Nachtfahrverbot für laute Güterwagen

08.11.2012, 10:53 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sachsen bringt Antrag im Bundesrat ein

Umweltminister Frank Kupfer macht sich weiter im Kampf gegen den Bahnlärm im Elbtal stark. Im Umweltausschuss des Bundesrates bringt Sachsen heute (8. November 2012) gemeinsam mit Rheinland-Pfalz und Hessen einen Antrag ein, der in Wohngebieten zumindest nachts für geringere Lärmbelastungen sorgen soll. In Wohn- und Erholungsgebieten sowie in der Nähe von Krankenhäusern, Kur- oder Altersheimen sollen danach zwischen 22 und 6 Uhr nur noch Lokomotiven und Güterwaggons fahren dürfen, die speziellen Lärmschutzvorschriften entsprechen.

„Die Bahn plant, ihren gesamten Güterwagenpark bis 2020 auf lärmmindernde Bremssysteme umzurüsten. Das hat die Lärmschutzbeauftragte der Bahn bei ihrem Besuch in Sachsen unterstrichen“, so Umweltminister Frank Kupfer. „Laute Güterwagen sollen ab diesem Zeitpunkt nachts erheblichen Einschränkungen unterliegen. Dafür wollen wir mit dieser Regelung sorgen“.

Der Lärm von Güterzügen sorgt im Elbtal insbesondere im Raum Coswig (Landkreis Meißen) für Proteste. „Zwar liegt die Bahn mit den Fahrgeräuschen noch unter den Vorgaben aus dem Planfeststellungsbeschluss, dennoch gibt es insbesondere an dieser Strecke erheblichen Handlungsbedarf“, so der Minister weiter.

Zur Analyse der Lärmbelastung fanden im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie an mehreren Tagen Messungen an der Bahnstrecke in Weinböhla statt. In Abstimmung mit der Stadtverwaltung Coswig und der Bürgerinitiative Bahnemission Elbtal e.V. wurden verschiedene Punkte im Stadtgebiet ausgewählt, für die nun die tatsächlich eintretenden Lärmimmissionen berechnet werden. Diese Daten sollen Grundlage für weitere Gespräche auf Arbeitsebene mit der Bahn sein, auf denen kurzfristige Lösungsmöglichkeiten zu erörtern sind. Diese Gespräche waren bei einem Besuch der Lärmschutzbeauftragten der Deutschen Bahn bei Umweltminister Kupfer Anfang Oktober vereinbart worden.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Dr. Frank Bauer
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