Rothenfurth / Großschirma: Hochwasserschutz teilweise fertig
30.11.2012, 13:22 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Restarbeiten noch bis Sommer 2013
Ein Teil des Großschirmaer Ortsteils Rothenfurth (Lkr. Mittelsachsen) ist ab sofort besser vor Hochwasser geschützt. Obwohl die Bauarbeiten noch andauern, ist die neue Hochwasserschutzanlage zwischen der Straßenbrücke und dem ehemaligen Kulturhaus Rothenfurth bereits wirksam. Während der Bauzeit musste die Staatsstraße 197 halbseitig gesperrt werden. Ab morgen (Samstag, 1. Dezember 2012) ist diese Sperrung wieder aufgehoben. Punktuell kann es dennoch zu Behinderungen kommen, bis die Bauarbeiten endgültig abgeschlossen sind. Die Arbeiten an den Hochwasserschutzmauern begannen im Herbst 2011 und sollen im Sommer 2013 abgeschlossen sein.
Die neue Hochwasserschutzmauer zwischen Straßenbrücke und dem ehemaligen Kulturhaus ist rund 240 Meter lang. Sie ragt maximal 70 Zentimeter über die Oberkante der Böschung und ersetzt die bisher vorhandene Leitplanke entlang der Staatsstraße 197. Dadurch wird verhindert, dass bei einem Hochwasser der Freiberger Mulde die Rothenfurther Wohngebiete überschwemmt werden.
Am rechten Ufer der Freiberger Mulde wird zwischen der Staatsstraße 197 und der Zufahrtsbrücke des ehemaligen Pappenwerks derzeit ebenfalls eine neue Hochwasserschutzmauer errichtet. Die ersten beiden Abschnitte entlang der Muldentalstraße sind bereits abgeschlossen. Hier werden noch die bauzeitlich genutzten Flächen rekultiviert. Der dritte Bauabschnitt befindet sich noch im Bau. In diesem Bereich wurde eine alte Hochwasserschutzmauer abgerissen, da diese nicht mehr standsicher war. An gleicher Stelle wird nun eine neue Mauer gebaut. Die Arbeiten sollen je nach Witterung und Wasserstand der Freiberger Mulde auch im Winter fortgeführt werden.
Am linken Ufer der Freiberger Mulde soll ein Hochwasserschutzdeich entstehen. Dieser wird an die neue Hochwasserschutzmauer angeschlossen. Um eine Umströmung der Brücke zu vermeiden, kann der Deichbau erst beginnen, wenn die Mauer fertig ist. Der Deich hat eine maximale Höhe von 85 Zentimetern. Er soll eine Wirtschaftsüberfahrt erhalten, damit der Sportplatz weiter genutzt werden kann.
Um die Häuser entlang des Dorfbaches vor einem Rückstau aus der Freiberger Mulde zu schützen, wird hier das Gelände angepasst. Dabei wird eine maximale Ausbauhöhe von einem halben Meter erreicht. Der Großteil der Maßnahmen wird jedoch eine Höhe von 20 Zentimetern nicht überschreiten.
Durch die Bauarbeiten können sich auch 2013 Verkehrsbehinderungen ergeben. Im Bereich der Kreuzung Muldenstraße / Kommunenweg wird es im Frühjahr erneut zu Einschränkungen des Verkehrsraumes kommen, da hier ein Binnenentwässerungsschacht errichtet wird. Etwa bis Mitte 2013 bleiben Teile der Muldenstraße weiterhin halbseitig gesperrt.
Künftig soll Großschirma vor einem Hochwasser geschützt werden, wie es statistisch alle 100 Jahre vorkommt (HQ100). Dies soll schrittweise durch örtliche Hochwasserschutzmaßnahmen und später durch das geplante Hochwasserrückhaltebecken Mulda am Chemnitzbach erreicht werden.
Die Hochwasserschutzmaßnahmen in Rothenfurth kosten insgesamt rund zwei Millionen Euro. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Freistaates Sachsen finanziert.