentwicklung sowie zur Vermittlung sächsischer Industriekultur, die gleichermaßen das industrielle Erbe im Freistaat Sachsen wie die Entwicklung sächsischer Industriekultur als Ressource für die Zukunft erlebbar machen. Aus 22 Bewerbungen hatte die siebenköpfige Fachjury die Aufgabe, einen Sieger zu küren.
Für den Sächsischen Museumspreis konnten sich sächsische, nicht staatliche Museen einzeln oder im Verbund mit anderen Museen bewerben. Insgesamt gingen 27 Bewerbungen ein. Bisherige Preisträger waren:
2007: Museum der Westlausitz Kamenz (Hauptpreis), Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen und Gellert-Museum Hainichen (Spezialpreise)
2009: Museum für Naturkunde Chemnitz (Hauptpreis), Stadtmuseum Riesa und Karl-May-Museum Radebeul (Spezialpreise)
2011: Museum Bautzen (Hauptpreis), Adam-Ries-Museum Annaberg-Buchholz und Museum Schloss Klippenstein Radeberg (Spezialpreise)