Die Talsperre Sosa wird 60!
05.11.2012, 10:13 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Tag der offenen Tür am 11. November 2012
Die Talsperre Sosa im Erzgebirge wird sechzig! Deshalb findet am Sonntag, 11. November 2012 ein Informationstag an der Talsperre statt. Zwischen 10 und 15 Uhr ist die Mauerkrone geöffnet. So können Sie an diesem Tag rund um die Talsperre wandern. Sachkundige Erläuterungen werden vom Staupersonal angeboten. Innenführungen sind nicht möglich, jedoch kann ein Blick in den Kontrollgang der Talsperre Sosa geworfen werden.
Vor Ort wird es eine Ausstellung zum Bau der Talsperre Sosa geben. Der Köhlerverein Sosa bietet an seinem Verkaufsstand einen kleinen Imbiss an. Wer sich den Bildband „Talsperren in Sachsen“ zulegen möchte, kann diesen zum Sonderpreis von zehn Euro vor Ort erwerben.
Wenn Sie mit dem Auto anreisen, können Sie den Parkplatz an der Talsperre nutzen. Der Weg ist ausgeschildert.
Hintergrundinformationen zur Talsperre Sosa
Auf Drängen der sowjetischen Besatzungsmacht beschloss das Land Sachsen den Bau einer Talsperre. Im Mai 1949 begannen die Holzfällungen im Höllengrund in der Nähe von Sosa. Trotz Materialmangel wurde die Talsperre Sosa zwischen 1949 und 1952 in nur drei Jahren errichtet. Der Talsperrenbau wurde zum ersten Jugendprojekt der DDR. Nach Fertigstellung erhielt sie den Namen „Talsperre des Friedens“. Der Bau der Talsperre Sosa war wichtig für den jungen Staat, da durch den Aufbau der Wismut nach dem Krieg die Anwohnerzahl von Aue stark anstieg. Es entstand ein Wasserdefizit von 65 Litern pro Sekunde, welches aus den vorhandenen Quellgebieten nicht mehr ausgeglichen werden konnte.
Die Bruchsteine für die Staumauer stammen aus einem nahegelegenen Steinbruch. Von der Maxhütte Unterwellenborn wurde ein spezielles Bindemittel für den Mauermörtel entwickelt – der „Sosa-Binder“. Die Staumauer der Talsperre Sosa ist die letzte in Deutschland gebaute Bruchsteinstaumauer. Über der Gründungssohle ist sie rund 58 Meter hoch, über der Talsohle etwa 49 Meter. Die Mauerkrone ist rund 200 Meter lang und vier Meter breit. In der Mitte der Mauer befindet sich ein fester Hochwasserüberfall. Das Staubecken fasst zirka 5,5 Millionen Kubikmeter Wasser. Die Talsperre Sosa gehört damit zu den Talsperren mittlerer Größe in Sachsen.
Seit ihrer Inbetriebnahme versorgt die Talsperre den Raum Aue-Schwarzenberg mit Rohwasser für die öffentliche Trinkwasserversorgung. Seit der ersten Wasserabgabe 1952 sind bis heute rund 329 Millionen Kubikmeter Rohwasser zur Trinkwasseraufbereitung abgegeben worden. Die Hochwasserschutzfunktion der Talsperre ist auf das Tal der Kleinen Bockau begrenzt.
In den letzten Jahren wurden verschiedene Anlagen der Talsperre saniert. So wurden alle Stahlwasserbauteile schrittweise erneuert sowie die originale Steuereinrichtung durch moderne Computertechnik ersetzt. Außerdem wurde in die Bauwerksüberwachung investiert und unter anderem eine Erdbebenüberwachung hinzugefügt. In den nächsten Jahren steht die Sanierung der Mauerkrone an.
Weitere Informationen zur Talsperre Sosa finden Sie auf der Internetseite der Landestalsperrenverwaltung unter www.talsperren-sachsen.de oder im angehängten Faltblatt.
An die Redaktionen
Medienvertreter sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen. Ihr Ansprechpartner vor Ort ist Thomas Meisel. Wenn Sie am Veranstaltungstag Interviews oder O-Töne machen möchten, melden Sie sich bitte bis Freitag, 9.11.2012 unter der Telefonnummer 037752/502 214 an.