Staubige Tradition

26.12.2012, 10:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Feinstaubbelastung durch Silvester-Feuerwerkskörper

Für die meisten Menschen ist es eine liebgewordene Tradition. Für die Umwelt jedoch ist es ein nicht zu unterschätzendes Problem: Das alljährliche Silvesterfeuerwerk. Nach altem Brauch sollen damit böse Geister vertrieben werden. „Mittlerweile wissen wir durch Messungen, dass dies eine sehr staubige Tradition ist. In den ersten Stunden des neuen Jahres wird vor allem in Großstädten oft das Hundertfache des sonst in einem Kubikmeter Luft enthaltenen Feinstaubs (PM 10) gemessen. Damit wird bereits am Jahresanfang der Negativ-Jahresrekord aufgestellt“, sagt Umweltminister Frank Kupfer zum bevorstehenden Verkauf von Feuerwerkskörpern.

Untersuchungen des Feinstaubs von Feuerwerkskörpern ergaben einen hohen Anteil von Metallpartikeln und Dioxinen. Feinstaub dringt durch kleinste Ritzen, z. B. undichte Fenster und Türen. Er wird über die Atemluft bis tief in die Lunge inhaliert. „Seit vielen Jahren kennen wir die Auswirkungen zu hoher Feinstaubwerte auf die Gesundheit. Vor allem bei Kindern und älteren Menschen kommt es verstärkt zu Atemwegs- und Kreislauferkrankungen“, so Minister Kupfer. Ich würde mir wünschen, dass die Sachsen dieses Jahr mit einem kleineren Feuerwerk ausklingen lassen! Wer auf Raketen und Knallkörper verzichtet, hilft die Belastung der Luft mit den gefährlichen Verbrennungspartikeln zu verringern und ganz nebenbei Abfall zu sparen“, bekräftigte Kupfer seinen Wunsch. Auch Tiere würden davon profitieren. Sie sind deutlich geräuschempfindlicher als Menschen. Und Feinstaubpartikel machen auch vor Tierlungen nicht halt. „Für mich steht fest: Auch in diesem Jahr werde ich auf Silvesterknaller verzichten – der Umwelt und der Gesundheit zuliebe!“, so Kupfer weiter.

Die Feinstaubwerte, die in einer Silvesternacht gemessen werden, können je nach Wetterlage und Standort der Messstation stark schwanken. Starker Wind verteilt die Partikel besser und verringert die Konzentration. Bei trockenen Hochwetterlagen und Windstille hält die hohe Belastung der Luft mit Schadstoffen lange an. Im vorigen Jahr wurden in den ersten Stunden nach dem Jahreswechsel zum Beispiel in Leipzig Spitzenwerte von 1 800 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen (s. Anlage). Zum Vergleich: In Großstädten werden im normalen Tagesmittel 30 bis 40 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen.

Seit 2005 liegt der europaweit gültige Grenzwert für Feinstaub bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter im Tagesdurchschnitt. Dieser darf nicht häufiger als 35 Mal im Jahr überschritten werden. Neujahr ist in manchen sächsischen Städten oft schon der erste Überschreitungstag im Jahr.

Informationen rund um die Luftqualität und Luftmesswerte in Sachsen finden Sie im Internet unter http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/luft/index.asp .


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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