Talsperre Quitzdorf: Pilotprojekt zur Algenbekämpfung geht in die zweite Runde

24.05.2013, 13:43 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Luftbild erste Wasserbehandlung an der Talsperre Quitzdorf (© MOVAB GmbH)

Luftbild erste Wasserbehandlung an der Talsperre Quitzdorf (© MOVAB GmbH)

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Erste Wasserbehandlung der Talsperre Quitzdorf mit Aluminiumsulfat (© MOVAB GmbH)

Erste Wasserbehandlung der Talsperre Quitzdorf mit Aluminiumsulfat (© MOVAB GmbH)

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Luftbild Blaualgen an der Talsperre Quitzdorf im Herbst 2012 (© LTV)

Luftbild Blaualgen an der Talsperre Quitzdorf im Herbst 2012 (© LTV)

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Blaualgen in der Talsperre Quitzdorf im Sommer 2012 (© LTV)

Blaualgen in der Talsperre Quitzdorf im Sommer 2012 (© LTV)

Erste Phosphatfällung im Herbst 2012 zeigt positive Wirkung

Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen setzt das Pilotprojekt zur Verbesserung der Wasserqualität an der Talsperre Quitzdorf (Lkr. Görlitz) fort. Am Montag (27. Mai 2013) beginnt ein Vorversuch für die zweite Etappe der Phosphatfällung. Dabei soll die Spezialtechnik für die Ausbringung des Fällmittels eingestellt werden. Um die Algenbekämpfung zu optimieren, wird die Phosphatfällung erst durchgeführt, wenn die Randbedingungen dafür erfüllt sind. Dies ist unter anderem abhängig vom pH-Wert des Wassers.

Im November letzten Jahres wurde die erste Etappe des Pilotprojektes durchgeführt. Dabei brachte ein Spezialschiff Aluminiumsulfat in den Stausee ein. Das Aluminiumsulfat bindet Phosphor, der für das Wachstum von Blaualgen verantwortlich ist. Der gebundene Nährstoff sinkt zu Boden und deckt dort die vorhandenen Sedimente ab. Diesen Vorgang nennt man „Phosphatfällung“. Ist der Phosphor einmal mit Aluminiumsulfat gebunden, wird er nicht mehr freigesetzt und steht somit den Blaualgen nicht mehr als Nährstoff zur Verfügung.

Begleitet wird das Pilotprojekt von einem umfangreichen Monitoringprogramm. Darin wird untersucht, welche Auswirkungen die Phosphatfällung auf die Wasserqualität der Talsperre Quitzdorf hat. Erste Rückschlüsse aus der Behandlung der Talsperre Quitzdorf im Herbst 2012 bestätigen eine positive Wirkung. Um jedoch zu aussagekräftigen Ergebnissen zu gelangen, sind Messungen über einen längeren Zeitraum bei verschiedenen Randbedingungen erforderlich. Daraus werden dann weitere Verfahrensschritte abgeleitet.

Damit die Nährstoffe aus dem Einzugsgebiet gar nicht erst in die Talsperre Quitzdorf gelangen, sind zusätzlich gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten aus Verwaltung, Landwirtschaft und Fischereiwirtschaft nötig. Dazu fand im April eine erste Arbeitsgruppensitzung unter dem Vorsitz des Landratsamtes Görlitz statt, bei der erste Schritte besprochen wurden.

Infolge der geringen Wassertiefe und des relativ hohen Nährstoffgehaltes treten an der Talsperre Quitzdorf immer wieder Massenentwicklungen von Blaualgen auf. Diese können die Gesundheit der Badenden beeinträchtigen. Außerdem wird durch die Algenblüte die Sichttiefe im Wasser eingeschränkt, so dass Risiken bei der Wasserrettung auftreten können.

Hinweis: Die Quellenangaben sind im Dateinamen der Bilder vorhanden.


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