Schlettau sicher vor 100-jährlichem Hochwasser

30.11.2012, 12:26 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Hochwasserschutzmauer in Schlettau (© Landestalsperrenverwaltung)

Hochwasserschutzmauer in Schlettau (© Landestalsperrenverwaltung)

Strukturverbesserung und Renaturierung der Zschopau

Die Hochwasserschutzmaßnahme an der Zschopau in Schlettau (Erzgebirgskreis) ist fertig. Damit konnten heute (Freitag, 30. November 2012) die Straße Kleine Sehma und die Angerstraße wieder für den Verkehr freigegeben werden. Restarbeiten wie das Herrichten von bauzeitlich genutzten Flächen werden derzeit noch durchgeführt und sollen Anfang des nächsten Jahres abgeschlossen werden. Die Stadt Schlettau ist jedoch bereits ab jetzt vor Hochwasser geschützt, wie es statistisch alle 100 Jahre vorkommt (HQ100). Die Bauarbeiten begannen im Juni 2011 und kosteten rund 2,5 Millionen Euro. Das Projekt wurde vom Freistaat Sachsen finanziert und vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Die Hochwasserschutzmaßnahme für Schlettau erfolgte in zwei Bauabschnitten. Im ersten Abschnitt oberhalb der Brücke „Kleine Sehma“ wurde das Gewässer aufgeweitet und mit Hilfe von ingenieurbiologischen Bauweisen befestigt. Um die Ausbreitung eines Hochwassers in Richtung Stadt zu verhindern, wurde ein etwa 70 Meter langer Querdamm gebaut. Parallel zur Brücke entstand ein Umflutkanal. Dieser ist etwa 40 Meter lang, fünf Meter breit und zwei Meter tief. Unterhalb der Brücke „Kleine Sehma“ wurde das Gewässer auf einer Länge von 120 Metern aufgeweitet und renaturiert. Dafür musste im Vorfeld ein mehrgeschossiges Fabrikgebäude abgerissen werden. In Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde wurde entlang der Teichgasse eine 80 Meter lange Hochwasserschutzmauer aus Natursteinmauerwerk gesetzt. Die Umsetzung des ersten Bauabschnitts erfolgte von Juni bis Ende 2011.

Im zweiten Bauabschnitt zwischen der Brücke Gartenstraße und der Bundesstraße 101 wurde eine Hochwasserschutzmauer errichtet. Diese ist rund 275 Meter lang und befindet sich am rechten Ufer zwischen Zschopau und Angerstraße. Auf der linken Seite wurde das Gewässer teilweise aufgeweitet. An der Brücke Färbergasse erhielt die Zschopau ein neues Abflussprofil. Die Brücke selbst wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Schlettau ebenfalls erneuert. Der zweite Bauabschnitt wurde im Frühjahr 2012 begonnen.

In allen Bereichen wurde die Struktur des Flusses verbessert, wie in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie gefordert. Als Ausgleichsmaßnahme für die neue Hochwasserschutzanlage wurden an verschiedenen Orten rund 560 Bäume gepflanzt.


Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
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